Achtung: Eisheilige! Hobbygärtner aufgepasst

Nordoberpfalz. Alljährlich sind Anfang Mai die Eisheiligen als Wetterphänomen bekannt. Obwohl die Statistik nichts davon hält, sind sie aus dem Gartenkalender nicht wegzudenken .

Die Eisheiligen Foto: Martin Stangl
Hobbygärtner aufgepasst: Die Eisheiligen sind da! Zitruspflanzen wie die Chinotto (citrus myrtifolia), eine Bitterorange, vertragen keinerlei Frost und müssen vor den Eisheiligen geschützt werden. Foto: Martin Stangl

In den letzten Tagen konnten wir es alle an den nahezu frostigen Temperaturen spüren: Die Eisheiligen sind da! Wetterstatistiker halten allerdings wenig von diesem angeblichen Naturphänomen. Hobbygärtner haben Anfang Mai dennoch ein besonderes Auge auf den Schutz temperaturempfindlicher Gartenpflanzen.

Die Eisheiligen – Ein Wetterphänomen?

Die Eisheiligen sind eine alte Bauernregel und bezeichnen mehrere katholische Gedenktage zwischen dem 11. und 15. Mai, an denen es laut Überlieferung oft zu späten Kälteeinbrüchen und Nachtfrost kommt. Sie heißen Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia, die „kalte Sophie“ (15. Mai).
Erst nach diesen Tagen gilt das Wetter als stabil und frostfrei, weshalb viele Gärtner erst danach empfindliche Pflanzen ins Freie setzen. Die Regel basiert auf jahrhundertelangen Wetterbeobachtungen, ist aber durch die Kalenderreform zeitlich etwas verschoben.

Was hält Oberwetterfrosch Kachelmann von den Eisheiligen?

Nichts! Gar nichts!

Jörg Kachelmann hält die Eisheiligen für einen Wetter-Mythos und bezeichnet die Bauernregel als Märchen. Laut dem deutschen Oberwetterfrosch gibt es seit Jahrhunderten keine besondere Häufung von Kälte oder Frost zwischen dem 11. und 15. Mai. Er kritisiert auch heuer wieder, dass sich viele Menschen und Medien immer noch an diese Regel halten, obwohl es dafür keine meteorologischen Belege gibt.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Tradition empfiehlt er, sich nicht nach den Eisheiligen zu richten, sondern aktuelle Wetterprognosen zu nutzen.

Trotzdem: Empfindliche Pflanzen vor Frost schützen

Egal ob man die Eisheiligen anerkennt oder nicht:
Empfindliche Pflanzen schützt man vor den Eisheiligen am besten, indem man sie erst nach Mitte Mai ins Freie pflanzt. Bereits ausgepflanzte oder vorgezogene Pflanzen kann man nachts mit Gartenvlies, Folie, Kartons, Tontöpfen, abgeschnittenen PET-Flaschen abdecken.
Kübelpflanzen wie Oleander oder Zitrusgewächse sollten bei Frostgefahr nachts ins Haus oder an einen geschützten Ort gestellt werden. Morgens sollte der Schutz entfernt werden, damit die Pflanzen nicht überhitzen.
Sollten die Blumenkübel zu schwer sein, kann man sich auch mit Decken, die man über die Pflanzen legt, behelfen.

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