Arbeitsmarkt trotzt nach wie vor allen Krisen

Nordoberpfalz. Allen Krisen zum Trotz: Der Arbeitsmarkt in der Nordoberpfalz zeigt sich davon unbeeindruckt. Die Betriebe stellen weiter ein.

Die Herbstsonne lacht vom Arbeitsmarkthimmel. Immer mehr offene Stellen werden gemeldet. Foto: Pixabay

Ansteigende Covid-Erkrankungen, anhaltende Lieferengpässe, Krieg in Osteuropa, steigende Preise und dazu auch noch heiße Temperaturen. Krisen und Probleme, so weit das Auge reicht. Doch der Arbeitsmarkt in der Nordoberpfalz zeigt sich davon bislang unbeeindruckt. Die Arbeitslosenquote bleibt fast stabil bei 3,5 Prozent. Aktuell haben im Agenturbezirk Weiden rund 4.000 Männer und Frauen keinen Job. Robust präsentiert sich auch die Region Tirschenreuth. Hier liegt die Juli-Quote unverändert bei 3,6 Prozent. 1.450 Menschen sind dort arbeitslos gemeldet.

Ukraine-Flüchtlinge tauchen in der Statistik auf

„Der aus der Überführung der ukrainischen Geflüchteten in die Grundsicherung resultierende statistische Effekt eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit ist jetzt sichtbar geworden. Zudem melden sich wie jedes Jahr besonders viele Jugendliche im Juli arbeitslos, weil sie nach der Ausbildung nicht übernommen werden. Ich erwarte aber, dass sich die meisten Jugendlichen in den nächsten Wochen, spätestens im September wegen Arbeitsaufnahme oder einem weiteren Schulbesuch oder Studium abmelden“, kommentiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, die Zahlen.

Rund 5.500 Männer und Frauen in der Region ohne Job

Im Agenturbezirk Weiden sind im Berichtsmonat 4.078 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 75 Personen oder 1,9 Prozent mehr als im Vormonat, und 294 Personen oder 7,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Landkreis Tirschenreuth waren insgesamt 1.450 Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen, 292 Personen mehr als vor einem Jahr und lediglich 39
mehr als im Juni 2022. 690 Männer und 760 Frauen sind arbeitslos gemeldet.

Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter

Die Beschäftigung und die Nachfrage der Betriebe nach Mitarbeitern haben erneut kräftig zugelegt, allein im Juli wurden 503 neue Stellen beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit gemeldet, in Tirschenreuth sind 132 neu dazu gekommen. Damit sind freie Stellen zusehends schwieriger zu besetzen.

„Der Fachkräftemangel ist sichtbarer denn je. Die Arbeitgeber müssen verstärkt alternative Wege gehen, um ihre Lücken zu schließen und für uns als Arbeitsverwaltung gilt es, alle Arbeitskräftepotenziale wie Berufsrückkehrer aus Erziehungs- oder Pflegezeiten, benachteiligte Jugendliche und ausländisches Potenzial zu erschließen”, betont Würdinger.

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