Blue Devils: Ganz Weiden und das Umland sind im Eishockeyfieber

Weiden. Die ganze Stadt (und das Umland) sind im Eishockey-Fieber. Vor dem Playoff-Finale der Blue Devils gegen Rosenheim reißen sich die Fans um die Karten, laden Pubs und Kino zum Public Viewing ein und werden auch jene Menschen zu Eishockeyfans, die mit diesem Sport bislang nicht so viel anfangen konnten.

Dank an die Fans nach dem Sieg in Halle. Foto: Werner Moller

Nichts in diesen Tagen ist normal, was Eishockey betrifft in der Max-Reger-Stadt und drumherum. Da stehen Leute vier, fünf Stunden in der Schlange, um im Vorverkauf eines oder mehrere der begehrten Tickets für das Playoff-Finale gegen die Starbulls Rosenheim zu ergattern.

Da bieten geschäftstüchtige (oder sollte man sagen unverschämte) Leute Karten im Internet zu horrenden Preisen an. Und da laden zum Beispiel das Laola in Rothenstadt (Sportzentrum), das Hemingway und sogar das Neue Welt-Kinocenter (Sonntag) all jene zum Public Viewing ein, die auf dem Kartenmarkt leer ausgegangen sind.

Beide Stadien ausverkauft

Natürlich sind am Freitag alle 2.500 Plätze in der Hans-Schröpf-Arena ausverkauft, wenn die Starbulls Rosenheim zum ersten Playoff-Finalspiel bei den Blue Devils gastieren. Nicht anders stellt sich das am Sonntag in Oberbayern dar: Dort werden allerdings doppelt so viel Zuschauer, nämlich 5.026, das Rofa-Stadion zum Tollhaus machen.

Dass es nicht nur in Weiden „Eishockeyverrückte“ gibt, haben einige Fans aus Rosenheim bewiesen. Sie nahmen am Dienstag die 550 Kilometer-Strecke (hin und zurück) nach Weiden und drei Stunden Wartezeit in Kauf, um an die begehrten Eintrittskarten zu kommen. Insgesamt waren die Starbulls-Anhänger also fast neun Stunden unterwegs.

Alle Mann an Bord?

Unterdessen bereiten Chefcoach Sebastian Buchwieser und sein Trainerteam die Mannschaft penibel auf das Finale vor. Nach zwei freien Tagen am vergangenen Wochenende (Buchwieser: „Die Jungs hatten sich das nach dem Sieg in Halle redlich verdient“) stehen die Blue Devils seit Montag wieder auf dem Eis.

Was die Aufstellung betrifft, gibt sich der Trainer gewohnt bedeckt, verrät nicht einmal, ob alle Mann an Bord sind und welchen Spielern er das Vertrauen schenkt. Zu erwarten ist, dass im Prinzip die gleichen Akteure das erste Finalspiel bestreiten, die am vergangenen Freitag das entscheidende vierte Spiel in Halle gewonnen haben.

Ob Chad Bassen (links) und Neal Samanski auch gegen Rosenheim jubeln? Foto: Werner Moller

„Rosenheim top besetzt“

Buchwieser verrät nur so viel: „Wir haben uns detailliert auf den Gegner vorbereitet. Sowohl das Spiel ohne Scheibe – Defensivspiel – als auch das Spiel mit Scheibe.“ Lässt sich der Trainerfuchs eine Überraschung einfallen für den Gegner? „Ja logisch, wir haben immer eine in der Hosentasche“, sagt der Übungsleiter schmunzelnd. Vom Gegner Rosenheim hält er sehr viel. „Das ist natürlich eine individuell top besetzte Mannschaft. Alle Spieler haben Zweit- oder Erstligaerfahrung. Wir schauen aber nicht nur auf den Gegner, sondern fokussieren uns auf unser Spiel.“

Triumph vor 20 Jahren

Ziemlich genau 20 Jahre nach dem bisher größten Erfolg in der Weidener Eishockey-Ära, dem Aufstieg in damalige 2. Bundesliga, könnte sich die aktuelle Mannschaft ebenfalls in die Geschichtsbücher des 1. EV Weiden eintragen.

Dass dies gegen die Starbulls Rosenheim aber kein Selbstläufer wird, bewies die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen im Playoff-Halbfinale. In der nervenaufreibenden vierten und entscheidenden Halbfinal-Playoff-Partie besiegten sie die Hannover Scorpions mit 8:5 – nach 0:3- und 2:5-Rückstand – und unterstützt von über 5.000 enthusiastischen Zuschauern.

Maximal fünf Spiele

Los geht’s am Freitag, 21. April, 20 Uhr, in Weiden. Zwei Tage später – am Sonntag um 17 Uhr – steht das Match in Rosenheim an, ehe am Dienstag, 25. April, um 20 Uhr das nächste Aufeinandertreffen in der Oberpfalz stattfindet.

Falls keinem der beiden Teams bis dahin drei Siege gelingen, kommt es am Freitag, 28. April, um 19.30 Uhr zu Spiel Nummer vier (in Rosenheim) und – falls nötig – am Sonntag, 30. April, um 18 Uhr zum letzten Duell in Weiden. Spätestens dann steht der Aufsteiger fest.

* Diese Felder sind erforderlich.