16-Jähriger schießt SpVgg SV Weiden zum Sieg gegen ASV Neumarkt
Weiden. 16 Jahre jung und gleich Torschütze zum vorentscheidenden 2:0 der SpVgg SV Weiden gegen den ASV Neumarkt. Stefan Pühler, gerade eingewechselt, zwei Ballkontakte, rumms, der nächste Bayernliga-Sieg ist perfekt.

Die SpVgg SV Weiden arbeitet sich Spiel für Spiel hoch ins Mittelfeld. Der Aufsteiger ist offensichtlich trotz der Turbulenzen vor dem Saisonstart angekommen in der Bayernliga-Nord.
„Schöner kann man es nicht erfinden“, beschreibt ein glücklicher Weidener Coach Rüdiger Fuhrmann das kleine Fußballmärchen. „Zweiter Ballkontakt nach der Einwechslung und dann gekonnt den Torwart überwunden.“ Die Entscheidung in der 86. Minute: Jetzt hielt den Trainer nichts mehr auf seiner Bank.
Einstelliger Tabellenplatz: SpVgg überholt ASV
Sein Neumarkter Kollege Dominic Rühl dagegen saß nach dem Abpfiff noch lange Minuten enttäuscht auf der Trainerbank. „Was soll ich zu solch einer Niederlage sagen?, hadert er mit der Leistung seiner Spieler. „Wir haben keine Minute das auf den Platz gebracht, was wir eigentlich beherrschen.“ Die Folge: Die SpVgg überholt die punktgleichen Neumarkter und ist nun Tabellenneunter.
Ohne eigene Tore werde es verdammt schwer zu gewinnen. „Und dann kassiert man noch zwei solche Eiertreffer.“ Der Stimmung der über 800 Besucher im Weidener Spardabank-Stadion taten die „Eier“ keinen Abbruch. Trotz strömenden Regens verfolgten sie gebannt eine kämpferische Partie mit packenden Strafraumszenen. „Wir haben es heute gesehen“, erklärt ein begeisterter Rüdiger Fuhrmann, „meine Mannschaft geht den Weg zu 100 Prozent gemeinsam mit mir.“
Weidens Chancenwucher in Hälfte 1
Ole Meißner ersetzt von Beginn an Paul Weidhas, der sich vier Wochen in Kanada aufhält. Er macht seine Sache gut. „Wir sind vom Start an ein extrem hohes Tempo gegangen“, lobt Fuhrmann. Sein Team präsentiert sich von der ersten Minute an giftig und erzwingt so zahlreiche Chancen im umkämpften Neumarkter Strafraum. Doch Josef Rodler (2.), Erol Özbay (8.), Moritz Zeitler und erneut Rodler (9./12.) bringen den Ball nicht im Tor unter.
Der Regen fällt in Strömen, aber beide Teams schenken sich nichts. Für Neumarkt setzt sich Marc Müller gekonnt durch, doch sein Schuss zischt knapp über die Latte (31.). Im Anschluss dann wieder der Gastgeber. Moritz Zeitler zirkelt die Kugel fein auf das Tor, doch Keeper Nick Guttenberger ist auf der Hut (35.). Bei ihm dürfen sich die Neumarkter in der ersten Hälfte bedanken – kurz vor der Pause ist er es, der Josef Rodlers Solo im letzten Moment stoppt (44.).
„Bloß Aufsteiger?“
Nach dem Seitenwechsel macht zunächst der Gast aus Neumarkt Druck. Offenbar nehmen sich die Nordoberpfälzer aber die Pausenansprache ihres Trainers zu Herzen und leisten beherzt Widerstand. „Meinem Team hatte ich in der Pause gesagt, dass Neumarkt im Vorfeld von uns, als nur von einem Aufsteiger gesprochen hat – und so von oben herab wollten wir uns nicht behandeln lassen“, motiviert Fuhrmann seine Jungs.
Nach einigen vielversprechenden Aktionen der Gäste zeigt sich dann auch dieser Aufsteiger als das effektivere Team. Nach einer Ecke leitet Niklas Lang im Getümmel die Kugel an Felix Behnke weiter – dieser vollendet zum umjubelten 1:0 (6.). Der weitere Verlauf ist bekannt. Fuhrmann schickt den 16-jährigen Pühler aufs Feld. Der bedankt sich umgehend beim Coach, schnappt sich beim zweiten Ballkontakt die Kugel, spielt cool Keeper Guttenberger aus und vollstreckt ins lange Eck zum 2:0 (86.).
Alles richtig mit jungen Talenten
Kapitän Stefan Graf ist mit dem Ausgang des Oberpfalz-Derbys denn auch mehr als zufrieden. „Am Ende ist der Sieg mehr als verdient, wir hatten so viele Chancen“. Der erste Vorsitzende Michael Kurz ist hellauf begeistert: „Es hat mich für die Jungs so gefreut, und wir haben gezeigt. wir machen mit unseren jungen Talenten alles richtig.“
* Diese Felder sind erforderlich.