105 Jahre erfolgreiche Wohnbauentwicklung in Floß
Floß. Der Flosser Bauverein feiert nach 105 Jahren erfolgreiche Entwicklung, begründet auf der Sanierung und dem Bau neuer Wohnungen seit 1920. Heute besitzt die Genossenschaft 38 Wohngebäude und rund 130 Mietwohnungen.

Floß. Die ordentliche Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft „Eigenheim“ am Montag im Gasthaus „Weißes Rössl“ hatte mit dem von Bildern bereicherten Rückblick auf 105 Jahre ihres Bestehens eine Besonderheit. Vorstandsvorsitzende Marika Mauerer hatte sich die Mühe gemacht, den Mitgliedern die Entwicklung des Wohnungsunternehmens seit dem Gründungsjahr 1920 aufzuzeigen. Dabei durfte sie die Unterstützung von Berater Fred Lehner, der nunmehr schon 69 Jahre auf eine aktive Mitverantwortung in der Genossenschaft zurückblicken kann, durch sein umfangreiches Bildmaterial erfahren.
Schon wenige Jahre nach Gründung der aus der Wohnungsnot heraus im Jahre 1920 entstandenen Wohnbaugenossenschaft wurde in schwieriger Zeit zu Beginn der 1920iger Jahre des vorigen Jahrhunderts mit dem Bau von Mietwohnungen in der heutigen Eigenheimsiedlung begonnen. Er setzte sich im Ortsteil Hardt Eigenheim in der ehemaligen Gemeinde Schönbrunn fort.
Während der NS-Zeit ruhte ungewollt die Bautätigkeit. Sie setzte aber nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schönbrunner Straße, im Blendersmühlweg, im Ortsteil Hardtheim und am Angergarten durch den damaligen Vorstandsvorsitzenden Hans Röckl wieder ein. Ein Segen für alle Wohnungssuchenden im Markt und den bisher in Baracken in Grafenreuth und in Floß untergebrachten Flüchtlingsfamilien.
Wie Phönix aus der Asche
Finanziell am Ende und am Rande der Liquidation und vor einer Fusion mit dem Landkreissiedlungswerk Neustadt stehend, übernahm im August 1960 der damals 28- jährige Verwaltungsbeamte Fred Lehner, ausgestattet mit einem großen Vertrauensbeweis, die Verantwortung der Genossenschaft als Vorstandsvorsitzender.
Nach dem Verkauf eines Teils der Anwesen in der Eigenheimsiedlung und dem Erwerb von Grund und Boden in der Gemeindeflur „Puppberg“ – heute eines der schönsten Wohnbaugebiete im Markt – stieg man in eine neue, bisher in Floß noch nicht bekannte Wohnform, den Neubau-Bau von 28 Eigentumswohnungen, ein. Dem folgten weitere zehn Mietwohnungen und sieben Kaufeigenheime im gleichen Baugebiet.
Immer bezahlbaren Wohnraum anbieten
Noch vor dem Ende des 20. Jahrhunderts wurden in der Schönbrunner Straße weitere zwölf Mietwohnungen gebaut, die den Wohnungsmarkt stärkten und den hilfsbedürftigen Familien unter die Arme griff. Was nicht vergessen wurde waren die Neubedachungen des alten Hausbesitzes, die Modernisierungen der Mietwohnungen durch Fenstererneuerungen, die Ausweisung von Carportplätzen, die Errichtung von Photovoltaikanlagen im Puppberg, Garagenstellplätze und vieles mehr.
Den Verantwortlichen ging es stets darum, den Mietern bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Und das geschah bis heute. Wieder war es eine neue Bauform im Markt, die von der Genossenschaft umgesetzt wurde. So entstanden im Ortsteil Hardtheim acht barrierefreie Mietwohnungen, denen vor wenigen Jahren zehn weitere im Ortsteil Plankenhammer folgten. Dieser Wohnungsbau trägt bereits die Handschrift der seit 2012 in Verantwortung stehenden Vorstandsvorsitzenden Marika Mauerer.
Heute sind es 38 Wohngebäude und rund 130 Mietwohnungen, die die Genossenschaft ihr Eigen nennen darf. Sie ist damit größter Hauseigentümer und Wohnungsvermieter im Markt Floß. Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat hat es zu jeder Zeit gegeben. Heute setzt sich der Vorstand aus Marika Mauerer, Siegfried Schell und Walter Wirth zusammen, während Thomas Stetter als Vorsitzender zusammen mit Peter Girke und Jochen Zuber den Aufsichtsrat bilden.
Vertrauen ist wichtig
Was die Gesamtverwaltung in hohem Maße auszeichnet, ist das uneingeschränkte Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Aufsichtsrat mit Berater Fred Lehner. Marika Mauerer warf in ihrer Rückschau einen beruhigenden Blick nach vorne. Die kommenden Herausforderungen können aufgrund einer soliden Bewirtschaftung des Unternehmens, was auch der gesetzliche Prüfungsverband Jahr für Jahr festhält, bewältigt werden.
Sobald sich die öffentliche Hand wieder dem sozialen Wohnungsbau stärker als in den Vorjahren annimmt, wird sich die Genossenschaft ihrer Aufgabe, die Förderung des sozialen Wohnungsbaues, nicht verschließen, bekräftigte die Vorstandsvorsitzende.
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