Bauausschuss will Denkmalschutz für den Dießfurter Torturm in Pressath erhalten

Pressath. Die Stadt lehnt die Streichung des Dießfurter Torturms aus der Denkmalliste ab, plant Sanierung und nimmt Schwellen, Müll an Containern sowie die Bahnhofstraße in Angriff.

Foto: Bernhard Piegsa

„D-3-74-149-20“: Unter dieser Nummer wird der Dießfurter Torturm beim Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal geführt. Wenn es nach dem Bauausschuss des Pressather Stadtrats und nach Bürgermeister Bernhard Stangl geht, wird sich das auch nicht ändern. Den Antrag des jetzigen Eigentümers an das Landesamt, den spätgotischen dreigeschossigen Wohnturm aus dem 16. Jahrhundert aus der Denkmalliste des Freistaats zu streichen, will die Stadt nicht unterstützen und versagte das gemeindliche Einvernehmen. „Dieses Bauwerk ist ortsbildprägend, und der Käufer hatte gewusst, dass er ein denkmalgeschütztes Gebäude erwirbt“, bekräftigte Stangl in der Ausschusssitzung. Gemeinsames Ziel sollte sein, dieser bald ein halbes Jahrtausend alten Pforte zum historischen Dießfurter Schlossbezirk wieder zu einem denkmalwürdigen Zustand zu verhelfen. Zustimmend nahm der Bauausschuss demgegenüber den Antrag eines Bürgers auf, die Eisenbahnschwellen zu beseitigen, die die Stadt vor gut 30 Jahren an der Grenze zwischen seinem Grundstück und einer Fußwegverbindung von der Schlehenstraße zur Schulstraße aufgestellt hatte.

Eisenbahnschwellen sollen entfernt werden

Er sei überzeugt, dass die Schwellen umweltschutzrechtlich problematische Substanzen enthielten, beklagte der Antragsteller. Seines Wissens habe die Stadt die Holzbohlen auch ohne Absprache mit den Grundstückseigentümern dort platziert, mehrere frühere Bürgermeister hätten später deren Entfernung versprochen, ohne dass etwas geschehen sei. Bei einem Ortstermin bot Bernhard Stangl an, die Abgrenzungen fortschaffen und die Böschung an der Grundstücksgrenze durch Hochbordsteine befestigen zu lassen, über denen der Grundstückseigentümer auf eigene Kosten einen Zaun aufstellen könne. Mit dieser Lösung erklärte sich der Antragsteller einverstanden.

Wertstoffcontainer-Standorte im Fokus

Nicht vorbehaltlos zufrieden war der Bauausschuss mit dem Zustand der Wertstoffcontainerplätze im Stadtgebiet, die das Gremium auf Antrag von Andreas Reindl (CSU) inspiziert hatte. Grundsätzlich stellten Ausschuss und Bürgermeister fest, dass auch nach dem Abbau der Sammelbehälter an der Baumgartenstraße das Angebot von insgesamt sechs Standorten den gesetzlichen Richtlinien genüge. Im großen Ganzen hätten die Plätze bei der Besichtigung einen befriedigenden Eindruck gemacht, insbesondere die Sauberkeit bei den Containern im Bändel habe sich verbessert. Am Rückenbühl komme es allerdings des Öfteren zu „Vermüllungen“, und auch an den anderen Sammelplätzen finde man immer wieder wild entsorgte Abfalltüten vor.

Gegen Erwägungen des Landkreises, verstärkt auf zentrale Wertstoffhöfe zu setzen, wandte sich Vizebürgermeister Max Schwärzer (CSU). Vor allem ältere Einwohner seien auf die wohnortnahen Sammelbehälter angewiesen. Sabine Eichermüller (SPD) stellte zur Diskussion, wieder Container auf dem vielgenutzten Rewe-Parkplatz zu postieren. Eine Einzäunung der Standorte, bei der auch darauf geachtet werden sollte, dass hinter den Behältern möglichst wenig Freiraum zum „versteckten“ Abstellen von Müll bleibe, hielt Bauamtsmitarbeiter Lukas Zeitler für kaum praktikabel: Vor allem seien Beschädigungen der Zäune durch rangierende, sperrige Entsorgungsfahrzeuge nicht auszuschließen.

Straßenbau und Löschteich: Aktueller Stand

Zur Kenntnis gab der Bürgermeister, dass die Bauarbeiten in der Bahnhofstraße auf Höhe des Dietl-Parks forciert würden, um so bald wie möglich die Fahrbahn fertigzustellen und die Ampelanlage abbauen zu können. Prüfen werde die Verwaltung ferner, ob der Friedersreuther Löschteich mit Wasser aus der nahebei verlaufenden Niederschlagskanalleitung versorgt werden könne, nachdem laut Stangl eine Drainageleitung nicht mehr genügend Wasser zuführe. Sobald ein Ergebnis dieser Untersuchung vorliege, werde das Thema wieder auf die Tagesordnung des Ausschusses gesetzt.

Zuletzt wies Maximilian Weyh (CSU) auf Schmierereien an den öffentlichen Mülleimern mit „sexuell expliziten“ Darstellungen hin, die insbesondere Eltern unangenehm aufgefallen seien. Der Bürgermeister entgegnete, dass auch ihm dies bekannt geworden sei und die fragwürdigen „Kunstwerke“ entfernt würden. Entsprechende Reinigungsmittel seien bereits bestellt. Darüber hinaus sei das Schulgebäude mit einer politischen Parole beschmiert worden: Diese Sachbeschädigung habe die Stadt bei der Polizei angezeigt.

* Diese Felder sind erforderlich.