„A ganz a liabe Weihnachts’gschicht“ in Weiden

Weiden. Die Münchner Combo „Lost in a Bar“ präsentierte am Samstagabend auf der Kulturbühne im „Kulturbahnhof Parapluie“ eine ganz eigene Version der Weihnachtsgeschichte.

Um diese Geschichte zu erfinden, musste die Band schon einige Bars aufgesucht haben. Foto: Helmut Kunz

Die geläufige Weihnachtsgeschichte, wie sie Evangelist Lukas im Neuen Testament erzählt, ist, interpretiert von der Gruppe „Lost in a Bar“ (LIAB), völlig aus dem Ruder gelaufen. „Ihr seid die einzige Band, bei der wir gesagt haben: ‚Ihr müsst zu uns kommen‘. Alle anderen melden sich selber bei uns“, erinnerte „Parapluie“-Chefin Sabine Mende an das allererste Aufeinandertreffen mit der Münchner Band. Damals gab sie auf dem Regensburger Christkindlmarkt ihre ganz spezielle Version von der „Liaben Weihnachts’gschicht“ zum Besten.

Erster Weihnachts-Ehekrach

Es ging auf der Kulturbühne um den ersten Weihnachts-Ehekrach der Geschichte: zwei überforderte Eltern, drei Könige, Ochs und Esel sowie tausend Hirten mit ihren 2.000 Schafen. Das Drama spielte sich vor dem Stall, der keine Tür zum Abschließen hatte, ab. Dazu war Maria, die von Ulla Niedermeier gespielt wurde, gerade Mutter geworden. Deshalb ließ die Situation sie buchstäblich verzweifeln. „Josef, Josef, wer san denn dei ganzen Leit?“, fragte sie.

Schlagzeuger Andy Kuhn, in der Rolle des Josef, trug seinen Christbaum in den Rastalocken, um nicht den Überblick zu verlieren. Er wusste auch, warum sich Maria so aufregte:

Wenn bei uns dahoam auch nur zwei Leit an Weihnachten kimma und dann noch unangemeldet, ist die Hölle los. Andy Kuhn

Keine „Airbnb“ Wohnung frei

Das Stück begann damit, dass die hochschwangere Maria und ihr Ehemann Josef ausgerechnet in der Adventszeit zur Volkszählung mussten. Was als schneller Behördengang an einem regnerischen Dezembertag geplant war, wurde zum Abenteuer, das die Liebe des jungen Paares auf die Probe stellte.

Denn auf dem Heimweg setzten die Wehen ein – ausgerechnet an Weihnachten, was keiner ahnen konnte. Da weder Hotel noch „Airbnb“ Wohnungen am Heiligen Abend zu bekommen waren, war Maria gezwungen, ihr Baby in einem Stall zur Welt zu bringen.

Josef versuchte, die Bettruhe der Mutter und des Kindes zu bewahren. Denn trommelnde Hirtenjungen, Herden von mähenden Schafen und abendländische Könige mit ihren zwielichtigen Geschenken waren alle dem Stern gefolgt, der einfach über dem Stall geparkt hatte und da nicht mehr weg wollte.

Begleitet wurde das Spektakel am Bass von Felipe Andrade und am Piano von Ray Mohra. Garniert wurde diese neuartige Weihnachtsgeschichte mit bahnbrechenden neuen Erkenntnissen über das „hochheilige“ Paar, interpretiert und besungen mit bekannten Christmas-Songs, Jazz-Soul und „Bavarian-Gypsy-Music“.

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