900 Absolventen – viele kleine Feiern zum Abschluss

Weiden. Statt einer großen Feier für alle Oberpfälzer Handwerks-Meister hat sich die Handwerkskammer etwas besonderes einfallen lassen: Viele kleinere Feste für die rund 900 Absolventen.

Freuten sich mit den erfolgreichen Absolventen bei der Übergabefeier: (2. Reihe, 1. v. li.) Vizepräsident Gerhard Ulm, (hintere Reihe, v. li. n. re.) Ausbilder Alexander Oppl, Bildungszentrumsleiter Tobias Knauer und Kursleiter Harald Reiter. Foto: Foto Kraus

Knapp 900 Handwerksmeister aus 28 verschiedenen Berufen haben von März 2020 bis Februar 2021 im Gebiet der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz erfolgreich ihre Meisterprüfung abgelegt.

Da eine große Feier zu Ehren der Meister pandemiebedingt nach wie vor nicht stattfinden kann, die Handwerkskammer den erfolgreichen Absolventen die Meisterbriefe heuer aber wieder persönlich überreichen möchte, finden über ganz Ostbayern verteilt mehrere kleinere Übergabeveranstaltungen statt. So wie auch im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Weiden in der Oberpfalz.

Meisterbrief ist gleich Qualitätssiegel

Elf Kraftfahrzeugtechniker nahmen letzten Samstag ihren Meisterbrief in der Handwerkskammer in der Bernhard-Suttner-Straße in einer Feierstunde persönlich entgegen. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder übermittelte seine Glückwünsche per Videobotschaft und betonte dabei: „Der Meister ist einer der schwersten und eine der besten Ausbildungen, die man schaffen kann.“

Das Handwerk sei laut Söder unverzichtbar: „Ob Corona, Klimawandel, Finanz- oder Eurokrise, das Handwerk ist immer notwendig.“ Auch Laudator Gerhard Ulm, Vizepräsident der Handwerkskammer, bekundete in seiner Lobrede seine Anerkennung und Wertschätzung gegenüber den Handwerksmeistern: „Sie sind der Inbegriff des Labels ‚Made in Germany‘ – einem Begriff, der für Qualität und Leistung steht. Was sie anfertigen, anbieten und vollbringen hat Hand und Fuß.

Sie sind die Qualitätssiegel, um die uns die Welt beneidet.“ Nach harten Monaten, die im Zeichen von Corona gestanden und in denen die Handwerksmeister viel gebüffelt, gearbeitet und gebangt hätten, sei es für die Absolventen nun an der Zeit, die Früchte ihres Erfolges zu ernten und ihren langersehnten Meisterbrief entgegenzunehmen, so Ulm.

Meister sind beste Werbung für das Handwerk

Vizepräsident Gerhard Ulm stellte auch die Perspektiven, die sich den Jungmeistern eröffnen, in den Mittelpunkt. Sei es die Selbstständigkeit, eine leitende Position, die Herausforderungen der Digitalisierung, die Weiterbildung zum Betriebswirt im Handwerk oder die Übernahme eines Unternehmens.

„Corona zum Trotz – Sie schaffen das“, ermutigte Ulm die Anwesenden. Er rief die Absolventen zudem auf, aktiv für ihr Handwerk zu werben. Gerade jetzt in der Krise sei dies umso wichtiger, immerhin gebe es noch viele freie Lehrstellen. Die Berufsorientierung gestalte sich für Schulabgänger in diesen Zeiten ohnehin als besonders schwer. Digitale Berufsmessen und Infotage hätten einen guten Erfolg gebracht, doch die besten Positiv-Beispiele für eine gelungene Karriere im Handwerk seien nach wie vor die jungen Handwerksmeister selbst.

Friseur und Kraftfahrzeugtechniker beliebte Abschlüsse in 2021

Der Meistertitel im Kfz-Technikerhandwerk war in diesem Jahrgang bei den Männern am beliebtesten, mit 173 Männern und vier weiblichen Teilnehmerinnen war er insgesamt der begehrteste Meisterabschluss.

Unter den Frauen kommt die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseurhandwerk. Insgesamt 77 Absolventen, darunter elf Männer, haben sich in diesem Beruf weiterqualifiziert. Die Frauenquote aller Meisterabsolventen lag insgesamt bei 13,8 Prozent. Den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung erhalten heuer 157 Absolventen. Sie gehören im Freistaat zu den besten 20 Prozent in ihrem Beruf.

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