Auch ein Zeichen für den Frieden: 100 Jahre Kriegerdenkmal in Kastl

Kastl. Vor genau 100 Jahren wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Seitdem ist es für die Gemeinde ein Ort des Gedenkens an die Gefallenen, Vermissten, Vertriebenen und zivilen Opfer der Weltkriege und gleichzeitig ein Mahnmal für den Frieden.

Das Denkmal ist aktueller denn je. Foto: Gemeinde Kastl

Anlässlich des Jahrestages laden die Gemeinde und die Krieger- und Soldatenkameradschaft Kastl zu einer feierlichen Gedenkveranstaltung am 22. April ein. Gleichzeitig erhält die restaurierte historische Vereinsfahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft aus dem Jahr 1894 erneut den kirchlichen Segen.

Das Thema ist aktueller denn je. Mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine steht allen vor Augen, wie zerbrechlich Frieden tatsächlich sein kann und wie viel Leid ein Krieg über die Menschen bringt. Umso wichtiger ist es, sich der Auswirkungen immer bewusst zu sein.

Ein Zeichen des Gedenkens und des Friedens

Das Gedenken an die Gefallenen der vergangenen Kriege soll zu Frieden und Aussöhnung mahnen. Es ist daher der Gemeinde Kastl und der Krieger- und Soldatenkameradschaft ein besonderes Anliegen, an das 100-jährige Bestehen des Kriegerdenkmals zu erinnern und diesen Tag mit einem Festgottesdienst feierlich zu begehen. Hauptzelebrant ist neben Pfarrer Heribert Stretz der Militärgeneralvikar Monsignore Reinhold Bartmann. Die gesamte Bevölkerung und insbesondere die Vereine sind dazu eingeladen.

Ein Denkmal mit bewegter Historie

Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl
Foto: Gemeinde Kastl

Die Errichtung des Kriegerdenkmals im Jahr 1923 fiel in eine denkbar schwierige Zeit. Zunächst herrschte lange Uneinigkeit über den Standort des Denkmals. Letztendlich einigte man sich aber auf den Platz neben der Luitpoldlinde in der Mitte des Dorfes. Die massive Inflation und der andauernde Wertverlust erschwerten die Planung zusätzlich. Die Schlussrechnung des Steinmetzbetriebes Georg Burger in Auerbach fiel dementsprechend hoch aus: 4.600.000 Mark kostete das Denkmal letztendlich und damit fast drei Millionen Mark mehr als ursprünglich vereinbart. Ohne die finanzielle Beteiligung der Bevölkerung, zum Teil in Form von Getreidespenden, wäre die Finanzierung des Denkmals kaum zu stemmen gewesen.

Am 22. April 1923 fand schließlich im Rahmen eines würdevollen Festgottesdienstes die Einweihung und Segnung des Kriegerdenkmals statt. Neben den Namen der getöteten und vermissten Soldaten ist auf dem Denkmal der heilige Georg zu sehen. Zudem gedachte man
der Gefallenen des Krieges von 1870/71 sowie des Kolonialkrieges im Jahr 1905.

Im Lauf der Jahre wurde das Denkmal mehrere Male angepasst. Um auch die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges aufnehmen zu können, wurde das Denkmal im Jahr 1954 um zwei weitere Tafeln baugleich ergänzt. Im Rahmen der Dorferneuerung im Jahr 1995 wurde es um mehrere Meter versetzt. Außerdem wurde das Umfeld neugestaltet. Im Jahr 2017 erfolgte anlässlich des 125. Gründungsjubiläums der Krieger- und Soldatenkameradschaft eine grundlegende Reinigung sowie eine stellenweise Erneuerung des Kriegerdenkmals.

Vorgesehener Ablauf

  • Ab 16.30 Uhr: Eintreffen aller Gäste und Teilnehmer auf dem Festplatz in der Jahnstraße vor dem Schützenhaus
  • 17 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug
  • 17.15 Uhr: Kirchenzug zum Dorfplatz
  • 17.30 Uhr: Festgottesdienst mit Fahnenweihe und Kranzniederlegung vor dem Kriegerdenkmal auf dem Dorfplatz
  • Anschließend Festzug zum Schützenhaus mit Festabend

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