Blue Devils begeistern im Derby gegen den EV Regensburg

Weiden. Den Blue Devils Weiden gelang gestern im zweiten Playoff-Spiel der Viertelfinalserie gegen den EV Regensburg der Überraschungs-Coup: Lubomir Vaskovic, Stefan Ortolf und Jakub Wiecki trafen beim 3:0-Heimerfog der „Weiß-Blauen“ über den Vorrundenprimus. Am Mittwoch folgt Spiel drei in der Regensburger Donau-Arena. 

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Grenzenloser Jubel nach dem Überraschungscoup: Die Blue Devils Weiden besiegten am Sonntagabend den großen Favoriten EV Regensburg mit 3:0.

Die meisten Eishockeyfans und -experten dachten vor Beginn der Playoff-Viertelfinalserie EV Regensburg – 1. EV Weiden an eine klare Sache und somit an einen 3:0-Durchmarsch des Ausftstiegsfavoriten aus der Bezirkshauptstadt. Doch zu aller Verwunderung steht die Serie seit dem gestrigen Abend  1:1-Unentschieden. Die Blue Devils stellten durch einen 3:0-Heimerfolg den Gleichstand her. Schlüssel zum Erfolg am Sonntagabend war vor allem unbändige Kampfkraft (die Spieler warfen sich in unzählige Schüsse), ein durchwegs konzentriertes Defensivverhalten und eine gute Leistung von Torhüter Fabian Hönkhaus. Dazu kam auch  das nötige Scheibenglück. Diese Attribute braucht es gegen den Favoriten. „Nur so kann man gegen Regensburg bestehen“, erklärte Devils-Trainer Markus Berwanger nach der Partie. Die Treffer von Lubomir Vaskovic, Stefan Ortolf und Jakub Wiecki erledigten den Rest. Trotz 42 Torschüssen gelang es dem EVR nicht, Fabian Hönkhaus zu bezwingen. Deshalb stellte Gästetrainer Doug Irwin trocken fest: „Wenn du keine Tore schießt, gewinnst du kein Spiel.“ Berwanger musste umstellen, da Jacob Laliberte krank fehlte. Für ihn begann Lubomir Vaskovic, den der Coach eine gute Partie bescheinigte.

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Lubomir Vaskovic (Nr. 13) stürmte gestern für den erkrankten Kanadier Jacob Laliberte. Neben dem wichtigen 1:0-Führungstreffer zeigte er großen Kampfgeist und war auch in der Defensive parat.

Von Beginn an entwickelte sich eine spannende Begegnung, in der der Vorrundenmeister den Vorrundenachten jedoch nicht dominierte. Die erstmals in dieser Saison mit 2.560 Zuschauern ausverkaufte Hans-Schröpf-Arena sorgte für eine würdige Playoff-Kulisse. Es dauerte bis zur Mitte des ersten Drittels, ehe erste Auswirkungen auf der Anzeigetafel zu spüren waren:  Zunächst legte Tomas Divisek auf Thomas Siller mit viel Übersicht zurück. Siller setzte seinen Schuss jedoch neben das Regensburger Tor. Der Abpraller landete jedoch vor dem Schläger von Lubomir Vaskovic. Der Slowake schoss zum vielumjubelten Führungstreffer für den Underdog ein. Bis zum ersten Seitenwechsel blieb es auch bei diesem Ergebnis. Gegen Ende des Anfangsdrittels wurden die Gäste zwar einige Male gefährlich, doch Zählbares sprang letzten Endes nicht dabei heraus.

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Große Freude bei Tomas Divisek nach dem 1:0-Führungstreffer. Nachdem der Tscheche den Treffer einleitete, traf der Slowake Lubomir Vaskovic zum 1:0-Pausenstand nach dem ersten Drittel.

