Auszeichnung für Leseförderung an der Hans-Scholl-Realschule: Lesen ist cool!

Weiden. Seit mehreren Jahren haben sich Birgit Winter-Pausch und Corinna Cavur Leseförderung bei den Jungs der Hans-Scholl-Realschule als lebensnotwendig erkannt. Nun ist die dieses Anliegen erneut mit einem Preis ausgezeichnet worden.

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Begeisterung bei Birgit Winter-Pausch, Corinna Çavour und den Schülern der Hans-Scholl-Realschule. Ihre Aktivitäten zur Leseförderung wurden nun ausgezeichnet. Foto: Martin Stangl

Große Freude herrschte an der Hans-Scholl-Realschule, als die freudige Nachricht eintraf: Das Engagement fürs Lesen wurde erneut ausgezeichnet. Im Rahmen der Aktion „Ostbayern liest Klasse“ wurde der Preis an die beiden Studienrätinnen Birgit Winter-Pausch, Corinna Çavour und die Schülerbücherei der Realschule verliehen.

Und die Jungs lesen doch

Seit vielen Jahren hat sich die Hans-Scholl-Realschule einem Ziel verschrieben, das jenseits der schulischen Wissensvermittlung liegt: Die Freude am Lesen soll den Jungs das Tor zur Lesewelt öffnen. Einfacher gesagt: Lesen macht Spaß! Deshalb gibt es hier auch eine große Schülerbücherei, die von den Schülern weitgehend selbst betrieben und verwaltet wird. In den Pausen verleihen die Schüler an ihre Klassenkameraden den Lesestoff und führen genau Buch über die Ausleihen.

Außerdem versuchen die Lehrkräfte – wann immer es geht – den Unterricht in der Schülerbücherei durchzuführen. „Unsere Jungs sollen es genießen, inmitten von Büchern zu leben und den Unterrichtsstoff in dieser Umgebung, die sich vom Klassenzimmer signifikant unterscheidet, aufzunehmen!“ so die beiden Studienrätinnen.

Lesekompetenz ausbauen

Wichtig ist es den beiden Lehrkräften, die Lesekompetenz auszubauen. „Neben dem Spaß am Lesen versuchen wir das Textverständnis auszubauen“, so Corinna Çavour. Dafür wird an der Hans-Scholl-Realschule eine ganze Menge geboten.
Im Vordergrund steht das Projekt „Leseprofis“. Die „Profis“ aus den Klassen 8 bis 10 sind Paten für die jüngeren Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 7. Die erfahrenen Pädagoginnen nützen die Erkenntnis, dass die Freude am Lesen am besten durch Vorbilder der Schüler-Kollegen vermittelt werden kann.
Das bevorstehende Weihnachtsfest soll einen weiteren Schub geben. An der Schule wird es ein Adventsrätsel geben und eine Einladung, Weihnachten in verschiedenen Ländern anhand von Büchern und Referaten zu entdecken.

Aktionen zum Thema Lesen

Das Engagement der lesebegeisterten Lehrerinnen erstreckt sich aber auch auf die Zeit „nach Dienst“. So gibt es eine Lesenacht, die neben dem Lesespaß auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler fördert.
Der bundesweite Vorlesetag von lokalen Promis und der Lesewettbewerb des deutschen Buchhandels gehören ebenfalls zum Programm. Im vergangenen Stadtentscheid, der in der Regionalbibliothek ausgetragen wurde, hat Schüler Simon Schlagenhaufer um ein Haar die Nominierung für das Bezirksfinale verpasst, sich aber mit einem einzigartigen Bekenntnis zum Lesen geäußert.

Ich finde es geil, mit einem Buch in den Händen über den Pausenhof zu marschieren! Simon Schlagenhaufer, Schüler der Hans-Scholl-Realschule, Weiden

Emil und die Detektive als Deutsch-Schulaufgabe

Die Verbindung zwischen Schule und Spaß muss aber dann doch sein. So stand die Lektüre des Kinderbuch-Klassikers von Erich Kästner „Emil und die Detektive“ im Mittelpunkt einer Schulaufgabe. „Wir haben das Buch mit unseren Schülern intensiv aufbereitet und dann in einer Prüfung abgefragt“, so Birgit Winter-Pausch. Der Clou: Sogar ein Hörspiel war in der Vorbereitung dabei.

Leseförderung „innovativ“

Corinna Çavur: „Ein spannendes Projekt ist die Lesepatenschaft mit der Hans-Sauer-Grundschule in Rothenstadt. Auch hier nützen wir die Erkenntnis, dass die Schüler untereinander die besten Motivationskünstler sind.“
Zusätzlich geht die Hans-Scholl-Realschule mit der Zeit. Die lesehungrigen Jungs können sich über die elektronische „Taskcard“ per Handy über aktuelle Lesetrends und Leseempfehlungen anderer Schüler online informieren. Auf das zeitgemäße Angebot, das übrigens von den „Leseprofis“ weitgehend eigenverantwortlich gesteuert wird, greifen die Schüler gerne darauf zurück.

Preisgeld für neue Bücher

Schulleiter und Realschuldirektor Michael Meier zeigt sich sehr erfreut über die Auszeichnung seiner Schule. Das Preisgeld in Höhe von 200 Euro wird für neue Bücher für das „Portal“ verwendet. So heißt nämlich die Schülerbücherei der Hans-Scholl-Realschule. Auf die Frage nach einem Wunsch für die Unterstützung äußern sich die beiden Pädagoginnen mit einem Wunsch: „Wir haben einen perfekten Raum für unsere Schülerbibliothek. Favoriten sind die Sachbücher. Unsere Vielleser sind ständig auf der Suche nach neuem Lesestoff. Gerne würden wir unsere Aktivitäten ausbauen. Deshalb suchen wir immer Förderer unserer Schülerbibliothek. Gerade regionale Firmen könnten uns hier unter die Arme greifen. Schließlich kommt die Leseförderung dem Nachwuchs in der Wirtschaft auch den Unternehmen zugute“, so Birgit Winter-Pausch und Corinna Çavur.

Beide Pädagoginnen versprechen, sich weiterhin für den Spaß am Lesen und für den Ausbau der Lesekompetenz einzusetzen.

Infos zur Hans-Scholl-Realschule

Einen ausführlichen Überblick über die Schulfamilie der Hans-Scholl-Realschule gibt es hier.

Neben Bildern zu Sportevents und SMV-Aktionen gibt es hier auch beeindruckende Bilder von der Lesenacht im Dezember 2023.

Firmen oder Privatpersonen, die das Leseengagement durch Geldspenden fördern wollen, können sich über das Sekretariat (Telefon: 0961/4 82 36 – 0) an die Studienrätinnen Corinna Çavour oder Birgit Winter-Pausch wenden.

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