Arbeitgeber zu knausrig: Kommen die nächsten Warnstreiks?

Grafenwöhr. 9,5 Prozent mehr Geld fordert ver.di für die deutschen Zivilbeschäftigten bei den US-Streitkräften, 4.1 Prozent bieten die Arbeitgeber. "Kein ernstgemeintes Angebot", findet die Gewerkschaft und droht mit weiteren Warnstreiks.

Vater Staat als Sponsor: Aufgrund der deutlichen Erhöhung des Freibetrags haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2024 mehr Netto vom Brutto. Symbolbild: Pixabay

Mehr als 2.700 deutsche Zivilisten arbeiten bei den US-Streitkräften in Grafenwöhr, Hohenfels und Vilseck. Die Beschäftigten wollen angesichts der horrenden Strom- und Gaspreise und der drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten deutlich mehr Geld. Die Gewerkschaft ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro. Die Arbeitgeber bieten aktuell 4,1 Prozent, bei einer Laufzeit von 14 Monaten und eine Inflationsprämie in Höhe von 1.500 Euro an. Zu wenig findet ver.di. Die nächsten Warnstreiks drohen.

Arbeitgeber bieten 4,1 Prozent

Bereits am 16. und 17. Januar hatten die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Unter anderem gingen 100 Mitarbeiter der Schwergerätewartung in Vilseck auf die Straße. Zu dem Zeitpunkt lag ein Arbeitgeber-Angebot von 2,5 Prozent auf dem Tisch. Das wurde zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde am 18. Januar um 1,6 Prozentpunkte angehoben.

Kaum zusätzliches Geld in der Lohntüte

Das reicht aber nach wie vor nicht, findet man bei ver.di. Die Gewerkschaftler haben einmal nachgerechnet. Für die untersten Gehaltsgruppen würde sich die Offerte der Brötchengeber nur wenig auswirken. “Die bekämen lediglich 82,16 Euro mehr brutto im Monat, die Ausbildungsvergütungen würden zwischen 32,55 bis 43,31 Euro steigen”, erläutert die in Bayern zuständige Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. Ein ernst gemeintes Angebot sehe anders aus, findet sie.

Gegenangebot der Gewerkschaft

Ver.di seinerseits hatte ein Gegenangebot vorgelegt. Die ursprünglich geforderte Lohnerhöhung von 9,5 wurde auf acht Prozent, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, gesenkt. Zusätzlich sollte aber noch jedem Beschäftigten eine Inflationsprämie von 2.500 Euro ausbezahlt werden. Dieser Vorschlag schmeckte den Arbeitgebern aber ganz und gar nicht.

Alles zurück auf Anfang

Das heißt: Alles wieder zurück auf Anfang. Wenn man sich bei der nächsten, mittlerweile dann dritten Verhandlungsrunde gegenübersitzt, werden wieder die Tarifforderungen von 9,5 Prozent und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro auf dem Tisch liegen. Wann die genau stattfinden wird, kann aber auch ver.di-Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner nicht sagen. Für ihn steht aber auf alle Fälle fest: “Wir brauchen einen deutlichen Anstieg der Monatsgehälter, um einen Reallohnverlust zu verhindern.”

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