Beunruhigend: Mehr Wohnungseinbrüche

Weiden. Bayernweit steigt die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle. Diese Entwicklung macht auch vor Weiden nicht Halt. Die aktuelle Kriminalstatistik weist ein Plus von über 22 Prozent bei diesem Delikt auf. Die Polizei will noch stärker als bisher auf Prävention setzen.

150430 Sicherheitsgespräch
Die Teilnehmer des Sicherheitsgesprächs (vorne von links): Uwe Landgrebe, OB Kurt Seggewiß und Gerold Mahlmeister. Mitte von links: Werner Ochantel, Klaus Müller, Thomas Bauer, Michael Liegl. Hinten von links: Robert Fuchs, Nicole Hammerl, Reinhold Gailer und Markus Dippold.

Polizeipräsident Gerold Mahlmeister stellte beim Sicherheitsgespräch mit Oberbürgermeister Kurt Seggewiß die Kriminalitätslage für die Stadt Weiden vor. 3652 Anzeigen registrierte die Polizei in Weiden für das Jahr 2014. Das ist ein Plus von 2,2% gegenüber dem Vorjahr, im Zehn-Jahres-Vergleich aber ein durchschnittlicher Wert. Die Aufklärungsquote lag mit 64,4% genau im bayernweiten Durchschnitt. Besonders positiv bewertete der Polizeipräsident einen Rückgang der Gewaltkriminalität – vor allem gefährliche oder schwere Körperverletzungen – um knapp 10 % auf 121 Delikte. Gar die geringsten Fallzahlen der letzten Dekade waren bei den Diebstahlsdelikten mit 1070 Taten und einem Minus von 9,1 % festzustellen.

Kostenlose Beratungsmöglichkeit nutzen

Besonderes Augenmerk legt die Polizei auf die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität. Mit acht Fällen mehr gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 44 Einbrüche, sei der bayernweite Negativtrend auch in Weiden festzustellen. Mahlmeister appellierte an die Bevölkerung, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die „110“ zu wählen.

Der Polizeipräsident bat Tatanreize, wie zum Beispiel gekippte Fenster oder unverschlossene Türen, zu vermeiden. Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle bietet allen Bürgern den Service, sich kostenlos von Experten zur Vermeidung von Einbrüchen beraten zu lassen.  Kripochef Thomas Bauer riet, das Beratungsangebot bereits während der Planungsphase von Bauprojekten zu nutzen.

53 verletzte Fahrradfahrer

Polizeivizepräsident Michael Liegl informierte über die Verkehrslage für das Stadtgebiet Weiden. Wie schon im Jahr 2013 kam auch im vergangenen Jahr glücklicherweise kein Mensch durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Ähnlich positiv lässt sich die gesamte Verkehrsunfallentwicklung für das Jahr 2014 darstellen. Mit 1566 Verkehrsunfällen blieb die Zahl gegenüber 2013 nahezu unverändert (minus zwei Unfälle) und im Zehn-Jahres-Vergleich auf niedrigem Niveau. 331 Verkehrsteilnehmer wurden verletzt – 12 mehr als 2013.

Unfälle unter Alkoholeinfluss nahmen von 26 auf 30 leicht zu.  Bei 35 Verkehrsunfälle stellten Polizeibeamte zu hohe Geschwindigkeit als Ursache fest (plus 15 Fälle). Bei 61 Verkehrsunfällen mit Radfahrern wurden  53 Pedalritter verletzt.

Brennpunkt Innenstadt und Naabwiesen

Klaus Müller, Leiter der Polizeiinspektion Weiden, sprach von durchschnittlich 21 Einsätzen seiner Kollegen pro Tag. Einsatzschwerpunkt sei neben der Innenstadt der Parkplatz Naabwiesen gewesen, wo die Beamten 83 Verstöße gegen die Parkplatzsatzung zählten. Die “Tuningszene” treffe sich jetzt vermehrt in städtischen Randbereichen.

Crystal Speed noch immer ein Problem

Die Kriminalpolizei legte ihr Augenmerk auf die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Im Jahr 2014 war ein sehr deutlicher Anstieg der erfassten Delikte von 199 auf 296 Fälle festzustellen. „Sicherlich“, so Kripochef Bauer, „spiegelt sich in dieser Zunahme auch die verstärkte Kontrolltätigkeit der Polizei wieder. Dennoch ist dies auch ein Beleg dafür, dass die Rauschgiftkriminalität und hier insbesondere die Thematik Crystal Speed in der Stadt und der Region nach wie vor eine große Herausforderung darstellt.”

Besonders wichtig ist daher nicht die Präventionsarbeit der Polizei alleine, sondern ganz besonders die intensive und aktive Mitarbeit der Suchtberatungsstellen und vor allem der Jungendringe. Jeder Cent, der hier investiert wird, ist mehr als gut angelegt. Kripochef Thomas Bauer

Mit 215 km/h statt erlaubten 120

Bei 165 Geschwindigkeitsmessungen seien 201.755 Fahrzeuge gemessen und dabei 3.085 Fahrzeugführer beanstandet (Beanstandungsquote 1,53 %) worden, führte Werner Ochantel, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, aus. Seine Mitarbeiter hätten 2.190 Verwarnungen ausgestellt und 895 Anzeigen aufgenommen. 49 Mal sei ein Fahrverbot die Folge gewesen. Der schnellste Raser auf der A 93 sei mit 215 km/h bei erlaubten 120 km/h unterwegs gewesen, im Stadtgebiet bei erlaubten 50 km/h mit 107 km/h.

Auch mobile Kontrollen

Mobile Videofahrzeugstreifen hätten laut Ochantel 70 mobile Messungen mit dem Messsystem ProVida durchgeführt und dabei 122 Verkehrsteilnehmer beanstandet Insbesondere handelte es sich um überhöhte Geschwindigkeit, verbotene Überholmanöver, nicht angelegte Sicherheitsgurte oder unerlaubte Handygespräche.

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