Begeisterte Flossenbürger und ein stolzer Ausnahmesportler

Flossenbürg. Einen begeisterten Empfang bereiteten die Flossenbürger ihrem berühmtesten Sohn, zweifachem Olympiasieger und Bronzemedaillengewinner Eric Frenzel. Hunderte Fans, Freunde und Bürger der 1.500-Seelen-Gemeinde harrten am Dienstag bei Eiseskälte vor dem Rathaus aus, um ihrem erfolgreichen Olympioniken zu huldigen.

Von Udo Fürst

Eric Frenzel Empfang Flossenbürg Olympische Winterspiele Pyeongchang Udo (1)
Familienmensch Eric Frenzel hatte seine Söhne Philipp und Leopold, Töchterchen Emma und Frau Laura mit eingepackt. Ihnen dankte er für die Unterstützung.
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Bei Eric Frenzel sieht es immer etwas aus, als sei ihm der ganze Rummel um seine Person zu viel. So war es auch an diesem frühen Dienstagabend: Fast schüchtern, aber immer freundlich lächelnd registrierte der Nordische Kombinierer die Bravorufe und offene Zuneigung seiner Flossenbürger. Begrüßt von den mächtigen Salutschüssen der Böllerschützen und begleitet von der Burgwehr zogen der Sportler und sein elf Jahre alter Sohn Philipp mit selbstgebastelter Fahne an der Seite von Bürgermeister Thomas Meiler ins Rathaus ein – bejubelt von den Mitgliedern des Fanclubs und vielen anderen Flossenbürgern.

Im Nu hatten die Fans das Gebäude besetzt – die Leute standen im Foyer, auf den Treppenaufgängen, in der Bücherei und überall, wo ein Quadratzentimeter Platz war. Natürlich durfte auch die geballte Politprominenz nicht fehlen: Von den beiden Landräten Andreas Meier und Albert Nickl bis hin zu zahlreichen Bürgermeistern der Nachbargemeinden – jeder wollte der „Legende der Nordischen Kombination“, wie ihn Bürgermeister Meiler bezeichnete, seine Aufwartung machen.

Liebesbeweis an die Familie

Wie es beim Familienmenschen Eric guter Brauch ist, war natürlich auch seine Familie dabei: Ehefrau Laura, die Söhne Philipp und Leopold (2) sowie das Nesthäkchen Emma (acht Monate). Ihnen dankte der erfolgreichste deutsche Sportler der Olympischen Winterspiele 2018 ganz besonders:

Danke an meinen Schatz und an meine Kinder, ihr habt einen großen Anteil an meinem Erfolg und habt mir das alles erst ermöglicht.

Dieser Liebesbeweis verhallte zumindest bei Emma und Leopold ungehört. Während sich die Tochter mit den Blumen der Mama beschäftigte, kaute Klein-Leopold genüsslich einen Schoko-Osterhasen.

Ein Wort immer wieder zu hören: Stolz!

Während des gut zweistündigen Empfangs war ein Wort immer wieder zu hören, das den Gemütszustand aller an diesem Abend am besten beschrieb: Stolz. So hatte der im sächsischen Annaberg-Buchholz geborene Wahl-Sankt-Ötzener für seine Flossenbürger ein dickes Lob parat: „Ich bin wahnsinnig stolz, dass so viele gekommen sind.“ Bürgermeister Thomas Meiler, Landrat Andreas Meier und die Vertreter von Frenzels Verein TSV Flossenbürg waren es sowieso. Und überhaupt waren einmal mehr alle Flossenbürger stolz, einen solch berühmten Mitbürger zu haben.

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Erics Flossenbürger Fanclub war natürlich auch gekommen.

Thomas Meiler sprach von einer „Riesenehre auch für uns“, dass „unser Sympathieträger“ die deutsche Mannschaft als Fahnenträger zur Eröffnungsfeier ins Stadion führen durfte. „Flossenbürg und fast ganz Deutschland standen angesichts deiner tollen Leistungen in den letzten 14 Tagen Kopf. Du bist trotz deiner Erfolge immer einer von uns geblieben und hast dir deine Natürlichkeit, Bodenständigkeit und Herzlichkeit bewahrt.“ Eric habe eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben und er sei ein Aushängeschild für die ganze Region. Dies will Landrat Meier gleich nutzen und so fragte er den Doppelolympiasieger, ob er für ein Engagement im neuen Markenbildungsprozess des Landkreises bereitstehe. Wen wundert‘s, dass Eric diese Bitte nicht abschlagen wollte.

“Die hätte ich gerne gehabt!”

Wie sehr der Sachse Eric Frenzel mittlerweile zu Bayern gehört, bewies auch eine Liveschaltung vom Empfang in die Abendschau des Bayerischen Rundfunks. Angesichts des rauschenden Empfangs und der vielen Geschenke, die ihm zuteil wurden, ließ sich für den Ausnahmesportler Frenzel auch verschmerzen, dass er die deutsche Fahne vom Einzug nicht behalten durfte. „Die hätte ich gerne gehabt, aber da war nichts zu machen.“ Mindestens ein großes Ziel hat er jetzt noch: Gold im Wettbewerb auf der Großschanze. Dieses spezielle Edelmetall fehlt nämlich noch in der Sammlung des mit fünf Gesamt-Weltcupsiegen in Folge unerreichten Kombinierers.

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Liveschaltung in die Abendschau: Margit Ringer vom Bayerischen Rundfunk schnappte sich Eric für ein Interview.
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Landrat Andreas Meier verpflichtete den Ausnahmesportler gleich für eine Imagekampagne
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Fotos: Udo Fürst(9)/privat(9)

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