20 Jahre “Hospizverein Stadt und Landkreis Schwandorf”

Schwandorf. Seit 20 Jahren bietet der Hospizverein Schwandorf psychosoziale Begleitung für Schwerstkranke und Sterbende an. Unabhängig von Weltanschauung, Religion und sozialer Herkunft. Bei einer Feierstunde betonten die Mitarbeiter die Bedeutung der Sterbebegleitung.

Journalist Manuel Krüger (rechts) moderierte die Gesprächsrunde mit Simone
Frank, Angela Krüger und Manuela Koller (von links). Foto: Rudi Hirsch
Journalist Manuel Krüger (rechts) moderierte die Gesprächsrunde mit Simone Frank, Angela Krüger und Manuela Koller (von links). Foto: Rudi Hirsch
Zahlreiche Netzwerkpartner der Palliativversorgung trafen sich zur
20-Jahr-Feier des Hospizvereins Schwandorf in der Spitalkirche. In der
ersten Reihe sitzend von rechts: Klaus und Gisela Pöhler, Willi Knödlseder,
die Geistlichen Christian Kalis und Christoph Seidl sowie Oberbürgermeister
Andreas Feller mit Ehefrau Susanne. Foto: Rudi Hirsch
Zahlreiche Netzwerkpartner der Palliativversorgung trafen sich zur 20-Jahr-Feier des Hospizvereins Schwandorf in der Spitalkirche. In der ersten Reihe sitzend von rechts: Klaus und Gisela Pöhler, Willi Knödlseder, die Geistlichen Christian Kalis und Christoph Seidl sowie Oberbürgermeister Andreas Feller mit Ehefrau Susanne. Foto: Rudi Hirsch
Foto: Rudi Hirsch
Foto: Rudi Hirsch

Vorsitzende Gisela Pöhler hieß am Samstag in der Spitalkirche die Vertreter der Nachbarvereine und der Pflegedienste, die Netzwerkpartner in der Palliativversorgung sowie die Fördermitglieder und die ehrenamtlichen Hospizbegleiter willkommen und stellte das Ziel des Vereins heraus: “Wir wollen unheilbar kranken Menschen ein würdevolles Sterben ermöglichen”.

Sterbende auf dem letzten Weg begleiten

Drei Frauen gründeten vor 20 Jahren den “Hospizverein Stadt und Landkreis Schwandorf”, der aktuell über 200 Mitglieder zählt. Dabei geblieben ist bis heute die zweite Vorsitzende Angela Krüger, die von den schwierigen Anfängen berichtete: “Es war zunächst nicht einfach, aber mit den späteren Vorsitzenden Wolfgang Laaths und Gisela Pöhler ging es aufwärts”. Wenn sie sich mit Sterbenden unterhält, schaltet Angela Krüger “den Kopf aus und hört nur mit dem Herzen zu”. Der Glaube ist ihr wichtig, deshalb begleitet sie die Verstorbenen auch auf ihrem letzten Weg und sucht den Kontakt zu den Angehörigen. Bei der Hospizarbeit blendet die Begleiterin den Alltag aus und konzentriert sich nur auf den Patienten.

Seit 2011 arbeitet Michaela Koller als Koordinatorin im Verein. Die Hospizarbeit mache ihr deutlich, “was wirklich wichtig ist im Leben”. Die materiellen Dinge treten in den Hintergrund. Vor vier Jahren schloss sich Hospizbegleiterin Simone Frank der Bewegung an und schenkt den Sterbenden “das Wichtigste, was sie hat – Zeit”. Sie wolle einfach nur da sein und zuhören.

Thema “Sterben” stärker in die Öffentlichkeit rücken

Oberbürgermeister Andreas Feller wies auf die Bedeutung des Vereins hin, der mittlerweile von der Innenstadt in das neue Hospizgebäude der Johanniter-Unfall-Hilfe an der Hoher-Bogen-Straße umgezogen sei. “Wir sind froh, dass wir diese Einrichtung für die mittlere Oberpfalz in Schwandorf realisieren konnten”, so der Oberbürgermeister. Der Vorsitzende des “Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes”, Willi Knödlseder (Passau), dankte den vielen ehrenamtlichen Begleitern, “die den Sterbenden in der letzten Lebensphase beiseite stehen”. Die Hospizbewegung greife die Bedürfnisse und Nöte schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehörigen auf und wolle das Thema “Sterben” stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.

Den zweiten Teil der Feierstunde bestritten die Musiker Hubert Treml und Franz Schuier gemeinsam mit Pfarrer Christoph Seidl, der sich Gedanken zum Konzerttitel “Heit” machte. Der Mensch versuche dem “Heute” auszuweichen, mit der Ausrede: “Bloß niad heit”. Dabei spiele der Begriff im Leben der Menschen eine große Rolle, wenn sie erzählen, “was heute alles passiert ist”. Die Musiker machten bewusst, “dass das Leben nicht immer fair ist, aber jeder Tag doch ein Geschenk bleibt”. Die wichtigste Stunde sei immer die Gegenwart und das notwendigste Werk des Menschen die Liebe.

Nach der Feierstunde versammelten sich die Gäste bei Sekt und Häppchen im Foyer der Spitalkirche zum Gedankenaustausch.

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