Wie Gemeinden mit E-Rechnungen und Online-Shops umgehen sollten…

Weiden. Der Einladung der Volksbanken Raiffeisenbanken Kreisverbände Neustadt/WN und Tirschenreuth zum zweiten Kommunal-Forum waren die Bürgermeister und Kämmerer der beiden Landkreise zahlreich gefolgt. Im Geo-Zentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB) in Windischeschenbach erwarteten die Gäste drei spannende Vorträge, die zur Entwicklung ihrer Gemeinden beitragen könnten. 

Von Yvonne Sengenberger

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Hermann Ott, Kreisverbandsvorsitzender Neustadt/WN, begrüßte die Gäste zum zweiten Kommunal-Forum

Hermann Ott, Kreisverbandsvorsitzender Neustadt/WN, hieß die Bürgermeister, Vertreter von IHK und Handwerkskammer und Referenten herzlich im KTB willkommen. “Ich freue mich über den Zuspruch!” Er betonte: “Das schnelle Internet wird jetzt überall allgegenwärtiger. Es geht jetzt erst richtig los. Wir müssen sehen, was wir daraus machen.”

Um den technologischen Fortschritt ging es auch im Vortrag von Raoul Koch, von crossinx. Er informierte die Anwesenden über den elektronischen Rechnungsservice seiner Firma. “Bis 2018 sollen alle auf die elektronische Rechnung umgestiegen sein.” Dabei zeigte er auf, wie viel Geld sich dadurch einsparen lasse. “Nicht nur wegen der Papierkosten. Das Personal kann sich auch auf andere Aufgaben konzentrieren,” so Koch. Dabei gehe es nicht um Rechnungen, die per PDF verschickt würden, sondern Dateien, die gleich ins System übertragen würden, ohne sie mühsam per Hand eintragen zu müssen.

Möglichkeiten des Internets für Handel und Kommune nutzen

Robert Weustink von der Alianz Versicherungs AG München erläuterte in seiner Präsentation, die Kostenaufstellung für Versicherungen für Gebäude und Liegenschaften der Kommunen. Außerdem machte er die Bürgermeister darauf aufmerksam, dass man seine Gebäude auch gegen Elementarschäden (also zum Beispiel Überflutung und Starkregen) versichern sollte. Auch in Gebieten, die nicht an einem Gewässer liegen, kann es unter besonders unglücklichen Umständen durch Starkregen zu Überschwemmungen kommen.

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Um Versicherungen bei Elementarschäden ging es bei Robert Weustink von der Allianz

Im Anschluss informierte Roland Wölfel, von der Cima, Beratungs- und Management GmbH, über Stadtentwicklung im zeitalter von Digitalisierung und E-Commerce. Wie bleiben Innenstädte und Einzelhandel für Besucher attraktiv trotz Online-Shops. “Am ehesten überleben die, die beides anbieten – einen Laden vor Ort und einen Online-Shop.” Er erklärte, wie wichtig ein Internetauftritt für Firmen und auch Kommunen ist. Dass die Konsumenten sich gerne im Netz informieren, bevor sie im Laden etwas kaufen – nicht umgekehrt, wie viele glauben:

Nur etwa 10 Prozent lassen sich im Geschäft beraten und kaufen dann online.

Anti-Online-Kampagnen würden eher abschrecken. Man müsse sich auf die digitale Welt einlassen. “Sie können zum Beispiel als Optiker nicht alle Brillen im Laden ausstellen. Sie können aber über ein Tablet gemeinsam mit dem Kunden nach Modellen suchen und es für ihn bestellen.” Auch freies WLAN in Innenstädten und Läden könne helfen die Kundschaft anzulocken und zu behalten.

Metzgerei als Paradebeispiel für Verbindung von analog und digital

Als Paradebeispiel für eine gelungene Verbindung zwischen digitaler und analoger Welt nannte er die Metzgerei Böbel aus Rittersbach. “Herr Böbel ist quasi ein Pionier.” Es gibt einen dicken Wurst-Katalog in dem alle Waren gezeigt werden. Man kann sich den Katalog bestellen. Dann liefert er zu den Kunden – auch “Wurst-Briefe”. Es gibt Wurst-Seminare, (bald) einen YouTube-Kanal und einen Facebook-Auftritt. 50% seines Umsatzes mache Böbel bereits online. Aber weil die Leute gerne wissen wollen, wer dahinter steckt, brummt auch der Laden vor Ort. Wer neugierig geworden ist und sich etwas abschauen möchte: www.umdiewurst.de.

Zum Schluss bedankte sich Kreisverbandsvorsitzender Tirschenreuth, Albert König, mit “Max-Reger”-Bier bei den referenten. “Die Mühe und ihr Aufwand haben sich gelohnt. Wir haben die gleichen Gegebenheiten als Bank und Kommune. Wir müssen oder dürfen regional arbeiten – dafür können wir umso intensiver daran arbeiten. “

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Albert König, Kreisverbandsvorsitzender Tirschenreuth verabschiedete Gäste und Referenten
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Max-Reger-Bier für die Referenten
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Geladen hatten zum Kommunal-Forum am KTB Winidischeschenbach die Volksbanken Raiffeisenbanken. Von links: Hermann Ott, Raoul Koch, Roland Wölfel, Robert Weustink, Albert König und Dr. Frank Holzförster (KTB)
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