Bestsellerautor Peter Prange begeistert bei Lesung in Weiden

Weiden. Bestsellerautor Peter Prange las exklusiv für Leselernhelfer aus "Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer" und stellte "Dem Himmel so nah" vor. 125 Mentoren fördern 136 Kinder an 28 Schulen.

Peter Prange stellte bei einer Lesung in der Regionlabibliothek sein Buch vor "Herrliche Zeiten - Himmelsstürmer". Auch seinen 2. Band "Dem Himmel so nah" hatte er mitgebracht. Foto: Reinhard Kreuzer

In der Regionalbibliothek Weiden stellte Peter Prange den ersten Band seines neuen Romans „Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ vor. Die exklusive Lesung richtete sich an die Mentoren der Leselernhelfer Weiden-Neustadt e.V., die Kindern mit großem Engagement den Zugang zur Welt der Bücher eröffnen.

Engagement der Leselernhelfer im Fokus

Zur Begrüßung betonte Vorsitzender Kurt Seggewiß: „Wir sind stolz auf unsere Ehrenamtlichen“. Aktuell begleiten über 125 Mentorinnen und Mentoren 136 Lesekinder an 28 Schulen in Weiden und Neustadt. Dazu erklärte er: „Sie fördern einmal pro Woche eine Schulstunde lang jeweils ein Lesekind – und das über ein ganzes Schuljahr hinweg.“ Diese persönliche Unterstützung gibt oft den entscheidenden Impuls, um Lesefreude zu wecken.
Auch Schirmherrin Viola Vogelsang-Reichl zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Vereins und nahm unter den Gästen aufmerksam Platz. In seinem Grußwort würdigte Oberbürgermeister Jens Meyer das Engagement der Mentoren: „Lesen öffnet Welten – und Sie alle tragen dazu bei, dass Kinder diese Welten entdecken können. Das ist gelebte Bildungsgerechtigkeit.“

Autor und Werk

Durch den Abend führte Knut Thielsen, Koordinator der Leselernhelfer und langjähriger Freund des Autors. Über die gemeinsame Zeit erinnerte er sich: „Wir kennen uns seit fast fünfzig Jahren“. Danach ergänzte er: „Schon in Tübingen, beim gemeinsamen Romanistikstudium, hat Peter mit seiner Begeisterung für Geschichten angesteckt.“
Seine Karriere verläuft weiterhin erfolgreich, denn Prange zählt mit über drei Millionen verkauften Büchern zu den meistgelesenen deutschen Autoren und seine Werke sind in 24 Sprachen übersetzt. Erst vor drei Wochen feierte der Schriftsteller seinen 70. Geburtstag und knüpfte mit dem frisch erschienenen zweiten Band „Dem Himmel so nah“ an die große europäische Saga an. Mit ruhiger Stimme, klarer Sprache und viel Ausdruck las er Passagen aus dem ersten Band, der mit einem Streit in Karlsbad beginnt, in dem die junge Vicky zwischen einem Franzosen und einem Deutschen vermittelt, als alte Feindbilder auflodern, und erklärte schmunzelnd: „Ein kleiner Moment, der Großes verändert, das liebe ich beim Schreiben“.

Peter Prange bei seinem Vortrag als Portrain. Foto: Reinhard Kreuzer

Blick in die Geschichte und Mahnung für heute

In seinem Roman spannt er den Bogen zwischen den Träumen junger Europäer in den 1920er-Jahren und der brüchigen Realität einer Epoche am Abgrund. Nach der Lesung fasste Prange seine Motive zusammen: „Ich schrieb die Geschichte von Liebe und Freundschaft in einem Europa, bevor es sich selbst zerstörte“. Weiter sagte er: „Die Menschen glaubten damals an Frieden, an Freiheit, an die Kraft der Gemeinschaft – und doch standen sie unbemerkt vor dem Abgrund.“ Seine Worte klangen wie eine Mahnung an die Gegenwart: „Wir sollten wachsam bleiben, dass uns die Erfolgsgeschichte Europas nicht wieder entgleitet, so wie es Anfang des 20. Jahrhunderts geschah.“
Das Publikum hing an seinen Lippen, lachte, dachte nach und stellte Fragen. Anschließend antwortete Prange mit Witz, Tiefgang und Begeisterung für die Macht der Sprache und stellte zum Schluss den zweiten Band „Dem Himmel so nah“ vor, in dem er die Lebenswege seiner Figuren weiterführt, ein Panorama zwischen Glanz, Glaube und Zerfall. Zum Ausklang nutzten viele Besucher die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch oder ein signiertes Exemplar und die Leselernhelfer nahmen einen inspirierenden Abend als Zeichen mit, dass Lesen verbindet.

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