500 Jahre Täufer: Einblicke in Glaube und Geschichte
Schwandorf. Die Evangelische Freikirche Schwandorf feiert 500 Jahre Täuferbewegung mit Vorträgen und musikalischen Darbietungen.

Gastbeitrag von: Paul Warkentin
Die Evangelische Freikirche Schwandorf blickt auf ein halbes Jahrtausend ihrer geschichtlichen Wurzeln zurück. Im Jubiläumsjahr der Täuferbewegung, zu der die Gemeinde als Mennonitengemeinde zählt, lädt die Evangelische Freikirche Schwandorf zu einer besonderen Vortrags- und Begegnungsreihe ein. Wer waren und sind diese „Täufer“? Und welche Bedeutung haben ihre Gedanken und Werte für die Gegenwart?
Auftaktveranstaltung mit musikalischer Untermalung
Der Auftakt dieser Reihe findet am Donnerstag, den 20. März, um 19.00 Uhr im Metropol, Schweigerstraße 2a in Schwandorf statt. Neben einem spannenden Vortrag dürfen sich die Besucher auch auf musikalische Darbietungen von Musikern der Musikschule Schwandorf freuen. Für das leibliche Wohl ist mit Snacks und Getränken bestens gesorgt, sodass der Abend Raum für inspirierende Begegnungen und anregende Gespräche bietet.
Ein Abend mit Dr. Astrid von Schlachta
Der Vortrag des Abends wird von Dr. Astrid von Schlachta gehalten – eine international anerkannte Forscherin und Dozentin an der Regensburger Universität. In ihrem Vortrag „überzeugt leben“ wird sie nicht nur die Entstehung und Verbreitung der Täuferbewegung erläutern, sondern auch deren tief verwurzelte Ideale für die heutige Gesellschaft greifbar machen. Ihr Vortrag richtet sich auch an jene, die nicht über historisches Vorwissen verfügen, und verspricht, die Geschichte der Täufer lebendig und nachvollziehbar zu präsentieren.
Ein Blick in die bewegte Vergangenheit auch hier in der Oberpfalz
Die Täuferbewegung war vor 500 Jahren ein bedeutender Impulsgeber für religiöse Freiheit, Gewissensfreiheit und praktische Nächstenliebe – Werte, die auch heute noch herausfordern. Auch hier in der Oberpfalz war sie verbreitet. Historische regionale Figuren wie die Täuferführer Würzelgruber und Negl, die in Regensburg und Weiden 1528 aufgrund ihres Glaubens gefangen, gefoltert und hingerichtet wurden, zeugen von einem bewegten und oft schmerzlichen Kapitel der Reformationsgeschichte. Auch weniger bekannte Schicksale, wie das eines alten Schusters in Ensdorf oder des Schneiderpaares Mesold in Weiden, erinnern an deren Mut, sich für Glaubens- und Gewissensfreiheit, für Trennung von Staat und Kirche und ihre Glaubensüberzeugungen einzusetzen. Bemerkenswert ist zudem, dass sich 300 Jahre danach wieder Mennoniten als Landwirte in der Oberpfalz niederließen und damit die Tradition der Täufer fortführten.
Einladung und Ausblick
In den vergangenen 500 Jahren hat sich vieles verändert. Heute leben und wirken unterschiedliche Kirchen friedlich miteinander und inspirieren einander wie zum Beispiel in der örtlichen Ökumene. Die Veranstalter möchten mit diesem Abend nicht nur Wissen vermitteln oder zur Stadt- und Regionsgeschichte beitragen, sondern auch Menschen im Glauben an Jesus Christus zusammenbringen. „Ich denke, ein solcher Abend kann zeigen, was uns im Glauben verbindet“, betont Pastor Warkentin und lädt herzlich dazu ein, gemeinsam in die bewegte Geschichte der Täuferbewegung einzutauchen.
Evangelische Freikirche Schwandorf, Mennonitengemeinde
Gottesdienste vierzehntägig, sonntags um 10.00 Uhr
Tanzschule Theuerl, Gutenbergstraße 4, 92421 Schwandorf-Süd
Kontakt: Wackersdorfer Straße 67A, Tel. 09431 8028140,
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