Im mittleren Abschnitt blieb es weiter bei der engen Partie. Die Bezirkshauptstädter versuchten den Ausgleich zu erzielen. Die Hausherren verteidigten weiter konsequent und fuhren einige gefährliche Konter. Treffer gab es im zweiten Drittel jedoch nicht. Positiv fiel im zweiten Drittel das Unterzahlspiel der Nordoberpfälzer auf: Drei Überzahlspiele brachten der Irwin-Truppe nichts ein. Das war enttäuschend für den EVR, stellten die Domstädter in der Hauptrunde doch das beste Powerplay der Liga.

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Das zweite Drittel war hart umkämpft, blieb aber jedoch ohne Tore. Hier wurde EVW-Stürmer Stefan Ortolf (Nr. 91) gleich von mehreren Regensburgern umringt.

So ging es mit der hauchdünnen Heimführung in den Schlussakt des Derbys. Mitte des Schlussabschnitts saß der Regensburger Peter Flache wegen hohem Stocks auf der Strafbank und die Weidener spielten in Überzahl. Diese machte sich das Berwanger Team zunutze. Nach Vorlage von Ales Jirik und Jakub Wiecki netzte der Weidener Top-Torjäger Stefan Ortolf zum 2:0 ein, was auf den Rängen einen zu einem wahren „Jubelorkan“ führte. In der Folgezeit gab die Auswärtsmannschaft noch einmal alles um ranzukommen. Jedoch blieben die gefährlicheren Aktionen den Gastgebern vorbehalten. Doug Irwin nahm rund zwei Minuten vor dem Ende Torhüter Cody Brenner im Austausch gegen einen sechsten Feldspieler vom Eis. Zu diesem Zeitpunkt verfolgte das komplette Stadion stehend das Spiel, indem Jakub Wiecki mit seinem „Empty-net-Goal“ zum 3:0-Endstand endgültig den Deckel drauf machte.

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„Der Unbezwingbare“: Gestern war für die Regensburger einfach kein Vorbeikommen an Devils-„Goalie“ Fabian Hönkhaus. Auch hier rettete er unter höchstem Einsatz.

Mit Spiel drei geht es am Mittwoch ab 20 Uhr in der Regensburger Donau-Arena weiter. Vor dem nächsten Derby erklärt Coach Markus Berwanger: „Weiterhin Favorit ist natürlich Regensburg.“ Doch am Mittwoch werden wir wieder bereit sein, werden wir wieder hart arbeiten und versuchen Regensburg zu ärgern.“ Gewarnt ist sein Gegenüber Doug Irwin: „Das ist jetzt eine enge Serie. Das hat man schon im ersten Heimspiel am Donnerstag gemerkt, dass Weiden eine gute Mannschaft ist“, stellte Irwin klar. Nach den bisherigen Klasse-Auftritten des 1. EV Weiden dürfen die Fans von weiteren Überraschungen träumen. Falls nicht am Mittwoch, dann doch bitte am Freitagabend! Durch den Erfolg am Sonntagabend ist das Heimspiel am Freitag ab 20 Uhr garantiert.

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Die Spieler der Blue Devils haben wie hier Marcel Waldowsky gut lachen. Durch den 3:0-Erfolg ist am Freitag ein weiteres Derby in der Weidener Hans-Schröpf-Arena garantiert.

Bilder: Masching/Oberpfalz-Aktuell (6)

Statistik: 1. EV Weiden – EV Regensburg 3:0 (1:0) (0:0) (2:0)

Tore: 1:0 (11.) Lubomir Vaskovic (Philipp Siller, Tomas Divisek), 2:0 (51./5-4) Stefan Ortolf (Ales Jirik, Jakub Wiecki), 3:0 (60./empty net) Jakub Wiecki (Ales Jirik, Ralf Herbst) – Strafminuten: Weiden 10 – Regensburg 10 –Überzahlvergleich: Weiden 1/5 – Regensburg 0/5 – Zuschauer: 2.560 (ausverkauft) –HSR: Jens Steinecke

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