100 Jahre Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz

Weiden. Die Vorstandsriege und der Aufsichtsrat der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG konnten zum 100. Geburtstag der Bank nahezu das gesamte Who-is-Who von Wirtschaft und Politik der Nordoberpfalz zum Festakt begrüßen.

Volksbank - Raiffeisenbank Nordoberpfalz feiert 100 Jahre Foto: Martin Stangl
Vorstandssprecher Bernhard Wolf ließ 100 Jahre Geschichte der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG kurzweilig Revue passieren. Dabei erwähnte er besonders die genossenschaftliche Philosophie: Der Mensch steht im Mittelpunkt aller Leistungen der Bank. Foto: Martin Stangl

Landtagsabgeordnete, Vertreter der Kommunen und Landkreise, Politiker aller Parteien und die geladenen Gäste applaudierten herzlich beim Festakt zum hundertsten Geburtstag dem vitalen Jubilar, der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG.

Vom Mut in schwierigen Jahren eine Bank zu gründen

Vor dem eigentlichen Festakt stärkten sich die Gäste zunächst zu fetzigen Klängen der King Size Combo mit einer bayerischen Brotzeit. Im Namen seiner Vorstandskollegen Thomas Ludwig, Rainer Lukas und Thomas Wirth begrüßte Vorstandssprecher Bernhard Wolf die Festgäste. In seiner Rede zitierte er den Dalai Lama. Dieser könnte den Gründervätern der 1923 als Gewerbebank Weiden gegründeten Genossenschaft als Leitmotto diktiert haben: „Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.“

So fanden sich 110 Geschäftsleute und Gewerbetreibende aus Weiden und Umgebung im Hotel Post zur Gründung der Bank unter Führung von Bankdirektor Otto Zahn zusammen. „Der Mut der Gründer war beachtlich, da Weltwirtschaftskrise, Inflation und allgemeine Unsicherheit eine große Herausforderung waren“ so das Kompliment von Bernhard Wolf an die Gründerväter.

Aus „Gewerbebank“ wird 1948 die „Volksbank“

Die Bank entwickelte sich prächtig. Doch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg begann erst einmal mit der Abwertung des Eigenkapitals. Das erforderte einen wirtschaftlichen Neuanfang, der mit der Umbenennung in „Volksbank Weiden eG“ einherging. Seit dem stieg die Bilanzsumme von damals umgerechnet 3,6 Millionen Euro auf heute 3,95 Milliarden Euro.

„Das ist der Verdienst vieler, die über Jahrzehnte ihr Bestes gegeben und sich persönlich für unsere Genossenschaft engagiert haben. Damit meine ich unsere Kunden und Mitglieder und natürlich ganz besonders unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“, so der Vorstandssprecher.

Kontinuierliche Weiterentwicklung in 100 Jahren

Im außerordentlich informativen Film, der die Entwicklung der Genossenschaft in den Mittelpunkt stellte, kamen auch die ehemaligen Vorstände Gerhard Ludwig und Rudolf Winter zu Wort. Beide erkannten verschiedene Phasen der Entwicklung der Genossenschaft. Insbesondere die Fusion mit der Raiffeisenbank Weiden eG und der Raiffeisenbank Stiftland eG im Jahr 2017 war ein Aufbruch in eine neue Ära in der Bankenlandschaft der Region.

Glückwünsche von Bayerischen Genossenschaftsverband

Die Glückwünsche vom Bayerischen Genossenschaftsverband überbrachte Präsident und Vorstandsvorsitzender Gregor Scheller. Nach einem liebevoll gemeinten Hinweis auf die besondere „oberpfälzische Sprachfärbung“ erwähnte er die „bewundernswerten oberpfälzischen Eigenschaften“ Zähigkeit, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen.

„Zusammen mit der genossenschaftlichen Idee, der Nähe zum Menschen und der Veränderungsbereitschaft sind das die besten Grundlagen für weitere 100 Jahre“ lautete die Einschätzung von Scheller.

Gerd Schönfelder als Vorbild und Mutmacher

Bevor Bernhard Wolf den oberpfälzer Paralympics-Spitzensportler Gerd Schönfelder aus Kulmain auf die Bühne bat, überbrachte der Geschäftsführer der IHK Nordoberpfalz Florian Rieder Glückwünsche und eine Ehrenurkunde. Er betonte speziell das partnerschaftliche Verhältnis zur regionalen Wirtschaft. „Als Bank der Region“ übernimmt die Volksbank Raiffeisenbank in vielfältiger Weise soziale Verantwortung. Dafür danken die Betriebe der Nordoberpfalz!

Als Highlight erwies sich der Auftritt von Gerd Schönfelder. In großer Offenheit berichtete er über sein Leben und seine Motivation nach seinem schweren Unfall. 1990 verlor er dabei den rechten Arm. In authentischer Frische und mit viel sympathischem schwarzen Humor berichtete er vom größten Profiteur seines verhängnisvollen Malheurs: „Meine große Zehe wurde als Fingerersatz angenäht und genießt seitdem die Freiheit!“

Viele Dinge der positiven Einstellung des Ausnahmesportlers sah der Vorstandssprecher auf die Bank übertragbar: „Demut, Dankbarkeit, Familie, Heimat, Bodenständigkeit“.

Zukunftsmesse eröffnet

Der stellvertretende Vorstandssprecher Thomas Ludwig beschloss den offiziellen Festakt mit seinem Dank an die ehemaligen Verantwortlichen und Mitarbeitenden der Bank. Auch er sah eine positive Zukunft für die Genossenschaftsbank. Immerhin steht im Sommer mit der geplanten Fusion mit der Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß ein weiterer Meilenstein an.
Als Begleitprogramm fand im Foyer der Max-Reger-Halle eine Zukunftsmesse mit zahlreichen Ausstellern und interessanten Fachvorträgen statt.

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