Biber knabbert Pappeln an: Radweg ab Freitag gesperrt

Biber, Wasser, Bach, Tier

Weiden. Weil der Biber Pappeln entlang des Sauerbachs anknabberte und stark beschädigte, muss ab Freitag ein Radweg in Weiden gesperrt werden.

Im Norden von Weiden schlängelt sich der Sauerbach hinter dem Schätzlerbad vorbei und fließt nördlich der Dr.-Kilian-Str. durch ein vier Hektar großes Waldstück, mit Linden, Eschen und vielen dicken Pappeln. Streckenweise teilt sich der Bach hier und mäandert in zwei Betten durch einen anscheinend natürlichen Auwald. Direkt an diesem Wald entlang führt ein Fuß- und Radweg Richtung Schwedentisch und Schätzlerbad. Dieser Weg muss ab kommendem Freitag vorübergehend gesperrt werden.

In den vergangenen Jahren haben sich Biber in dem Auwald am Sauerbach breit gemacht und das Gewässer an verschiedenen Stellen aufgestaut, sodass die Fläche nahezu vollständig überflutet ist. Zudem haben die Tiere im vergangenen Winter viele der dicken Pappeln in Bodennähe so stark benagt, dass ein Großteil der Bäume abgestorben ist. Einige „bäumen“ sich zwar noch auf und treiben frisches Grün, am spärlichen Blattwuchs ist aber schon abzusehen, dass das Absterben der Baumriesen unmittelbar bevor steht.

Bäume sind eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer

Von absterbenden und bereits toten Bäumen geht erhebliche Gefahr für Fußgänger und Radfahrer aus, die den Weg parallel der Dr.-Kilian-Straße nutzen: totes Holz aus den Kronen der Bäume könnte jederzeit, auch ohne Sturm, auf den Weg stürzen und im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen führen.

In dem ständig durchnässten Boden haben abgestorbene Wurzelstöcke keinen sicheren Halt, sodass auch das Umstürzen ganzer Bäume befürchtet werden muss. Die städtische Forstabteilung hat daher bei der unteren Verkehrsbehörde die komplette Sperrung des Weges beantragt. Die Sperren werden diesen Freitag aufgestellt. Stadtförster Winter bittet die Bevölkerung, die Sperrung zu beachten und dem Weg fernzubleiben.

Die Bäume, die beim Umstürzen an den Weg heranreichen können, müssen gefällt werden. Technisch ist das nicht ganz einfach, weil weite Teile des Geländes mit Fahrzeugen nicht befahren werden können. Die dürren Äste in den bereits abgestorbenen Kronen könnten bei Erschütterung durch Fällarbeiten brechen und die Holzfäller verletzen. Eine Kombination aus verschiedenen Fälltechniken und der Einsatz mehrerer Maschinen muss sorgfältig geplant und vorbereitet werden.

Natürliches Absterben wäre schöner

Für die gesamte Fläche hat die städtische Forstabteilung bereits 2015 einen über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm den Nutzungsverzicht zugunsten der Biber erklärt. Die gefällten Bäume werden deshalb liegen bleiben und dem „natürlichen Kreislauf“ überlassen. Aus forst- und naturschutz-fachlicher Sicht wären stehende Bäume, die, einmal abgestorben, langsam von Specht, Baumschwamm und Bockkäfer langsam zerlegt werden schöner und wertvoller, aus Sicherheitsgründen ist dies aber nur möglich, sofern die Bäume weit genug von Straßen, Gebäuden und Gärten entfernt stehen, dass eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann.

* Diese Felder sind erforderlich.