125 Jahre SPD in Weiden: Von Weimar bis zum Untergang des NS-Regimes

Weiden. Auch wenn die SPD nach 125 Jahren an manchen Stellen Patina angesetzt hat: Die Sozialdemokraten haben sich in ihrer langen Geschichte schon öfters neu erfunden. Ein historischer Rückblick mit Parteichronist Karl Bayer. Teil 2: Von Weimar bis zum Untergang des NS-Regimes.

Treffpunkt der Sozis: Die Gaststätte “Zur Zentralwerksstätte” in der Landgerichtsstraße im Oktober 1906. Mitglieder des eben-gegründeten Kreiswahlvereins Neustadt/WN. Bild-Stadtarchiv Weiden

Seit den 1970er Jahren beschäftigt sich Karl „Charly“ Bayer, früherer Juso-Unterbezirksvorsitzender, mit der Geschichte der Weidener SPD: Über die Lebensumstände in der nördlichen Oberpfalz vor 125 Jahren weiß der 70-Jährige dank vieler, studierter Dokumente im Staatsarchiv Amberg sowie privater Bestände exzellent Bescheid.

1998 erschien die von Karl Bayer verfasste, 184 Seiten umfassende Dokumentation: „Sozialdemokratie in Weiden. Die ersten hundert Jahre 1898 -1998“. Ein Vierteljahrhundert später steht schon das nächste Jubiläum vor der Tür: 125 Jahre Sozialdemokratie in der Max-Reger-Stadt.

„Bei der Wahl des Stadtrats Weiden im Juni 1919 erringt die Bayerische Volkspartei 15 von 30 Stadtratsmandaten“, schildert Bayer die kommunalpolitische Situation bei den ersten demokratischen Wahlen. „Die SPD kommt auf 6, die abgespaltene USPD auf 4 Mandate – zusammen bilden sie eine Fraktion.“ Daneben sitzen Deutschdemokraten (3) und eine Wahlvereinigung (2) im Stadtparlament.

Karl Bayer blättert in seiner Dokumentation „Sozialdemokratie in Weiden. Die ersten hundert Jahre 1898 -1998“, Foto: Jürgen Herda

„Die Ameise“ beschreibt den Kampf gegen die Staublunge

Den Alltag der einfachen Leute entnimmt Bayer auch der Zeitung der Porzellanarbeiter „Die Ameise“: „In der Porzellanindustrie steht der Kampf gegen gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen und Jugendschutz, im Mittelpunkt – man durfte ab 14 Jahren arbeiten“, erläutert der Parteichronist. „Der Porzellanstaub machte den Arbeitern zu schaffen, ihre Frauen waren meist Hause oder machten allenfalls Heimarbeiten.“

Die Unternehmer positionieren so genannte gelbe, arbeitgeberfreundliche und christliche Gewerkschaften gegen die frei organisierten Gewerkschaften der Arbeiter: „Die bekämpften sich massiv, und die Obrigkeit legte den freien alle möglichen Hindernisse in den Weg“, weiß Bayer. „Die Polizei setzte etwa die Wirte unter Druck, ihnen keine Säle für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.“

Hanne wird zum Sozi-Szenegastronom

Die Kollegen und Genossen wussten sich zu helfen: „Hans Bär, einer der wichtigsten Organisatoren der Sozialdemokraten in Weiden bereits vor 1914, war zunächst Arbeiter in der Zentralwerkstätte, übernahm dann aber die ,Restauration zur Sonne‘ im heutigen Handwerkerhaus – es wurde zum Versammlungshaus von SPD und Gewerkschaften.“ Ein Grund, Hanne wie man ihn nannte, aus dem Staatsdienst zu entlassen.

Bär hatte die Obrigkeit mit der Verteilung des „Käsblatts“, der Faschingsausgabe der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost“, mit Satiren über die herrschende Klasse in Rage gebracht. Später eröffnete er ein anderes Lokal, die „Zentralwerkstätte“ beim Landgericht. Die knapp bemessene Freizeit verbringen die Arbeiter in der sozialdemokratischen Subkultur der Arbeitersportvereine, im Gesangsverein, bei den Naturfreunden und Arbeiterradlern, beim Arbeiter-Schachclub oder Arbeiter-Radiobund.

