Bei diesen Banken wird Sparen teurer

Weiden. Volle Girokonten werden Bankkunden bald Extra-Geld kosten. Banken bitten zur Kasse: Kunden sollen künftig Negativzinsen bezahlen - auch in Weiden.

Gang und gäbe sind die Negativzinsen schon länger bei Großbanken wie Postbank und Commerzbank. Sie stellen Kunden, die mehr als 100.000 Euro auf ihrem Konto liegen haben, “Strafzinsen” in Rechnung – bei der Commerzbank betrifft das Neukunden. Bei Hypovereinsbank und Oberbank zahlen diese bis dato nur Firmenkunden. 

Kleine regionale Banken entscheiden die Handhabung mit Negativzinsen selbst. Jetzt ziehen die Sparkasse Oberpfalz Nord, Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG und Spardabank damit nach: Bei der Sparkasse Oberpfalz Nord betreffen die Kosten “Unternehmen mit hohen Einlagen” und “sehr vermögende Privatkunden” mit üblichen 0,5 Prozent, wie Vorstandsvorsitzender Ludwig Zitzmann erklärt.

“Wir haben alle unter der aktuellen Zins-Situation zu leiden”, so der Sparkassendirektor. Offen bleibt, was genau “sehr vermögend” bedeutet. Die Volksbank-Raiffeisenbank Nordoberpfalz bittet aktuell keine Privatkunden, dafür Kommunen und Firmenkunden zur Kasse. Weidener Kunden der Spardabank Ostbayern-Filale geht es ähnlich: “Auch wir werden Negativzinsen einführen müssen.” – aktuell werden nach Angaben der Bank Gespräche mit betroffenen Kunden geführt.

Mehr Sparer seit Corona 

Grund für die Negativzinsen: Das Geld der Banken parkt bei der Europäischen Zentralbank (EZB), diese widerrum will das Geld im Umlauf behalten und verlangt Strafzinsen von den Banken. Das bedeutet Verluste. Deshalb geben Banken den negativen Einlagezins an Kunden weiter. 

Entwicklungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt: Kunden sparen mehr – allein schon dadurch, dass sie aktuell weniger Geld für zum Beispiel Reisen, öffentliches Leben und Kultur ausgeben. 

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