[Update] Fehlalarm: Körperverletzung im Jobcenter Tirschenreuth war vorgetäuscht

Tirschenreuth. Die Körperverletzung im Jobcenter Tirschenreuth war vorgetäuscht. Wie die Polizei gegen 16.30 Uhr mitteilte, handelte es sich bei der ganzen Aktion um einen Fehlalarm. Den ganzen Tag über war nach einem vermeintlichen Messerstecher gefahndet worden.

[Update 16.30] Der mutmaßliche Angriff in der Agentur für Arbeit in der Kornbühlstraße hatte am Freitag ganz Tirschenreuth in Aufregung versetzt. In einer ersten Mail an die Mitarbeiter schrieb das Landratsamt von einem „Amokvorfall“. Die Polizei fahndete per Hubschrauber und Einsatzkräften aus Tirschenreuth, Weiden und Waldsassen nach dem Unbekannten. Die Kripo war vor Ort. Es lag eine detaillierte Beschreibung vor: Kapuzenpulli, Tattoo, ungepflegte Erscheinung.

Am Nachmittag dann die überraschende Entwarnung: Alles nur erfunden. Ein Security-Mitarbeiter des Jobcenters soll sich am Morgen selbst verletzt haben. Der ganze Angriff – reine Erfindung. Der Sicherheitsmann, der zwischenzeitlich im Krankenhaus behandelt werden musste, habe seinen Schwindel eingeräumt. Die Polizei ermittelt nun wegen Verdachts des Vortäuschens einer Straftat gegen den Oberfranken (46).

Die Meldung des Präsidiums im Wortlaut (16.25 Uhr):

„TIRSCHENREUTH. Heute Vormittag ging bei der Polizei eine Meldung über eine Körperverletzung im Gebäude der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Tirschenreuth ein. Die umfangreiche Fahndung der Polizei ergab keinen Tatverdächtigen. Nun räumte der verletzte Sicherheitsdienstmitarbeiter ein, sich selbst die Verletzung zugefügt und den Vorfall vorgetäuscht zu haben.

Eine Gefährdung der Bevölkerung oder der Mitarbeiter des Jobcenters und der Agentur für Arbeit bestand somit zu keinem Zeitpunkt.

Die Polizeiinspektion Tirschenreuth ermittelt nun wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat gegen den 46-Jährigen aus Oberfranken.“

Die Meldung vom Mittag:

Wie Michael Zaschka, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, bestätigt, kam es am Freitagmorgen gegen 9 Uhr zu einer Körperverletzung im Gebäude des Jobcenters/Agentur für Arbeit in der Korbmühlstraße in Tirschenreuth. Ein Beschäftigter wurde dabei leicht verletzt. Der Täter wird (Stand 12 Uhr) noch gesucht.

Bei dem Angreifer soll es sich laut Zaschka um einen jungen Mann handeln, zirka 20 Jahre alt, weiß Turnschuhe, schwarzer Kapuzenpullover und ein Tattoo am Hals. Allgemein soll er eher ein ungepflegtes Erscheinungsbild haben. „Wir gehen nicht von einer Gefahr für die Bevölkerung aus“, sagt der Polizeisprecher. Dennoch die dringende Bitte: Sollte jemand eine solche Person sehen, nicht direkt Kontakt aufnehmen, sondern den Polizeinotruf wählen.

In die Fahndung war zeitweise ein Hubschrauber eingebunden. Außerdem sind Kräfte der Dienststellen Tirschenreuth und Waldsassen beteiligt, sowie Polizisten des ZEG Weiden. Auch die Kripo ist im Einsatz. Zur Tatwaffe wollte sich Zaschka nicht äußern.

Landratsamt informiert Mitarbeiter

Wolfgang Fenzl, Sprecher des Landratsamtes, hatte in einer E-Mail am Vormittag an alle Mitarbeiter noch von einem „Amokvorfall“ geschrieben: „Gerade ereignete sich ein Amokvorfall im Jobcenter/Agentur für Arbeit. Der Täter ist flüchtig, Name ist unbekannt. Es erfolgt gerade mit Polizei und Hubschrauber die Fahndung. Bitte äußerst vorsichtig im Kundenbereich sein.“ Die Polizei ordnete den Vorfall am Mittag als Körperverletzung mit einem Leichtverletzten ein.

Landrat Roland Grillmeier dankte den Mitarbeitern für ihre Besonnenheit und rief dazu auf, Ruhe zu bewahren. Sein Dank galt den Einsatzkräften der Polizei.

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