Die Weidener SPD weiht die Kurt-Eisner-Anlage ein. Foto: SPD

Kurt Eisner bringt Weiden die Kreisfreiheit

Kurt Eisner, Anführer der Novemberrevolution von 1918 in München, bis zu seiner Ermordung am 21. Februar 1919 erster Ministerpräsident Bayerns, der am 8. November 1918 den „Freistaat Bayern“ ausrief, besuchte Weiden: „Die Bedeutung Weidens für die Sozialdemokratie unterstreicht, dass Eisner selbst am 7. Januar 1919 im ehemaligen Hotel Anker als Redner vor einem vollen Saal auftrat“, erinnert Bayer. Mit der Unterzeichnung des Dokuments über die Kreisfreiheit, die zum 1. Januar 1919 in Kraft trat, habe Eisner den Grundstein für die Rolle Weidens als Oberzentrum der nördlichen Oberpfalz gelegt.

Warum es so lange gedauert hat, bis eine Straße in Weiden an den Republikaner und Pazifisten, der den Acht-Stunden-Tag und das Frauenwahlrecht eingeführt und die Grundlage für föderale Strukturen geschaffen hat, erinnern durfte? „Lag es daran, dass der Dichter und Journalist ein Preuße war, der einer jüdischen Kaufmannsfamilie entsprang?“, rätselt Herbert Schmid, stellvertretender SPD-Stadtverbandsvorsitzender.

Remmidemmi nach Kapp-Putsch und Rathenau-Mord

Ausläufer des nach 100 Stunden am 17. März gescheiterten konterrevolutionären Kapp-Putsches vom 13. bis 17. März 1920 erreichten auch Weiden: „SPD, USPD, KPD und Gewerkschaften riefen zum Generalstreik auf“, erzählt Bayer. „Alles wurde dicht gemacht, Bürgermeister Melchior Probst (BVP) alarmierte die Einwohnerwehr, die Maschinengewehre ums Rathaus in Stellung brachte, um eine Stürmung zu verhindern.“ Die Arbeiter hätten daraufhin einen Aktionsausschuss gegründet und die Entwaffnung dieser ehemaligen Soldaten gefordert.

Nach der Ermordung des liberalen Außenministers Walter Rathenau (DDP) sei am 27. Juni 1922 eine große Arbeiterdemo mit über 3000 Teilnehmern durch die Stadt gezogen – mit Halt am Rathaus. „Es gab einen Aufruf zum Protest gegen die Schwarz-Weiß-Roten Meuchelmörder, die Republikanische Fahne solle auf Halbmast gesetzt werden.“ Bürgermeister Probst habe zunächst die Existenz einer solchen Fahne geleugnet. „Nachmittags wehte sie dann dennoch.“ Ein riesiges Remmidemmi habe es da gegeben: „Bei der Kundgebung vor dem Rathaus hat der Vorsitzende der Gemeinde- und Staatsarbeiter auf einer Leiter stehend die Rote Fahne geschwenkt.“

Jüdischer SPD-Rechtsanwalt Max Süßheim. Foto: Privatnachlass Karl Süßheim – Lisa R. D’Angelo, Chicago

Prozess gegen 42 Weidener Demonstranten

Am 4. Juli seien Demonstranten durch ganz Weiden gezogen und hätten bei Bauscher, wo gerade ein Erweiterungsbau errichtet worden sei, vergeblich die Einstellung der Arbeit gefordert. „Ein Teil der Bauarbeiter wurde verjagt.“ In der Redaktion des BVP-nahen „Oberpfälzer Kuriers“ seien zwei Angestellte geschlagen worden.“ Die Weidener Unruhen brachten es sogar in die überregionale Presse: „Es gab eine Anfrage im Bayerischen Landtag, und im Landgericht wurde 42 Teilnehmern der Demo am 24. August wegen Landfriedensbruch der Prozess gemacht.“

