Bauernverband setzt auf Kooperation statt Konfrontation

Floß. Der Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Ely Eibisch, sprach den Bauernfamilien Mut zu. Die Zukunft können nur durch Geschlossenheit geformt werden.

Ely Eibisch (Dritter von links) stellte sich den Flosser Bauernfamilien erstmalig vor und erntete mit seinen Ausführungen dankbaren Beifall. Geschäftsführer Ulrich Hertl, Ehrenkreisvorsitzender Erich Schieder, Ortsobmann Markus Schieder und Kreisvorsitzender Josef Fütterer (von links) zeigten sich zufrieden. Foto: Fred Lehner

„Mut für die Zukunft“ zugesprochen hat der Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes und Bezirkspräsident, Ely Eibisch aus Tirschenreuth, den Bauernfamilien in Markt und Land beim Frühschoppen des Flosser Ortsverbandes. „Lasst uns trotz aller Herausforderungen auf unser Können und unsere gesamtwirtschaftlichen Leistungen blicken und stolz sein, dann werden wir auch die Zukunft vielfältig, kreativ und innovativ meistern“, ermunterte der Vizepräsident seine Berufskollegen.

Dienstleister der Gesellschaft

Mit dem Thema „Landwirtschaft in der Zeitenwende“ befasste sich Ely Eibisch in seinem mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Referat. Sein Ziel ist es, den Betrieben wieder eine Perspektive zu geben. Dazu sei eine ehrliche Diskussion mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern notwendig. Hier führt der Weg nur über ein gemeinsames Ziel – Kooperation statt Konfrontation. Rund 46 Prozent der Fläche im Freistaat Bayern wird landwirtschaftlich und 35 Prozent forstwirtschaftlich genutzt. 60 Prozent der Betriebe stehen im Nebenerwerb. Damit spiegelt sich die gesellschaftliche Verantwortung der Landwirtschaft wider. Als Dienstleister für die Gesellschaft brauchen die Landwirte jedoch passende Rahmenbedingungen, forderte Eibisch. Der Referent befasste sich mit den aktuellen Brennpunkten, darunter die Energiewende, der Düngeverordnung, dem nachhaltigen Wassermanagement und der Nutztierhaltung in Bayern.

Zukunftsperspektiven der Landwirtschaft

Auch auf die Frage, wohin der Weg in die Zukunft für die bayerische Land- und Forstwirtschaft führt, ging der Vizepräsident ein. Dabei hielt er fest, dass die Land- und Forstwirtschaft als „grünes Fundament für die Zukunft durch Energie, Klimaschutz, Biodiversität und vitale ländliche Räume“ gelte. Den Bauern müsse endlich eine langfristige Perspektive in Form von Wertschöpfung und Wertschätzung gegeben werden. Für die zukunftsfähige Landwirtschaft forderte Eibisch ein Bekenntnis von Politik und Gesellschaft zur nachhaltigen Ernährungssicherung und vielfältiger bäuerlicher Familienbetriebe, eine leistungsfähige Infrastruktur, ein Ende der Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen und ein Fair-Play-System über alle Stufen von den Landwirten bis zu den Verbrauchern. Dazu faire Handelsabkommen und mehr Forschung zu den Klimaschutzpotentialen. Zu den Berufskollegen sagte Eibisch: Wir müssen darlegen und gemeinsam diskutieren, was wir brauchen, um unsere Existenz sichern zu können. So hat die Landwirtschaft Zukunft, hielt der Vizepräsident fest.

Erneuerbare Energien um Fokus

Der Bayerische Bauernverband sei Interessensvertreter aller Mitglieder, aber auch Erklärer, Vermittler und Bindeglied in die Gesellschaft. Aufwarten ließ der Vizepräsident mit seinen Folien über die aktuelle Land- und Forstwirtschaft, der Vorstellung der Biodiversität, den Naherholungsräumen, der erneuerbaren Energien und der Nahrungsmittelsicherheit. Was dazu notwendig ist, sind passende Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Tierhalter. Gewarnt wird unter anderem vor dem Eingriff in das Eigentum sowie vor dem Bürokratieaufbau statt Bürokratieabbau. Sehr eingehend befasste sich Eibisch mit Lösungsansätzen in der Landwirtschaft bei den erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Biogas.

Für die Interessen der Landwirte

Der Frühschoppen des BBV-Ortsverbandes glich durch die Vorstellung und das Referat des Vizepräsidenten einer Aschermittwoch-Kundgebung des Flosser Ortsverbandes, wie man dies seit Jahrzehnten der Fall war. Ortssprecher Markus Schieder konnte schon bei seiner Begrüßung zahlreicher Berufskollegen, Kreisvorsitzenden Josef Fütterer, Ehrenvorsitzenden Erich Schieder und Geschäftsführer Ulrich Hertl vom BBV-Kreisverband und Ehrengästen mit Freude festhalten, dass der Flosser BBV-Ortsverband und seine Mitglieder weiterhin die Interessen der Bauern und Landwirte vertritt. Deshalb werden auch die Forderungen des Bayerischen und Deutschen Bauernverbandes uneingeschränkt unterstützt. Schieder rief ebenfalls aus: „Wir wollen Kooperation statt Konfrontation“. Für die Flosser Ortsbäuerinnen überreichte Rita Vollath dem Vizepräsidenten einen Geschenkkorb aus dem Hofladen Gösen.

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1 Kommentare

Karl-Werner Schramm - 20.03.2023

ZISTERNEN FÜR LANDWIRTE FÖRDERN – NUR SO GEHT BIO Ganzheitliches nachhaltiges Wassermanagement bei CSU und FW nicht angekommen. Bauern sollten handeln und fordern. Überall bedient sich die Landwirtschaft am verknappten Trinkwasser! Schnellstmöglich sollten Landwirte Im Rahmen der Stallumbau-Förderung auch beim Zisternenbau unterstützt werden, um die Trinkwasserversorgung zu entlasten! 44 Kubikmeter, knapp 90 Euro versäuft eine Großvieheinheit (GVE) im Jahr. Ein 100 GVE Stall mit 50 x 20 m bringt im Jahr etwa 800 m3 Regen. 100 m3 Zisternen könnte bei 100 GVE ca. 8-10 Tage Trockenheit komplett überbrücken, aktuell max. ca 1600 €/a sparen und kostet ca. 50000 € inkl. Installation. Bei 50 % Förderung ist nach ca. 15-20 Jahren abgezahlt. Bioland schreibt dazu: „Unsere Bioland-Richtlinien besagen, dass mit Wasser ressourcenschonend umzugehen ist und die Auswirkungen von Wasserentnahmen beobachtet werden müssen. Wo es möglich ist, soll Regenwasser aufgefangen und genutzt werden.“