Bei der Jagdgenossenschaft Flossenbürg gab es viel zu besprechen

Flossenbürg. Bei der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft im St. Ötzener Hof konnte Jagdvorsteher Franz Rosner erstmals nach drei Jahren wieder die Jagdgenossen begrüßen.

Bürgermeister Thomas Meiler (links) und Kassier Helmut Erndt (Zweiter von links) bei der Abstimmung über die Verlängerung des Pachtvertrags und der Kürzung der Jagdpacht. Foto: Jagdgenossenschaft Flossenbürg

Franz Rosner berichtete als Jagdvorsteher, was seit der letzten Jagdversammlung 2020 alles geschehen ist. Er erläuterte den Abschussplan, der von der bayerischen Forstverwaltung für die Jahre 2022 bis 2024 erstellt wurde. Die Verbiss-Situation habe sich deutlich verschlechtert, so Rosner. Die Flossenbürger Jagd wurde hinsichtlich der Verbissgutachten daher in die Kategorie „tragbar“ eingestuft. Die Abschusszahl von Rehwild wird in den drei Jahren von 30 auf 36 erhöht und soll so zum Schutz der Wälder aufgrund geringerer Verbiss-Schäden beitragen.

Ein waches Auge auf die Bäume

Das Totholz sollte für Insekten und Spechte stehen gelassen werden. Bei Neuanpflanzungen sei darauf zu achten, klimaresistente Sorten wie Eiche, Douglasien, Buchen und Tannen, aber auch begrenzt Fichten zu pflanzen. Durch Einzäunungen der Jungbäume sind diese vor dem Verbiss zu schützen. Der größte Feind des Waldes sei aber der Borkenkäfer, so der Jagdvorsteher. Er forderte die Jagdgenossen auf, den Wald regelmäßig zu begehen und die betroffenen Bäume bei Borkenkäferbefall sofort zu entfernen.

Für die Jahre 2021 und 2022 wurde der Jagdpachtschilling ausbezahlt. Kassier Helmut Erndt gab seinen Kassenbericht für die letzten drei Jahre ab und erläuterte die Einnahmen und Ausgaben. Die Kassenrevisoren Robert Stahl und Eduard Malzer bestätigte eine einwandfreie Kassenführung, der Kassier wurde einstimmig entlastet.

Jagdvorsteher Franz Rosner (Mitte stehend) bei der Abgabe seines
Tätigkeitsberichts. Foto:  Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Jagdvorsteher Franz Rosner (Mitte stehend) bei der Abgabe seines Tätigkeitsberichts. Foto: Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Jagdgenossen hören dem Bericht des Jagdvorstehers konzentriert zu. Foto:  Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Jagdgenossen hören dem Bericht des Jagdvorstehers konzentriert zu. Foto: Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Bürgermeister Thomas Meiler (links) und Kassier Helmut Erndt (Zweiter von links) bei der Abstimmung über die Verlängerung des Pachtvertrags und der Kürzung der Jagdpacht. Foto: Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Bürgermeister Thomas Meiler (links) und Kassier Helmut Erndt (Zweiter von links) bei der Abstimmung über die Verlängerung des Pachtvertrags und der Kürzung der Jagdpacht. Foto: Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Foto:  Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Foto:  Jagdgenossenschaft Flossenbürg
Foto:  Jagdgenossenschaft Flossenbürg

Abschussplan fast eingehalten

In dem Bericht der Jagdpächter erläuterte Jagdleiter Ulrich Krapf die tatsächlichen Abschusszahlen der letzten drei Jahre. Mit durchschnittlich zwölf Rehen, zwei bis drei Wildschweinen, zwei bis drei Füchsen, Enten und zwei Sikas pro Jahr, konnte der Abschussplan fast eingehalten werden. Aufgrund der Dürre und Trockenheit der letzten Jahre sei zu spüren, dass das Schwarzwild etwas weniger geworden ist.

Die Wiesenschäden seien leicht gestiegen, so Krapf. Wildschäden seien untereinander geregelt worden und dies sei auf das gute Miteinander mit den Landwirten zurückzuführen. Krapf konnte auch von einem Luchsriß am Brand in der Nähe des Oberpfalzweges berichten. Mit einem Antrag der Jagdpächter Armin und Manfred Münchmeier sowie Ulrich Krapf auf Verlängerung und Änderung des Jagdpachtvertrags wartet der Jagdleiter auf. Nach dem Jagdgesetz kann auf Antrag der Jagdpächter ein bis zwei Jahre vor Beendigung des Jagdpachtvertrags um neun Jahre verlängert werden. Der aktuelle Vertrag läuft bis Ende März 2025 und soll dann in der Versammlung nach Abstimmung bis 2034 verlängert werden.

Pachtkürzung beschlossen

Die Begründung für eine Pachtkürzung von 0,25 ct pro Hektar liegt seit den letzten Jahren in dem verstärkten Freizeitverhalten der Menschen im Wald, so Krapf weiter. Durch die Nutzung der Waldwege auch durch Mountainbikefahrer bis weit nach 18 Uhr sei es zu riskant bei Büchsenlicht auf die Jagd zu gehen. Außerdem würde sich das Wild aufgrund der intensiven Nutzung der Waldwege immer tiefer zurückziehen und folglich verändere sich die bejagbare Jagdfläche.

In der darauffolgenden Abstimmung der Jagdgenossenschaft, geleitet von Willi Stahl und den Beisitzern Andreas Lurtsch und Bürgermeister Thomas Meiler, mit den Wahlhelfern Helmut Erndt und Harald Bäumler wurde der Antrag auf Verlängerung und Kürzung der Pacht mit den Zahlen des Jagdkatasters 2019 einstimmig von den 27 Jagdgenossen angenommen. Die anwesenden Jagdgenossen haben einstimmig für ihre 232 Hektar und 8.638 Quadratmeter der Verlängerung und Jagdpachtkürzung zugestimmt.

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