Dr. Max Süßheim, ein bekannter sozialdemokratischer Rechtsanwalt aus Nürnberg, erwirkte milde Urteile: „Organisator Leopold Hofmann, Vorsitzender des Gewerkschaftsbunds Weiden und nach 1945 SPD-Landtagsabgeordneter, musste wegen Nötigung drei Monate ins Gefängnis, 20 Angeklagte erhielten Strafen zwischen zwei Wochen und zwei Monaten wegen groben Unfugs.“

Aufstieg der NSDAP

Der schleichende Aufstieg der NSDAP war auch in Weiden nicht zu verhindern. „Nach dem ersten Hitlerputsch am 8. November 1923 verbot die Bezirksregierung Protestkundgebungen.“ Die NSDAP hatte bereits am 20. März eine öffentliche Versammlung in Weiden geplant. „Der Wirt sagte ab“, erzählt Bayer, „am Abend trafen sich jugendliche Arbeiter vor dem Hotel Anker und wollten Nazis verprügeln – die Polizei trieb die Menge auseinander.“ Zu der Zeit hätte die Hitler-Partei bereits rund 150 Mitglieder, die SPD hatte mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen und zählte noch 200 Genossen in den eigenen Reihen.

Im Stadtrat konnte die Bayerische Volkspartei ihre Mehrheit bis zu Hitlers Ermächtigungsgesetz halten. „1924 errang der Völkische Block 3 Sitze, so viel wie die NSDAP 1929.“ Hitler-Jugend, Frauenschaft, SA und SS hätten nach 1923 auch in Weiden mobil gemacht. In einer Versammlung zum Thema „Nationalsozialisten, Judenhetze und Sozialdemokratie“ am 6. April 1923 verurteilte der örtliche SPD-Parteisekretär Fritz Ecker vor über 250 Leuten den Antisemitismus der „Hakenkreuzler“. Nach einer NSDAP-Versammlung im September 1923 kommt es zu einer Messerstecherei, Nazigegner Andreas Trautner erleidet einen Messerstich in den Bauch – darüber gibt es auch einen Polizeibericht. Trautner bleibt den Weidener Nationalsozialisten in Erinnerung und wird im Juli 1933 ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert.

Weidens NS-Größen: KZ-Kommandant Richard-Baer, OB-Hans Harbauer und KZ-Kommandant Martin Gottfried Weiß. Fotomontage: jrh/Yad Vashem, Stadtarchiv Weiden, gemeinfrei

Nationalsozialistische Gleichschaltung in Weiden

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 errang die BVP 37,2, die NSDAP 31,8, die SPD 21,9 und die KPD 4,8 Prozent. „Nach dem ,vorläufigen Gesetz zur Gleichschaltung der Länder‘ vom 31. März hat man den Stadtrat von Städten unter 30.000 Einwohnern auf 20 Sitze reduziert.“ Hans Harbauer (NSDAP) wird am 27. April 1933 zunächst Zweiter, zwei Monate später, am 29. August 1933, Erster Bürgermeister. Ein von der NSDAP in zwei Versammlungen entwickeltes Sondergericht forderte eine Reihe von „Sondermaßnahmen“, schreibt Stadtarchivar Dr. Sebastian Schott in seiner Dissertation. Sämtliche jüdische Angestellte wurden aus den Betrieben ausgeschlossen. Der „Oberpfälzische Kurier“, der der BVP nahestand, wurde kurzfristig geschlossen – Verleger und Redakteure, Mitglieder von BVP und SPD vorübergehend verhaftet.

Mit einem weiteren Gleichschaltungsgesetz am 31. März war der Stadtrat quasi aufgelöst. Zuerst schloss das Gremium mit den Stimmen von NSDAP und BVP die Genossen aus den Ausschüssen aus. Ab 7. Juli saßen dann nur noch 20 NSDAP-Mitglieder im Stadtrat. Die BVP-Mitglieder hatten nach eintägiger Haft im Landgerichtsgefängnis ihren Verzicht unterschrieben. Mitglieder der inzwischen verbotenen SPD, die sich weigerten, ihr Mandat abzugeben, wurden am 1. Juli ins KZ nach Dachau verbracht.

