Marketing mit Film, Broschüre und Hinsweisschildern

Floss von oben Foto: Alois Köppl, Gleiritsch http://online-2000.de

Floß. Sie ist schon über 27 Jahre alt, wird wegen fehlender Haushaltsmittel seit 16 Jahren nicht mehr angewandt, ist aber trotzdem noch immer grundlegend bindend: Die Gestaltungssatzung des Marktes vom 1. Januar 1990. Der Marktrat soll sie in seiner Sitzung am Donnerstag endgültig in den Ruhestand schicken. An ihre Stelle soll zur Umsetzung des neuen Fassadenprogramms eine Gestaltungsfibel treten. So besprach es der Ausschuss Zukunft Floß in seiner letzten Sitzung.

„Eine Fibel ist kein Dogma, aber auch hier geht es nicht ohne städtebauliche Beratung“, erklärte Bürgermeister Günter Stich. Bei der Ausarbeitung der Fibel sollen sowohl der Ausschuss Zukunft Floß als auch die Beratungsgruppen mitwirken. Auch Teile der bisherigen Satzung werden wieder Eingang finden. Das Förderprogramm hat indes schon große Nachfrage in der Bevölkerung ausgelöst. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn der Regierung liegt zwar bereits vor, allerdings will Stich bei den zugesagten Geldern nochmal nachverhandeln.

Geld für neue Baugebiete

Auch in der vieldiskutierten Baulanderschließung soll es 2017 weitergehen. Zumindest für einen möglichen Grunderwerb soll im Haushalt 2017 schon mal Geld eingeplant werden. Eingeplant seien ebenfalls „gewaltige Investitionen“, insbesondere für die Sanierung der Schulgebäude. Diese würden nur mit neuen Krediten zu stemmen sein. Eine erste Besprechung mit der Kommunalaufsicht sei positiv verlaufen. Was die Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Flossenbürg anbelangt, sind sich alle Fraktionen einig: Sie soll ausgebaut werden. Zu den ersten Schritten gehört ein Strategiepapier zu den Themen Marketing und Tourismus, das insbesondere die Werbung auf einer gemeinsamen Internetplattform regeln soll.

Das wäre eine sehr gute Kooperation, die man hier machen könnte, gerade im Onlinebereich,

sagte Zweiter Bürgermeister Oliver Mutterer. „Das macht absolut Sinn. Ich denke, dass da beide Seiten davon profitieren können“, bestätigte CSU-Sprecher Armin Betz.

Zwei, drei oder doch acht Hinweisschilder?

Nicht einig sind sich die Kommunalpolitiker über einen Vorschlag der Beratungsgruppe Ortsmarketing. Diese will mit acht neuen Hinweisschildern auf das Naturschutzgebiet „Doost“ hinweisen. „Mit Sicherheit sinnvoll“, meinte Betz. Allerdings müsse man sich in einem zweiten Schritt noch Gedanken machen, wo dort die Autos parken sollen. „Ich sehe das etwas kritischer. Ich sehe nicht was für ein Potential der Doost für Floß haben soll“, sagte Markus Staschewski (SPD). Außerdem bezweifelt er grundsätzlich den Sinn von Hinweisschildern, die möglichst viele Autos und Leute in ein Naturschutzgebiet lotsen sollen.

Ob wir uns da nicht ein Eigentor schießen?,

fragte Staschewski. „Unser ältestes Naturschutzgebiet der Oberpfalz ist doch ein Aushängeschild für Floß“, meint dagegen Oliver Mutterer. Dabei würde man sich aber nicht erhoffen, dass Unmengen Touristen in das Waldgebiet strömen. „Heutzutage, wo ich mir das alles ergoogeln kann, reichen vielleicht zwei Schilder bei Diepoldsreuth und Ritzlersreuth“, lenkte Staschewski ein. Der Kompromissvorschlag des Bürgermeister: drei Schilder. Entscheiden wird der Marktrat am Donnerstag.

Video soll Lust machen

Einigkeit besteht wiederum beim Vorhaben eines Imagefilms für den Markt. Das Filmteam David Dannhäußer, Georg Bäumler und Benni Seitz sollen dafür eine Aufwandspauschale von 2.000 Euro erhalten. Nach den Drehs soll es eine Langversion mit acht Minuten und eine Kurzversion mit zwei Minuten geben, die für die Veröffentlichung in sozialen Medien geeignet ist. Beide sollen „Lust auf Floß machen.“ Darüber hinaus will die Beratungsgruppe Ortsmarketing auch eine 64-seitige „Bürger-Broschüre“ erstellen lassen, in der zwei Kurz-Broschüren mit jeweils 16 Seiten für Touristen und Wanderer enthalten sind. Die Redaktion würden die Firmen Moro-Werbetechnik und BM-Office übernehmen und dafür maximal 200 Stunden à 20 Euro netto in Rechnung stellen. „Es ist teilehrenamtlich. Es ist nicht komplett in der Freizeit abzuarbeiten. Deswegen braucht man einen gewissen Kostenansatz“, erklärte Mutterer. Staschewski sieht auch dieses Vorhaben mit Skepsis: „Wenn ich ehrlich bin – ich sehe den Bedarf für so eine große Broschüre nicht. Ein Flyer mit dem Hinweis auf weitere Informationen im Internet wäre ausreichend.“

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