Barrierefreiheit gegen Denkmalschutz

Weiden Denkmalschutz Haus

Weiden. Das Gebäude in der Schweigerstraße soll abgerissen werden. Seit 2014 steht es aber unter Denkmalschutz. Eine Renovierung wäre aber viel teurer als ein Neubau. Vor allem auch, weil die Wohnungen barrierefrei werden sollen.

In den Wohnungen der Baugenossenschaft Familienheim wohnt schon lange niemand mehr. Das Gebäude müsste grundlegend saniert werden, um wieder jemanden aufnehmen zu können – auch energetisch. Außerdem will die Baugenossenschaft auch Menschen mit Behinderung oder Senioren die Möglichkeit geben in eine der Wohnungen zu ziehen. Aber das alte Haus so zu erneuern, ist beinahe unmöglich und vor allem mit sehr hohen Kosten verbunden.

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Ein Neubau ist also für die Genossenschaft die einfachste, schnellste und günstigste Lösung. Wäre da nicht der Denkmalschutz. Erst im Februar 2014 erklärte das Landesamt für Denkmalpflege das Gebäude als schützenswürdig. Was also tun?

Keine Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege

Der Bauausschuss diskutierte in seiner Sitzung am Dienstag ausführlich über dieses Thema. Vor allem einem Rechtsstreit fürchteten die meisten Stadträte. Aber laut Bau- und Planungsdezernent Hansjörg Bohm wurde das Landesamt für Denkmalpflege lange im Voraus informiert und hätte eine Stellungnahme zu dem Thema abgeben können. Es kam aber nichts. Das Interesse an dem Gebäude sei also wohl nicht so groß.

Trotzdem soll mit offenen Karten gespielt werden. Gleich nach der Entscheidung des Stadtrats soll das Landesamt für Denkmalpflege davon unterrichtet werden. Man müsse sich gemeinsam eine Lösung überlegen. Und abwägen, was mehr wert sei. Der Denkmalschutz oder das barrierefreie Wohnen.

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So entschlossen sich die Stadträte nicht ganz ohne Einwände dem Abbruch zuzustimmen. Ob daraus nun rechtliche Konsequenzen folgen bleibt abzuwarten. 

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