KZ-Kommandanten aus Weiden und Floß

„Harbauer stellte eine berühmt-berüchtigte Hilfspolizei auf“, schildert Bayer den Fortgang des Nazi-Alptraums. „Darunter die zwei späteren SS-Lagerkommandanten Martin Gottfried Weiß aus Weiden und Richard Baer aus Floß.“ Der Weidener Weiß war Kommandant der Konzentrationslager Neuengamme, Dachau und Lublin-Majdanek, der Flosser Baer Kommandant der KZ Auschwitz und Dora-Mittelbau. Auf das Konto der beiden Oberpfälzer gehen abertausende Tote. Weiß, Hauptangeklagter des Dachauer Hauptprozesses, wurde für seine Verbrechen gehängt.

Baer und Weiß patrouillieren als Hilfspolizisten durch Weiden. „Durch die Machtergreifung waren innerhalb weniger Wochen aus Soldat-spielenden Jugendlichen Hilfsorgane der staatlichen Polizei geworden“, schreibt Historikerin Karin Orth im Buch „Die Konzentrationslager-SS“.  Im April 1933 werden Baer und Weiß zum Wachdienst ins KZ Dachau versetzt. Ihr oberster Chef wird Heinrich Himmler, der im April 1933 das Lager Dachau übernimmt.

Wurde auf Betreiben des NS-Oberbürgermeister enteignet: Pass des jüdischen Viehhändlers Leopold Englmann. Foto: Stadtarchiv Weiden

Fritz Eckers „Hölle von Dachau“

Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde Fritz Ecker, von 1920 bis 1933 SPD-Unterbezirkssekretär, Stadtverordneter von Weiden und Mitglied des Kreis- und Bezirkstags, mehrfach in Schutzhaft genommen – unter anderem einige Monate im KZ Dachau. 1934 floh Ecker in die Tschechoslowakei, wo er dem „Appell an das Gewissen der Welt“, einem der ersten Bücher der deutschen Exil-Publizistik über die Gräuel in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern, den Bericht „Die Hölle von Dachau“ beisteuerte.

Nach der Annexion des sogenannten „Sudetenlandes“ im September 1938, übersiedelte Ecker nach Stockholm, wo er sich der Ortsgruppe Stockholm-Vororte der Exil-SPD anschloss und als Herausgeber der Gruppenzeitung „Das Graue Korps“ (Oktober 1942 bis Februar 1945) wirkte. Von den Nationalsozialisten wurde Ecker ausgebürgert und auf die Sonderfahndungsliste gesetzt. Im Januar 1946 wurde Ecker mit dem ersten Repatriantentransport über Lübeck nach Weiden gebracht, wo er von der amerikanischen Besatzungsverwaltung als Leiter des Arbeitsamtes eingesetzt wurde.

Novemberpogrome 1938 in Weiden

Während Harbauer in seiner Funktion als Vorgesetzter der Beamten der Stadtpolizei auf Befehl seiner vorgesetzten Dienststelle in Regensburg die männlichen Juden Weidens während der Novemberpogrome 1938 in sogenannte „Schutzhaft“ nehmen ließ, schickte NSDAP-Kreisleiter Franz Bacherl auf Anweisung der Gauleitung „Bayerische Ostmark“ in Bayreuth am 9. November spätnachts die SA-Schlägertrupps des Weidener SA-Sturms los, um die Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger zu verwüsten, schwerst zu misshandeln und zu verschleppen. 

Das bereits von SA und SS stark verwüstete jüdische Gemeindehaus in der Ringstraße ließ Harbauer nicht wie andere Synagogen in der Stadt anzünden, da er das Übergreifen der Flammen auf Nachbarhäuser befürchtete. Noch am nächsten Tag wurden die im Landesgerichtsgefängnis festgesetzten 23 „Schutzhäftlinge“ über Regensburg in das KZ Dachau deportiert.

