90 Jahre gelebte Nächstenliebe: Therese Gmeiner feierte runden Geburtstag
Weiden. Therese Gmeiner feierte in Weiden ihren 90. Geburtstag und wurde für ihr langjähriges Engagement in der AWO und darüber hinaus geehrt.

Mit einem strahlenden Lächeln öffnete Therese Gmeiner die Tür ihres gemütlichen Reihenhauses in Weiden und begrüßte die Gäste, die zu ihrem 90. Geburtstag kamen. „Ich freu mich so, dass ihr da seid“, sagte sie herzlich und bat die Gratulanten in die Laube ihres Sohnes Hans-Jürgen im Nachbarhaus, wo Ehefrau Heike bereits den Geburtstagskaffee vorbereitet hatte.
Der Duft von frischem Kuchen und Kaffee lag in der Luft, ein würdiger Rahmen für eine Frau, die sich Zeit ihres Lebens mit ganzem Herzen für andere eingesetzt hat. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ließ es sich nicht nehmen, ihrem langjährigen Mitglied ganz persönlich zu gratulieren.
25 Jahre Seniorenclub geleitet
Ehrenvorsitzende Hilde Zebisch und die aktuelle Vorsitzende Gabriele Laurich überreichten einen prächtigen Blumenstrauß in den leuchtenden AWO-Farben Rot. Dabei fand Zebisch klare Worte: „Es ist so wichtig, Menschen zu haben, die mithelfen, sich um andere kümmern – und das ganz ohne Bezahlung!“
Gabriele Laurich blickte auf ein beeindruckendes Lebenswerk zurück: „Seit 1993 hast du dich mit vollem Einsatz als Leiterin des Seniorenclubs ‘Rudolf Maresch’ engagiert, ganze 25 Jahre lang. Du warst immer da, wenn jemand Hilfe brauchte: ob beim Einkaufen, bei Behördengängen oder einfach für ein gutes Gespräch.“
Therese Gmeiner stand nie im Mittelpunkt und doch war sie für viele das Zentrum der Hilfe. Ob als Sozialbetreuerin der AWO, als Mitglied im Vorstand oder als Patientenhelferin im Klinikum Weiden. Überall brachte sie sich mit Tatkraft und Herz ein. 27 Jahre lang besuchte sie Patientinnen und Patienten auf den Stationen, hörte zu, tröstete, organisierte, bis sie 2020 schweren Herzens das Ehrenamt niederlegen musste.
Weißrussisches Kind mit Mutter aufgenommen
Auch über die Stadtgrenzen hinaus wirkte Gmeiner: Im Rahmen der Kinderkrebshilfe und bei Hilfsaktionen für Tschernobyl-Kinder öffnete sie ihr Zuhause. Ein weißrussisches Mädchen, das in Weiden operiert wurde, fand zusammen mit seiner Mutter für längere Zeit Unterkunft bei ihr. „Das war für mich selbstverständlich“, sagte sie bescheiden. „Wenn man helfen kann, dann muss man das einfach tun.“
Die AWO zeichnete sie für ihren unermüdlichen Einsatz mit der Ehrenmitgliedschaft aus. Und auch von höchster Stelle erhielt sie Anerkennung: Der damalige Oberbürgermeister Kurt Seggewiß überreichte ihr die Ehrenurkunde des bayerischen Ministerpräsidenten.
Therese Gmeiner wurde im Parksteiner Ortsteil Polier geboren. Nach der Heirat arbeitete sie zunächst im Lohnbüro bei Beyer & Co, ehe sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin absolvierte. Zwölf Jahre lang versorgte sie als Nachtwache die Bewohner des Altenheims St. Konrad, auch dort mit Wärme und Verantwortungsbewusstsein.
Mittlerweile fünf Urenkel
Die Familie spielt in ihrem Leben eine zentrale Rolle. Mit ihren drei Kindern Hans-Jürgen, Gabriele und Ursula, sieben Enkelkindern und mittlerweile fünf Urenkeln – Pauline, Lina, Janne, Jona und Lewi – blickt sie stolz auf ihre Nachkommen. „Ich bin sehr dankbar, dass wir uns haben und dass wir einander immer unterstützen“, sagte sie gerührt.
Auch die Nachbarn schlossen sich den Glückwünschen an. Gemeinsam mit Freunden und Familie feierte die rüstige Jubilarin ihren Ehrentag am Wochenende ausgelassen im Pfarrheim mit Unterhaltung, Gesprächen und vielen Erinnerungen. Therese Gmeiner beweist: Engagement kennt kein Alter. Und Hilde Zebisch brachte es zum Abschluss treffend auf den Punkt: „Du bist ein Vorbild, nicht nur für uns in der AWO, sondern für die ganze Stadt.“
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