Hausnamen und ein neuer Weg zum Schloss

Flossenbürg. Die Gemeinde bekommt einen ganz neuen „Weg des Granits“ – mit GPS-Infos, mit überarbeiteten Hinweistafeln, mit Durchblick-Steinen. Ein gelenkter Weg rund um den Schlossberg, von dem auch seltene Flechten und weidende Schafe etwas haben.

Von Gabi Eichl

HausnamenFlossenbürg Gemeinderatssitzung
Gemeinderat Ulrich Krapf zeigt eines der neuen Hausnamensschilder, die demnächst an Häusern angebracht werden, deren Bewohner auf die alte Tradition des Hausnamens hinweisen möchten.

Die seltenen Pflanzen wie die Schafe haben im Corona-Sommer einigermaßen gelitten unter „ungelenkten“ Besuchern des Schlossbergs. Sie wurden zertrampelt oder von Hunden an viel zu langen oder gar keinen Leinen verschreckt.

Damit das nicht mehr passiert und die durchaus erwünschten Besucher und Spaziergänger verstehen, warum ein Fehltritt in eine unscheinbare Flechte oder ein nicht angeleinter Hund in diesem Naturschutzgebiet so fatal sind, setzt der Gemeinderat bei der Aufwertung des bestehenden „Weg des Granits“ im Rahmen des Natur-Kultur-Konzepts auf eine Fülle von Informationen. Und auf eine deutliche Lenkung der Besucher.

So viele Tafeln können wir gar nicht aufstellen.”

Die Biologin Mathilde Müllner erläutert dem Gemeinderat in ihrer Funktion als Vertreterin der Naturpark-Geschäftsstelle das Konzept. Der Naturpark fördert das Projekt.

Müllners Worten zufolge gibt es im Naturschutzgebiet Schlossberg so vieles, auf das man die Besucher hinweisen könnte, „so viele Tafeln können wir gar nicht aufstellen“. Entscheidend sei, deutlich zu machen, dass man sich in diesem Gebiet die Wege nicht selbst suchen dürfe, sondern sich an den vorgegebenen Weg halten solle. Der Schäfer habe auch heuer wieder ein Schaf verloren, das vor Besuchern oder Hunden geflohen sei.

Nur die Schafe sichern den freien Blick auf die Burg

Damit Besucher sich aber nicht fragen, was die Schafe an den steilen Hängen verloren haben, muss man ihnen erklären, dass ohne Schafe der Blick auf den Schlossberg in kürzester Zeit Geschichte sei. Nur die Beweidung sichert den freien Blick auf die Ruine, aber diese Beweidung verlangt auch den Besuchern etwas ab. Genau das und viel mehr gelte es zu erklären, sagt Müllner.

Einheitliches Bild gewünscht: Alu und Granit

Die bisherigen Hinweistafeln, die mitunter kaum noch lesbar sind, sollen erneuert und aktualisiert werden, der Schlossberg noch mehr als bisher in den Fokus rücken. Die Machart der neuen Infotafeln wird sich am Konzept der Info-Stelen im Ort orientieren: Alu und Granit.

Das Material ist zwar deutlich teurer als die bisherigen Holzversionen, aber der Eigenanteil der Gemeinde bleibt dank erheblicher Fördermittel bei rund 15.000 Euro, wie Bürgermeister Thomas Meiler erläutert. Die Umsetzung sei für 2022 vorgesehen.

Gemeinderat lobt Konzept des neuen Granit-Weges

Die FWG-Sprecherin Birgit Neumann spricht für alle Gemeinderäte, als sie das Konzept lobt, vor allem auch deshalb, weil damit die Arbeit des Schäfers unterstützt werde.

Firmen müssen demnächst Werbeschilder entfernen

Wie bei den Info-Stelen im Ort und den vorgesehenen Tafeln am „Weg des Granits“ setzt die Gemeinde auch bei den neuen Hausnamensschildern auf ein einheitliches Bild. Ein Beispiel wurde im Gemeinderat herumgereicht. Ein solches Schild mit seinem Hausnamen und eventuellen Erklärungen dazu bekommt, wer sich bereiterklärt hat, ein solches an seinem Haus anzubringen.

Gleichzeitig werden auf einstimmigen Beschluss die Werbetafeln von Firmen auf öffentlichem Grund verbannt. Die Firmen haben nun eine gewisse Frist, um die Tafeln abzunehmen.

Sportheim-Sanierung wird teurer als geplant

Die Sanierung des Sportheims wird teurer als geplant. Damit steigt auch der Eigenanteil der Gemeinde, der bisher auf etwa 82.000 Euro veranschlagt war. Wie Meiler sagt, habe man bereits an mehreren Stellen den Rotstift angesetzt, aber die aktuelle Kalkulation des Eigenanteils liege noch immer um etwa 10.000 Euro höher als vorgesehen. Und viel weiter darunter werde man nicht kommen.

Gründe für die Kostensteigerung seien unter anderem die Konjunkturlage im Baugewerbe, aber auch die höheren Kosten für die Toilettenanlage, die nun auch für das Infozentrum im Steinhauerhaus diene und somit eine öffentliche Anlage werde. Der Gemeinderat hat der Generalsanierung für insgesamt über 650.000 Euro auch unter diesen Umständen zugestimmt.

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