Bauhof-Mitarbeiter wahren Maibaum-Brauch

Mitterteich. Das Aufstellen des Maibaumes war heuer fast eine private Angelegenheit in Mitterteich: Keine Feier und keine Zuschauer.

Eine Menge Vorarbeit ist notwendig, bevor der Maibaum aufgestellt werden kann. Bild: Werner Männer. 

In den vergangenen Jahren war dieses Ereignis meist der Auftakt für viele Feste in der Stadt. Dass der Maibaum trotz Corona-Einschränkung aufgestellt wurde, liegt an Bürgermeister Stefan Grillmeier: “Trotz der Virus-Pandemie dürfen alte Traditionen nicht einfach wegfallen”, findet das Stadtoberhaupt. 

Deshalb steht auch heuer ein stattlicher, geschmückter Baum auf dem Platz in der Malzgasse. Er ist zirka 28 Meter hoch. Früher war es Tradition der Vereine, den Baum zu schmücken und aufzustellen, unter anderem dem Stiftländer Heimatverein und zuletzt die Angerergemeinschaft, die für den Auftakt in den Mai gesorgt hat. Mehrere Tage hat das Schmücken meist in Anspruch genommen, denn es dauert bis die drei großen Kränze gebunden sind.

Der Maibaum steht. Bürgermeister Stefan Grillmeier (vor dem Bagger) kommt nach Abschluss der Arbeiten vorbei und dankt den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs. Es fehlen noch die Sicherungseisen, damit der Baum nicht wie schon geschehen, von Unbekannten umgesägt werden kann. Bild: Werner Männer. 

Maibaum ist Stadtsache 

Seit weniger Helfer und Freiwillige die Sache in die Hand nehmen, kümmert sich die Stadt seit einigen Jahren selbst um diese Tradition. Die Stadtarbeiter haben dieser Tage den Baum ganz legal aus dem Staatswald geholt und im Bauhof geschmückt. 

Auch das Aufstellen übernehmen die städtischen Arbeiter. Das Aufstellen per Hand war einst Präzisionsarbeit: Den tonnenschweren Stamm mit Schwalben aufzustellen, noch dazu auf dem engen Platz in der Angergasse, erfordert viel Geschick und Fingerspitzengefühl. Heute behilft man sich mit einem Bagger und mit Maschinen, um das schwere Stück in die Senkrechte zu bringen. Der Abschluss beim Aufstellen ist stets das Anbringen der Zunftzeichen. Dafür wird heutzutage die Feuerwehrleiter benötigt. 

Der Maibaum steht – der Frühling kann kommen. Bild: Werner Männer. 

Brotzeit als Ausgleich 

Wenn dann die Arbeit erledigt ist, zeigen Heimatvereine nach dem Brauch eigentlich Tänze unter dem Maibaum. Die Stadtkapelle spielt oft dazu und traditionsgemäß erklingt das Lied „Der Mai ist gekommen….“. In den vergangenen Jahren war dieser Tag gleichzeitig der Auftakt für die beliebten Musikveranstaltungen – doch die müssen auch heuer leider ausfallen.

Auch auf die beliebten Bratwürste und Steaks, die es stets nach dem Aufstellen gibt, musste wie schon voriges Jahr verzichtet werden. Stattdessen hat der Bürgermeister die Stadtarbeiter als kleines Dankeschön zu Brotzeit und Zoigl in den Bauhof eingeladen. 

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