Anpassung der Forstwirtschaft an den Klimawandel
Kaltenbrunn. Bei einer Waldbegehung erläutert Revierleiterin Andrea Sauer die Notwendigkeit der Verjüngung alter Baumbestände aufgrund des Klimawandels und betont die Wichtigkeit von Totholz für das Ökosystem.
Bei einer Waldbegehung in Kaltenbrunn wurden unter der Leitung von Revierleiterin Andrea Sauer und im Beisein des Bürgermeisters Julian Kraus sowie des seit dem 1. November für den westlichen Landkreis Neustadt/Wn und Weiden zuständigen Forstdirektors Dr. Günter Dobler vom AELF, neue Strategien für die Waldbewirtschaftung vorgestellt. Thematisiert wurde insbesondere die Notwendigkeit, aufgrund des Klimawandels Umdenkprozesse in der Waldbewirtschaftung zu initiieren.
Alter Bestand und neue Herausforderungen
Die Teilnehmer erfuhren, dass der Gemeindewald in Kaltenbrunn zwischen 120 und 150 Jahre alt ist. Die Verantwortlichen sehen sich daher mit der Herausforderung konfrontiert, die alten Bestände durch gezielte Förderung junger Kiefern und Eichen zu verjüngen. “Das heißt, dass wir nicht alle alten Bäume auf einmal ernten, sondern Zug um Zug mehr Licht geben, damit die angeflogenen Bäumchen, speziell die Kiefer, eine Chance haben, sich zu entwickeln. Auch die Eiche wollen wir gezielt fördern, weil sie mit den trockenen und warmen Verhältnissen gut klarkommt”, betonte Sauer. Sie erwähnte auch den Einsatz von Fördermitteln in Höhe von 1450 Euro für 1,2 Hektar Naturverjüngung.
Wandel im Gemeindewald
In den letzten zehn Jahren habe sich das Bild des Gemeindewalds stark verändert. “Seither wurden 1900 Festmeter gemacht; jährlich sind es 209 Festmeter. Der Wald wird trotzdem nicht weniger”, merkte Sauer erfreut an. Der Gemeindewald habe 50.000 Euro erwirtschaftet, das Brennholz bleibt in Kaltenbrunn. Ein besonderes Augenmerk legte Sauer auf die Bedeutung von Totholz: “Wir lassen es bewusst stehen als wichtigem Lebensraum für Kleinstlebewesen.”
Zum Abschluss besichtigten die Ratsmitglieder einen gelungenen Voranbau von Buchen, woran sich die positive Entwicklung im Gemeindewald ablesen ließ. Forstdirektor Dobler lobte die Fachkenntnis und Identifikation Sauers mit dem Wald sowie die sehr gute Zusammenarbeit des Gemeinderats. Er präsentierte zudem ein neues Forstbetriebsgutachten und diskutierte über Ziele sowie die Erholungsfunktion des Waldes.
Bürgermeister Kraus schloss den Termin mit Worten des Dankes. Er betonte, dass der Wald in sehr guten Händen sei und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Die Forstbetriebsfläche der Gemeinde Weiherhammer beläuft sich auf 51,78 Hektar, wovon 37,4 Hektar auf Kaltenbrunn entfallen.
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