AOK zieht in Eschenbach aus – bfz zieht ein

Eschenbach. Still und leise verabschiedet sich die AOK aus Eschenbach. Keine Information. Keine Proteste. Die 100-jährige Tradition eines sozialen Leistungsträgers in Eschenbach ist Geschichte. Hoffnung macht eine Nachnutzung.

bfz Grafenwöhr
Mitarbeiter des Bildungsträgers, Schulleiter aus dem Einzugsgebiet, Vermieter und Repräsentanten des öffentlichen Lebens feierten mit dem bfz die Eröffnung des beruflichen Fortbildungszentrums. Foto: Robert Dotzauer

„Wir bringen Sie weiter und in den Job“, heißt es im ehemaligen AOK-Gebäude in der Jahnstraße. Das „Berufliche Fortbildungszentrum der bayerischen Wirtschaft“ (bfz) nutzt die Chance, die seit vielen Monaten leerstehenden Räumlichkeiten für die Aufgaben und Ziele des beruflichen Dienstleisters umzunutzen.

„Viele Menschen tun sich in der Berufswelt schwer. Junge Leute mit Schulproblemen, junge Arbeitslose, Schulabbrecher ohne Job, Auszeitnehmer: die Liste des Portfolios ist lang“, wie bfz-Koordinator Werner Preißer bei der Begrüßung der vielen Gäste anmerkte. Weitere Aufgabenfelder sind mit Blick auf den Aus- und Weiterbildungsbedarf schon eingetaktet. Das Ziel heißt zukunftsweisende Berufsperspektiven.

Ein Ort, um zu wachsen

Für das bfz ein reiches Betätigungsfeld mit viel Potenzial, das der Aus- und Fortbildungsträger nun in deutlich größeren und modernen Räumen ausbauen kann. Bisher eher bescheiden in verschiedenen Räumlichkeiten in der Stadt und einhergehend mit vielen Standortwechseln untergebracht, gab es bei der offiziellen Übergabe nur strahlende Gesichter.

„Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um zu lernen, zu wachsen und sich zu entfalten“, befanden Werner Preißer und gfi-Leiterin Tina Faltenbacher. Ein Zentrum, das vom Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft, vom beruflichen Fortbildungszentrum (bfz), von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) und dem Personalvermittler „Procedo“ unter einem Dach gemeinsam gemanagt wird.

Das wertvolle Coaching im Bereich der gfi fasste Tina Faltenbacher zusammen. „Wir sind Träger der Mittagsbetreuung für alle Grund- und Mittelschulen in der Region.“ Ein anspruchsvolles Aufgabenfeld, das der Bildungsträger dynamisch um weitere Bausteine erweitert.

Unterstützung für Agentur für Arbeit

Faltenbacher und Preißer informierten über berufsfördernde Maßnahmen im Auftrag der Agentur für Arbeit und berufliche Erkundigungen im Bereich des digitalen Lernmanagements. Auch Jugendliche mit multiplen Problemlagen, Zugewanderte und Flüchtlinge können künftig auf die Unterstützung des Dienstleisters bauen. Eine Fülle von sozialen Komponenten, die Hoffnung machen und vielleicht den Rückzug des bisherigen Sozialleistungsträgers aus Eschenbach ausgleicht.

Als neuer Eigentümer der ehemaligen AOK, in der passend zum künftigen Portfolio des Mieters die Agentur für Arbeit zu Hause ist, wünschte Corinna Dromann (Midco-Vermietergruppe) die 400 Quadratmeter große Ausbildungsstätte mit Leben zu erfüllen. Peter Witt, Leiter des Jobcenters der Agentur für Arbeit, bescheinigte dem künftigen Zusammenwirken ideale Voraussetzungen. „Viele Menschen finden über diesen Weg zum Jobcenter.“

Eine weitere Aufforderung folgte: „Wir dürfen keinen Jugendlichen verlieren. Das schafft die Agentur nicht alleine.“ Umso wichtiger sei das große Betätigungsfeld des bfz. Weitere Grußworte kamen von der städtischen Jugendbeauftragten und Stadträtin Karolina Forster als Vertreterin der Kommune und vom Betriebsrat des bfz.

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