Mehrgenerationenprojekt für den Wald

Grafenwöhr. Forstbetriebsleiter Martin Gottsche, Naturparkranger Heiko Hoffmann, Bürgermeister Edgar Knobloch und die Schüler der Grund und Mittelschule säten Eicheln aus: Die Entstehung eines Mischwaldes soll den Wald stabilisieren.

Eichelsaataktion Projekt Wald Grafenwöhr

Von Stefan Neidl

Den Klimawandel merkt man auch im Wald. Die Sommer werden wärmer, den Bäumen fehlt der Regen. Forstrevierleiter Martin Gottsche weiß: “Vor allem die Kiefern haben es schwer.”

Eine etwas andere Hausaufgabe

Gemeinsam mit den Schülern der Grund- und Mittelschule sowie Naturpark Ranger Heiko Hoffmann und Bürgermeister Edgar Knobloch veranstalteten sie deswegen eine Eichensaataktion. Auf einem viertel Hektar im Pressather Wald beim Ochsenhut säten zwei Klassen zwei Zentner Eicheln aus. Lehrer und Kinder hatten diese vorher bei Waldspaziergängen gesammelt – eine Hausaufgabe der anderen Art. Dort stehen bisher circa hundert Hektar reine Kiefer.

Eichelsaataktion Projekt Wald Grafenwöhr

Gottsche erklärt, dass durch die Ansaat ein stabiles Gleichgewicht erzeugt werden soll. Durch die entstehende Unterschicht wäre auch den anderen Bäumen helfen, sich unter den wechselnden Bedingungen zu behaupten. Das Durchmischen beuge außerdem Waldbränden vor und die Eichen sind trockenheitsbeständiger.

Die ersten Sprösslinge werden schon im Frühjahr zu sehen sein. Bis daraus große, starke Bäume würden vergingen aber Jahrzehnte. Gottsche bezeichnete den Umbau des Waldes mit der aktuellen Aktion als “Mehrgenerationenprojekt”. Zum Schutz wurde ein Zaun um das Pflanzgebiet aufgebaut. Hier konnten die Kinder mit ihrem Wissen glänzen, wozu: Wildschweine und andere Tiere sind die Hauptgefahr für die Saat.

Indian Summer im Pressather Wald

Knobloch konnte dem Mischwald noch einen weiteren Aspekt abgewinnen. Die Eichen entwickeln im Herbst eine schöne Färbung: “Wir brauchen gar nirgends hinfahren. Einen richtigen “Indian Summer” gibt es bald auch hier.” Wie wichtig der Besuch im Wald ist, erfuhr der Bürgermeister am eigenen Leib und durfte selbst Lehrer spielen. Einigen Schülern musste er erklären was denn “Butzlkejh” seien.

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