75 Jahre Treue: Eslarner geehrt

Eslarn. Otto Wildenauer wurde für seine 75-jährige Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie mit einer Urkunde und einer goldenen Treuenadel geehrt. Er ist somit fast so lange Mitglied wie Johann Voit, der 78 Jahre dabei ist.

Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Gregor Härtl dankte Otto Wildenauer im Beisein von Vorstandsmitglied Siegfried Sier und 2. Vorsitzender Agnes Härtl (v.r.) für 75-jährige Treue. Foto: Karl Ziegler

Urkunde für die Treue

Eine Kolpingsabordnung würdigte bei einem Hausbesuch die 75-jährige Treue von Mitglied Otto Wildenauer. „Nur Johann Voit ist mit 78 Treuejahren schon länger in der Kolpingsfamilie“, stellte zweite Vorsitzende Agnes Härtl im Beisein von Vorsitzenden Gregor Härtl und Vorstandsmitglied Siegfried Sier beim Besuch von Otto Wildenauer fest. Als Dank für die außergewöhnlichen 75 Jahre hatte die Abordnung eine Urkunde und eine besondere Treuenadel in Gold mit edlem Stein im Gepäck. Das langjährige Mitglied war zwar bei der Wiedergründung 1946 unter Präses Benefiziat Josef Winkelmann und Vorsitzenden Eduard Voit nicht persönlich dabei, konnte aber über einige Begebenheiten aus den vergangenen sieben Jahrzehnten berichten. „Leider sind viele schon verstorben“ fügte der 91-Jährige an. „Ich war damals 16 Jahre als ich mit meinem Freund Selch Mike zu Jungkolping ging.“

Geselliger Verein

Da Kolping damals noch kein festes Vereinsheim hatte, organisierte der damalige Benefiziat Winkelmann 1947 im Dachraum der ehemaligen Gerberwerkstatt von Mitglied Ernst Eichermüller einen Aufenthaltsraum. „Der Raum wurde früher als Trockenraum verwendet, eignete sich ideal für gesellige Zusammenkünfte und war bei den Treffen stets rappenvoll.“ Mit Spenden von den Landwirten konnte der Kaplan den über eine Treppe stets erreichbaren Raum bequem einrichten. Die Mitglieder, auch von Jungkolping, trafen sich im neuen Raum oder im ehemaligen „Wienerhof“ zum Austausch von Neuigkeiten geselligen und unterhaltsamen Stunden. Dabei wurde auch das Kolpingslied „S‘war einst ein braver Junggesell“ angestimmt. Inzwischen ist Otto Wildenauer als ehemaliger leidenschaftlicher Schütze und Fußballer in 6 weiteren Vereinen langjähriges Mitglied. Im Zimmer deuten präparierte Waldtiere auf die Jägerei, eine weitere Leidenschaft hin. „Leider gibt es den Gesangsverein Liederkranz nicht mehr.“ Die örtliche Kolpingsfamilie war laut Wildenauer nach außen hin ein gediegener Verein, die Mitglieder waren aber zum Feiern aufgelegt. Sehr gut angekommen sind die sehenswerten Aufführungen der Kolping-Theatergruppe.

Kolping für alle

Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass 1966 erstmals auch Frauen dem Gesellenverein beitreten durften. Die treibende Kraft für die Aufnahme von 19 Mädchen war 1981 Schriftführerin Gisela Wolf. Aufgrund des guten Miteinanders mit dem Waldverein, in dem viele Kolpingsangehörige auch Mitglied waren, kam es zu gemeinsamen Unternehmungen. „Ich erinnere mich an eine Wanderung zum Stückberg und eine ausführliche Feier im ehemaligen Lindauer Waldhaus der Bäckerei-Familie Landgraf direkt am Stückberg.“

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