AC Weiden feierte 125. Vereinsjubiläum mit Schaukampf und vielen Anekdoten

Weiden. Auf 125 Jahre blickt der Athleten Club (AC) Weiden heuer zurück und dies feierten sie mit einem Sommerfest und einem Schaukampf.

Die Heber treffen sich zum Schaukampf in der Mitte Jürgen Schemmel. Foto: Dagmar Nachtigall
Die Heber treffen sich zum Schaukampf in der Mitte Jürgen Schemmel. Foto: Dagmar Nachtigall
Simone Schemmel. foto: Dagmar Nachtigall
Simone Schemmel. foto: Dagmar Nachtigall
Vorsitzender Lothar Schemmel, beobachtet von Jürgen Schemmel. Foto: Dagmar Nachtigall
Vorsitzender Lothar Schemmel, beobachtet von Jürgen Schemmel. Foto: Dagmar Nachtigall
Johannes Popel in Aktion. Foto: Dagmar Nachtigall
Johannes Popel in Aktion. Foto: Dagmar Nachtigall
Dagmar Nachtigall
Dagmar Nachtigall
Dagmar Nachtigall
Dagmar Nachtigall

„Die Herzen warm – kräftig der Arm“, so betitelte der AC Weiden seine Chronik anlässlich des 100. Vereinsjubiläums, die Helmut Wanninger verfasst hatte. „Kunstvoll – Kraftvoll – Kernig – Kühn“ starteten sie 1897 als “Männer-Athleten Club”. In der Gaststätte zur Centralwerkstätte,
heute Landgerichtsstraße 20, wurde der Verein am 10. März 1897 gegründet.

“Damen nicht erwünscht”

Heinrich Schlesinger war der erste Vorsitzende des Vereins. Damen waren damals nicht erwünscht, wie in der Satzung zu lesen war: „Der Zutritt von Damen zu den Vereinsabenden, an denen geübt wird, ist nicht gut und deshalb unstatthaft“. Das gehört natürlich längst der Vergangenheit an und der heutige Vorsitzende Lothar Schemmel und sein Stellvertreter Jürgen Schemmel erinnern sich noch gut an Zeiten, wo der Verein von seinen Ringern lebte. „Solch eine Mannschaft aufrechtzuerhalten, ist sehr schwierig. Dafür benötigt man mindestens zehn bis zwölf Sportler und die auch nicht in den einzelnen Gewichtsklassen“, weiß Jürgen Schemmel.

“Arnie” sei Dank

Durch die Relativwertung beim Gewichtheben sei dieser Sport populärer geworden. „Eben auch,
weil Frauen mitheben können und bei ihnen noch ein besonderer Quotient abgezogen wird, damit sie die Mannschaft unterstützen können. Arnold Schwarzenegger sei Dank.” Seine Popularität habe dazu beigetragen, in der Crossfit-Welle manche Athleten zum Verein zu bringen, der nicht ins Fitnessstudio, dafür aber den Sport ausüben wollte“, erklärt Lothar Schemmel.

In der 2. Bundesliga

Aktuell sind die Weidener Gewichtheber in der 2. Bundesliga zu finden. Auch Corona habe dem AC nicht geschadet. “Da führten wir Online-Kämpfe ohne Zuschauer durch. Andere Vereine in der Oberpfalz in dieser Zeit viele Mitglieder verloren“, weiß Jürgen Schemmel. Was sich im Sport in all den Jahren verändert hat, beschreiben die Vorsitzenden wie folgt: „Früher hat man mehr Wert auf die Kraft gelegt, heute sind Technik und Fitness wichtiger.“

Legendärer Eduard Eder

Blättert man in der Chronik, ist immer wieder von dem legendären Eduard Eder die Rede. Dieser hob 1932 im Alter von 70 Jahren mit dem kleinen Finger einen Motor mit 140 Kilogramm und war damit ältester Athlet Deutschlands. In jungen Jahren habe er sogar ein 270 Kilogramm schweres Pferd mit einem Finger aufgehoben.

Solche Aktionen erlebte man am Samstag nicht. Aber die aktiven Athleten wie Alexander Narr, Simone Schemmel, Jürgen Popel oder Lothar Schemmel stemmten in einem kleinen Kampf fleißig Gewichte. „Es kommen oft junge Leute aus allen sozialen Schichten zu uns, die sich für Gewichtheben begeistern. Der Zuspruch ist gut“, freut sich Jürgen Schemmel.

Viele Meister

Die jungen Akteure bringen sich engagiert in den Verein ein. So absolvierte Johannes Popel den Trainerschein und unterstützt Coach Silvio Tröger. Viele Geschichten wurden am Jubiläumsabend ausgetauscht. Erfahrene Mitglieder wie Peter Reichel wussten natürlich viele Geschichten von früher.

“Bohnenstangendürre Beinchen”

Der AC ist ein Weidener Traditionsverein, der in all den Jahrzehnten auch schon viele Deutsche und Bayerische Meister hervorgebracht hat. In einem Werbetext von 1966 steht: „Der 1. AC 1897 Weiden lüftet Raucherlungen und pumpt bohnenstangendürre Beinchen auf ästhetisch
vertretbare Größen auf.“ Ein Satz, der heute bei vielen jungen Aktiven vielleicht Kopfschütteln
hervorruft. Für sie steht nämlich der Sport und die Fitness im Mittelpunkt.

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