Die Weidener Sozialdemokraten Nikolaus Rott (links) und Gottlieb Linz (rechts) versteckten die Jüdin Rosa-Hoffmann, die so als einzige Jüdin in der Stadt überlebte. Fotomontage: jrh/Stadtarchiv Weiden

„Arisierung“ 1940 abgeschlossen

In Folge dieser Zwangsenteignung wurden drei ehemalige jüdische Geschäfte der Stadt unter neuem Namen weitergeführt. Leopold Engelmann, den damals zweitgrößten Viehhändler im Deutschen Reich, ließ Harbauer ins Münchener Gestapo-Gefängnis überführen. Seinen Besitz presste er zugunsten der Stadt Weiden ab. Engelmann selbst gelang noch 1939 die Auswanderung nach Kenia mit seiner Familie, wo er eine Farm aufbaute.

Im Oktober 1940 war die „Arisierung“ der Oberpfalz abgeschlossen. Noch nicht verkaufte jüdische Immobilien wurden ab 1941 vom Reich eingezogen. Die noch in Weiden ansässigen Juden wurden mit den anderen Oberpfälzer Juden am 4. April 1942 in das Außenlager des KZ Majdanek im polnischen Trawniki deportiert, nicht mehr arbeitsfähige Juden parallel im jüdischen Altersheim in Regensburg zusammengefasst und am 23. Mai 1942 in das KZ Theresienstadt gebracht.

Gottlieb Linz und Nikolaus Rott versteckten Jüdin Rosa

Rosa Hoffmann überlebte, zwei Jahre an verschiedenen Orten vor den Nazis versteckt, als einzige Weidener Jüdin den Zweiten Weltkrieg in der Stadt. In einem Brief an den Onkel in Portland (USA) beschreibt sie ihre Verstecke und die Menschen, die ihr halfen. Darunter ein Arbeiter am Hammerweg in Weiden, Gottlieb Linz (1891-1964). Der Nürnberger kam als 5-Jähriger nach Weiden. Nach seiner Ausbildung arbeitete er im Eisenbahnausbesserungswerk. Von 1948 bis zu seinem Tod war der gelernte Schreiner SPD-Stadtrat.

Von der Heldentat des Sozis erfuhr die Öffentlichkeit erst posthum. Rosa Hoffmanns verzweifeltes Versteckspiel ging nach dem Asyl im Hammerweg weiter. Zunächst kam sie „bei den Eltern von Fanny und Betty“ in Teublitz unter und lebte über ein Jahr im Bahnwärterhäuschen des Schlossers Nikolaus Rott, ebenfalls Sozialdemokrat wie Linz.

Harbauer nur als „Belasteter“ eingestuft

Vier Tage nach dem Einmarsch der 11. US-Panzerdivision in Weiden wurde Harbauer am 26. April 1945 seines Amtes enthoben und dem parteilosen Josef Schnurrer kommissarisch das Amt des Stadtoberhauptes übertragen. Harbauer verbüßte eine zweijährige Internierungslagerhaft und wurde im Februar 1948 im Spruchkammerverfahren des Landgerichtes Weiden als „Belasteter“ eingestuft und zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt.

Dieses Urteil wurde aufgrund seines Gesundheitszustandes in 850 Tage Sonderarbeit umgewandelt. Zudem erhielt er Hausarrest, verlor seine Pensionsansprüche und durfte nur 5000 Reichsmark an Privatvermögen behalten. Harbauer verstarb 1966. Die von Probst 1929 erbaute Villa, in der er während seiner Amtszeit residierte, wurde nach dem Krieg als städtischer Bauhof und Bauamt genutzt, stand ab 1978 leer und verfiel.

Festakt „125 Jahre SPD in Weiden“

Es gibt etwas zu feiern: Keine deutsche Partei kann auf eine derart lange Tradition zurückblicken. Seit 125 Jahren kämpft die Sozialdemokratie in Weiden für soziale Gerechtigkeit.

  • Am Samstag, 20. Mai, lädt „die einzige Partei, die sich Dank ihrer Ablehnung von Hitlers Ermächtigungsgesetz niemals umbenennen musste“ (Markus Rinderspacher) zur Jubiläumsfeier in den Saal der Gaststätte Postkeller.
  • Festredner ab 17 Uhr: Florian von Brunn, Landesvorsitzender der BayernSPD
  • Party ab 19.30 Uhr: mit DJ Borti

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