Auszeichnung für Freunde

Waldthurn. Waldthurn und die Partnerstadt Hostau räumten beim diesjährigen Brückenbauer – Auszeichnung der Bavaria Bohemia e. V. Schönsee wieder „einen Preis ab“.

Bild von links: Tschechische Generalkonsulin Ivana Červenková, der deutsche Botschafter in Tschechien Andreas Künne, Bürgermeister Miro Rauch (Hostau), Waldthurns Partnerschaftsbeauftragter Uli Völkl und der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler. Foto: Marina Daubenmerkl

Langjährige und fruchtbare Partnerschaft zwischen Waldthurn und Hostau

Die erfolgreiche parteienübergreifende Kommunalpolitik der Kommune an der Sonnenseite des Fahrenberg dürfte hierbei wieder der Grundstein für diese weitere Auszeichnung sein.

Bavaria Bohemia e. V.

Der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling, Vorsitzender von Bavaria Bohemia e. V. eröffnete im CeBB in Schönsee die Festveranstaltung. Neben weiteren Preisträgern wurden bei dieser 16. Preisverleihung auch die grenzübergreifenden Partner Waldthurn und Hostau ausgezeichnet. Angereist waren der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler mit den Auslandsbeauftragten des Marktes Waldthurn und Dolmetscher Uli Völkl und der Hostauer Bürgermeister Miroslav Rauch.

Hochrangige Gäste

Die Generalkonsulin Ivana Červenková bekannte sich in ihrer Ansprache zur Grenzregion als „Motor der bayerisch-tschechischen Beziehungen“ und betonte: „nicht stehenzubleiben, sondern dem deutsch-tschechischen Austausch immer neue Inhalte geben“. Der deutsche Botschafter in Tschechien, Andreas Künne, sagte, Nähe, Frieden und Sicherheit über Grenzen hinweg seien keine Selbstverständlichkeit.

Bavaria Bohemia e. V. zeichnete beide Kommunen aus

Die Stadt Hostoun/Hostau im Bezirk Pilsen und der Markt Waldthurn in der Oberpfalz pflegen eine nicht alltägliche Partnerschaft. Bereits im 13. Jahrhundert bestand eine Verbindung zwischen den beiden Orten. Basierend auf der gemeinsamen Geschichte wurden im Jahr 1990 die Kontakte wieder aufgenommen.

Als dann 2002 die jetzigen Bürgermeister Miroslav Rauch und Josef Beimler neu ins Amt kamen, begeisterte die aus der Slowakei stammende Waldthurnerin Janka Gollwitzer die beiden für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Zwei Jahre später wurde die bereits intensive, aber noch informelle Kooperation mit einem Partnerschaftsvertrag besiegelt.

Jetzt zeichnete die Bavaria Bohemia e. V. die beiden Kommunen mit dem Brückenbauer | Stavitel mostù 2023 in der Kategorie Organisationen/Partnerprojekte aus.

Optimale Zusammenarbeit

Der Austausch hat sich seither auf vielen Ebenen etabliert. Die Rathäuser arbeiten zusammen, ebenso wie Kindergärten, Schulen, Vereine oder die Feuerwehren. Gegenseitige Besuche bei Stadtfesten und Musikveranstaltungen sind eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsame Besuche im tschechischen Senat in Prag, im Landtag in München und weiteren Orte folgten.

Waldthurn und Hostoun/Hostau stehen miteinander in stetigem Kontakt. Presseartikel über das aktuelle Geschehen in den Orten werden ausgetauscht, man informiert und inspiriert sich gegenseitig und man hilft sich in schwierigen Zeiten. Auch während der Pandemie riss der Kontakt nicht ab. Mehrfach fanden Treffen an der Grenze statt, die Menschen tauschten zunächst Desinfektionsmittel und selbstgenähte Schutzmasken aus, dann Weihnachtsgeschenke und Osterhasen für die Kinder.

Im Dezember 2021 organisierten die Waldthurner eine neue Einrichtung für die acht Klassen der Schule in der Partnerstadt, 2022 dann Möbel für eine Unterkunft ukrainischer Flüchtlinge in Hostoun/Hostau.

Wichtiges Bindeglied

Uli Völkl, Partnerschaftsbeauftragter und ehemaliger Marktgemeinderat, ist aufgrund seiner Tschechischkenntnisse ein wichtiges Bindeglied.

Bürgermeister sind Freunde

Die beiden Bürgermeister, die über die kommunale Zusammenarbeit auch längst Freunde geworden sind, stehen wöchentlich im Austausch. Gerade auch mit Blick auf die Pandemie und den Krieg in der Ukraine wissen die Hostauer und die Waldthurner die offenen Grenzen und die freundschaftlichen Beziehungen zu schätzen. Ihre Zusammenarbeit betrachten die beiden Bürgermeister als Investition in die Zukunft einer gemeinsamen Region, in der die Grenze keine Rolle mehr spielt.

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