Berufswahl-SIEGEL 2024 geht nach Vohenstrauß und Waldsassen

Vohenstrauß/Waldsassen. Die Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule und die Realschule im Stiftland Waldsassen erhalten das Berufswahl-Siegel für herausragende Berufsorientierung in Bayern und sind damit jeweils eine von 69 ausgezeichneten Schulen.

Foto: Firma Forster Metallbau
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Foto: Realschule im Stiftland Waldsassen
Foto: Realschule im Stiftland Waldsassen

Herausragendes Engagement bei der Berufsorientierung wird gefördert und ausgezeichnet. Besuche im Labor der Universität, Berufsorientierungscamps und vielfältige Begegnungen mit Auszubildenden – für ihr Konzept zur Berufsorientierung erhält die Mittelschule Vohenstrauß dieses Jahr zum ersten Mal das Berufswahl-SIEGEL.

Hausmessen mit regionalen Kooperationsfirmen, praxisnahe Berufsorientierungstage und innovative Projekte wie der Bau eines Smoker-Grills oder einer Rundsitzbank waren die Konzepte der Realschule im Stiftland Waldsassen. Auch sie erhält deshalb ebenfalls zum ersten Mal das Berufswahl-SIEGEL.

Für die bayerische Kultusministerin Anna Stolz ist das Berufswahl-SIEGEL ein wegweisendes Projekt: „Mit dem Berufswahl-SIEGEL werden Schulen ausgezeichnet, die ihren Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der beruflichen Orientierung vielfältige Angebote und Aktionen bieten und damit Vorbild für andere Schulen sind. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler gut darauf vorbereitet sind, sich für einen Beruf zu entscheiden, und später motiviert in den Job starten. Das ist vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels auch für die bayerischen Unternehmen sehr wichtig.“

Berufsorientierung als Prozess

Foto: Stefan Winterstetter

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) vergibt das Berufswahl-SIEGEL an Schulen, die sich besonders im Bereich der Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler engagieren. „Dabei ist uns wichtig, dass das SIEGEL mehr ist als eine Auszeichnung“, sagt Hubert Schurkus, Präsident des bbw. „Die Schulen, die sich bewerben, bekommen wertvolles Feedback durch unsere Jurorinnen und Juroren. Wir beraten und begleiten sie auf ihrem Weg, die Berufs- oder Studienorientierung langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Umgekehrt nehmen wir aus dem Kontakt mit den Schulen viele Anregungen mit, die wieder in das Netzwerk zurückfließen.“

Vielfalt und individuelle Förderung

Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß
Foto: Mittelschule Vohenstrauß

Die Vohenstraußer Mittelschule setzt dabei auf Vielfalt. „Als Mittelschule ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich bei ihrer Berufswahl zu begleiten und zu unterstützen, sodass sie sich am Ende für einen Ausbildungsplatz entscheiden können, der hervorragend zu ihren Fähigkeiten, Interessen und Eignungen passt“, so Schulleiter Hubert Reil.

Die Berufsorientierung beginnt dabei bereits in den fünften und sechsten Klassen mit ersten Exkursionen und Kooperationen wie mit der Universität Regensburg sowie einer Medienkompetenz-Schulung. In den siebten bis neunten Klassen folgen Projekt-Nachmittage wie „Mädchen ins Handwerk“, Info-Veranstaltungen zur dualen Ausbildung im Handwerk, Betriebserkundungen und Besuche von Gesellinnen und Auszubildenden in der Schule. Zum Standard gehört auch das Berufsorientierungscamp in der siebten Klasse zum Thema „Talente entdecken“ in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen.

„Unsere Projekte und Maßnahmen im Rahmen der Berufsorientierung nehmen den jungen Menschen in seiner gesamten Persönlichkeit in den Blick“, betont die Koordinatorin Berufsorientierung Tamara Strobl. Das zeige sich nicht nur in der Projektwoche „Alltagskompetenzen“ in der siebten Klasse, sondern auch bei der Unterstützung der Jugendlichen beim praktischen Kennenlernen verschiedener Berufe und Berufsfelder durch die Berufseinstiegsbegleitung.

Praxisorientierte Orientierung und enge Zusammenarbeit mit Unternehmen

Die Realschule im Stiftland Waldsassen legt großen Wert auf die umfassende Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler. „Kein Abschluss ohne Anschluss! Vermittlungsquote 100 Prozent“, lautet das Motto der Schulleitung zu dem Thema.

Bereits in der achten Klasse starten die Jugendlichen mit einer Hausmesse, auf der sie Kooperationsfirmen in der Schulsporthalle kennenlernen. Es folgen praxisnahe Berufsorientierungstage, an denen die Schüler Berufsfelder in regionalen Unternehmen erkunden. In der neunten Klasse vertieft ein mehrtägiges Berufswahl-Seminar mit 50 Firmen, organisiert in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, diese Einblicke. Ergänzend dazu absolvieren alle Schüler ein einwöchiges Pflichtpraktikum.

Ein besonderes Highlight ist das Kooperationsprojekt mit der Kassecker AG, bei dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Azubis eine Rundsitzbank im Pausenhof betonierten. Ähnliche Projekte mit Firmen wie Forster Metallbau und der Ziegler Group bieten weitere praxisnahe Einblicke: So entstanden ein Smoker-Grill, ein Stehtisch und ein “Mensch ärgere dich nicht”-Spiel, die alle von den Jugendlichen im Rahmen der Berufsorientierungstage gebaut wurden.

Zusätzlich hat die Schule durch CNC@school, Lasercutting und 3D-Drucker moderne digitale Bildungsangebote, die die Schüler gezielt auf die Anforderungen der Berufswelt vorbereiten. Abgerundet wird das Programm durch regelmäßige Besuche des Berufsberaters sowie Zusammenarbeit mit der FOS/BOS Marktredwitz, die den Übergang in die weiterführende Bildung erleichtern.

Förderer des Projekts

Zu den Förderern des Projekts zählen neben dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e. V. sowie das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.

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