Barocke Klangpracht erfüllt Speinshart am 44. Speinsharttag
Speinshart. Das Ensemble "Capellarte" beeindruckte beim 44. Speinsharttag in der Klosterkirche mit barocken Werken aus dem 17. Jahrhundert unter dem Titel "Historiae Sacrae".
Im malerischen Speinshart findet jedes Jahr ein Ereignis statt, das Kenner und Liebhaber geistlicher Musik aus nah und fern anzieht. Der traditionelle Speinsharttag hat sich einmal mehr als ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Region bewiesen. Dieses Jahr begeisterte das Konzert „Historiae Sacrae“ die Zuhörer mit seiner besonderen musikalischen Reise in das 17. Jahrhundert.
Eine musikalische Zeitreise
Das Ensemble „Capellarte“ unter der Beteiligung von Bass-Bariton Moritz Kellner, dem Konzert-Manager der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart, Stefan Baier an der Orgel und Oleg Czuchlieb mit der Erzlaute, öffnete Türen zu vergessenen Schätzen der Musikgeschichte. Aus den Tiefen des Speinsharter Musikarchivs zutage gefördert, gaben sie der vollbesetzten Klosterkirche Einblicke in Werke von Johann Caspar Ferdinand Fischer, Maurizio Cazzati, Johann Hieronymus Kapsberger und Giacomo Carissimi. Diese Kompositionen, die Tod und Auferstehung thematisieren, brachten eine eindrucksvolle Bilderwelt hervor und setzten Textbotschaften mit prägnanter Klarheit um.
Die Werke ermöglichten nicht nur das Nachempfinden spiritueller Themen, sondern berührten auch durch ihre humanitäre Aussagekraft. So sorgte die Vertonung des Lamentos einer Mutter, die um ihren Sohn trauert, für einen tiefen emotionalen Eindruck bei den Zuhörern.
Ein Kampf zwischen Himmel und Erde
Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts war die darstellerische und musikalische Auseinandersetzung mit dem Fall Luzifers, dargestellt durch das Ringen zwischen den Kräften von Gut und Böse. Diese Geschichte erreichte ihren Ausdruck in kraftvollen Klängen und einer erzählerischen Dichte, die das Ensemble mit beachtlicher Virtuosität umsetzte.
Einbindung und Ausklang
Der Erfolg des Konzerts und die Resonanz des Publikums bestätigten das Trio in seinem künstlerischen Ansatz, eine Verbindung aus virtuosem Gesang, lateinischer Präzision und der Tiefe deutscher Dichtung herzustellen. Die „Capellarte“ schuf eine Interpretation, die sowohl in der musikalischen Darbietung als auch in der emotionalen Tiefe überzeugte und viel Beifall fand.
Nach dem Konzert nutzten viele Besucher die Gelegenheit, den Abend in der entspannten Atmosphäre des Abtei-Innenhofs ausklingen zu lassen. Hier bei Klosterbier und Klostersecco fand ein reger Austausch statt, der die Gemeinschaft stärkte und den Geist der Veranstaltung widerspiegelte.
Das Vokalkonzert zum Speinsharttag bleibt ein unvergessliches Erlebnis, das die Besucher jedes Jahr aufs Neue fasziniert und verbindet.
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