An Heiligabend nicht allein – Diakonie und Caritas veranstalteten wieder Weihnachtsfeier

Ein festlich gedeckter Tisch, der Duft nach leckerem Essen liegt in der Luft, die Gäste sind festlich gekleidet, liebevoll verpackte, kleine Weihnachtsgeschenke stehen bereit, gemeinsam werden altbekannte Weihnachtslieder gesungen – ein Heiligabend mit allem, was dazu gehört. Den bescherten Diakonie und Caritas den 70 Gästen aus dem Stadtgebiet Weiden, die ansonsten ganz alleine an diesem Feiertag gewesen wären.

Unsere Alleinlebendenweihnacht zeigt, was man auf die Beine stellen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Daniel Bronold, Geschäftsführer Caritas Weiden-Neustadt.

Unterstützt wurden die beiden Wohlfahrtsverbände von einem Team aus 30 Ehrenamtlichen, das sich um die Garderobe der Gäste kümmerte, Essen servierte, einfach mal ein offenes Ohr hatte und mit den Leuten plauderte und auch schon zwei Tage vorher die Personalcafeteria weihnachtlich dekorierte. Die Gründe für das Alleinsein waren vielfach: mal ist der Partner verstorben, mal lebt die Familie weiter weg, mal ist jemand alleinstehend oder gar obdachlos.

Veranstaltung hat Tradition

Für die Veranstalter ist es bereits Tradition, dass abwechselnd ein Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin der Sozialarbeit an der Feierlichkeit teilnehmen, Weihnachtsgeschichten und Gedichte vorlesen und auch generell mitanpacken. Dieses Jahr waren es der Geschäftsführer der Caritas Daniel Bronold und Dagmar Deutschländer von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit der Diakonie.

Ebenso ist die Alleinlebendenweihnacht bereits ein fester Termin im Kalender der Stadt. Bürgermeister Reinhold Wildenauer überbrachte die Weihnachtsgrüße des Oberbürgermeisters, feierte zusammen mit den Gästen und unterhielt sich mit den Teilnehmenden. Zudem unterstützte die Stadt mit Tischgestecken, stiftete Stollen und kleine Geschenke für die Gäste. Auch den beiden Stadtratsmitgliedern Matthias Holl und Gabriele Laurich war es ein Anliegen, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen.

Gutes Essen gehört zu Weihnachten

Dankbar waren die Veranstalter auch dem Klinikum Weiden, das nicht nur die Personalcafeteria zur Verfügung stellte, sondern auch das Festessen. Für lukullische Genüsse sorgte der Leiter der Küche des Klinikums Weiden Ronny Hinderlich höchstpersönlich und verwöhnte die Gäste mit Kürbiscremesuppe, Braten, Stollen und Plätzchen.

Bei der besinnlichen Andacht von Pfarrer Holm Haschker, die klassisch mit dem „Stille Nacht“ endete, standen vielen Gästen Tränen in den Augen. Mit Saxofon und Gitarre begleitete er die traditionellen Weihnachtslieder, die von „Oh du fröhliche“ über „Tochter Zion“ und „Ihr Kinderlein kommet“ reichten. Ursprünglich hatten die Organisatoren das Ende der Veranstaltung gegen 21 Uhr geplant. Aufgrund der positiven Stimmung, den vielen angeregten Gesprächen und den Zugaben von Pfarrer Haschker auf dem Saxofon wurde kurzerhand bis 21.45 Uhr überzogen.

Über drei Stunden später waren viele Gäste und Ehrenamtliche miteinander ins Gespräch gekommen, manche kannten sich noch von Weihnachtsfeiern „vor Corona“, wurden Nummern ausgetauscht und von vielen hörte man: „Zum Glück habe ich meine Scheu überwunden und bin allein hergekommen. Auf jeden Fall besser als Alleinsein.“ Zum Abschied spendete Pfarrer Haschker allen Gästen den Weihnachtssegen, bevor es nach Hause ging – für viele der Gäste mit dem ehrenamtlichen Fahrservice.