50 Jahre Schüleraustausch mit den USA

Der bayerische Ableger von Operation Friendship International mit Sitz in Neustadt/WN wurde zwar erst 2013 gegründet. „Er setzt aber die Arbeit des Arbeitskreises Operation Friendship (OF) im Kreisjugendring fort, der 1978 gegründet wurde und seine internationale Jugendarbeit im Rahmen von OF International im Oktober 2013 beendete“, informierte Felix Steiner, der Vorsitzende des Vereins.

Nach Ausstieg des Kreisjugendrings Gründung eines eigenen Vereins

Dass der Kreisjugendring damals sein Engagement beendete, versteht Gerhard Steiner, der langjährigen Vorsitzenden von OF International und Vater von Felix Steiner, bis heute nicht: „Es kam wie aus heiterem Himmel“. Steiner und seine Mitstreiter, von denen er vor allem das Engagement der Weidenerin Ulla Albert hervorhebt, mussten handeln und gründeten mit OF Bayern einen eigenen Verein. „Die Schwierigkeit bestand darin, als Verein sowohl als gemeinnützig als auch als Träger der Freien Jugendhilfe anerkannt zu werden“, erinnert er sich.

Er steht seit 1977 hinter der Idee von OF, die internationale Gesinnung, die Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und den Gedanken der Völkerverständigung zu fördern. Dies geschieht durch den Austausch junger Menschen aus verschiedenen Ländern.

Gerhard Steiner viele Jahre Vorsitzender von OF International

„Ich kam 1977 durch meinen Bruder Helmut zufällig zu OF, als für einen Austausch kurzfristig noch Betreuer gesucht wurden“, erinnert sich der 64-jährige Pädagoge. Er ging damals noch zur Schule und arbeitete dann gemeinsam mit Gerd Näger vom Kreisjugendring Austauschprogramme aus. Steiner stieg durch sein Engagement in die Führungsriege auf internationaler Ebene auf und war von 1998 bis 2008 Schriftführer und von 2008 bis 2021 Vorsitzender von OF International.

„Die Arbeit für OF machte mir immer großen Spaß“, sagt Steiner. Zu den Highlights zählt er den Austausch von 180 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den USA in den 1980er Jahren, eine Zeit der Hochphase für OF. Im Landkreis Neustadt/WN waren 22 Jugendliche in drei Gruppen zu betreuen. Ein weiterer Höhepunkt war 2018 die Tagung von OF International in Neustadt.

Durch Austausch andere Kulturen und Länder kennenlernen

Gerhard Steiner und den Rest seiner Familie begeistert das System von OF: „Du fährst in ein fremdes Land, kommst in eine Gastfamilie und fühlst dich gleich wie zu Hause“. So lerne man die Kultur und das Leben in einem anderen Land ganz anders als ein normaler Tourist kennen. Außerdem bilden sich dadurch langjährige Freundschaften.

Gastfamilien gesucht

Felix Steiner hat momentan aber auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Es ist schwierig, auf internationaler Ebene Gastfamilien zu finden“, bedauert er. Durch Corona seien in vielen Ländern zwei Jahre Urlaub ausgefallen, der nun nachgeholt werde. Es sei darüber hinaus nicht einfach, Familien zu finden, die sich auch längerfristig an den Austauschprogrammen beteiligten. Er kann sich aktuell auf eine feste Gruppe von 15 Personen verlassen, die tatkräftig mitarbeiten. Auch die internationale Kommunikation sei während Corona schwierig geworden. Die Sitzungen fanden nur per Videoschaltung statt.

Neu ist laut Steiner ein Austauschprogramm für Senioren, das ähnlich wie das Programm für „Young adults“ (Jugendliche bis 13 Jahren), das es seit 2016 gibt, abläuft. Die Teilnehmer am Austausch finanzieren diesen dabei selbst.

Generationswechsel bei OF Bayern

2017 erfolgte bei OF Bayern ein Generationswechsel. Gerhard Steiner trat in die zweite Reihe zurück und konnte sich auf die Arbeit eines engagierten jungen Teams verlassen. 2021 gab er auch sein Engagement als internationaler Vorsitzender auf. Felix Steiner, der auch auf internationaler Ebene in die Fußstapfen seines Vaters tritt und als Schriftführer fungiert, ist froh, sich aber nach wie vor auf die Tipps und Kontakte von Papa Gerhard verlassen zu können.

50 Jahre Austausch mit den USA

Das 50-jährige Jubiläum soll heuer ganz zwanglos in der „Hiaslbauerstube“ in Püchersreuth gefeiert werden. Dazu eingeladen werden ehemalige Gastgeberfamilien, aber auch neue Interessierte.