Blue Devils Weiden retten sich ins vierte Match gegen Hannover

Weiden. „Spielen oder Sommerpause“: Nerventest für die Blue Devils Weiden am Dienstagabend in der Hans-Schröpf-Arena. Nach zwei unnötigen Niederlagen gegen die Hannover Indians müssen die Oberpfälzer liefern.

Indians Goalie David Miserotti-Böttcher machte trotz der vier Gegentreffer eine gute Figur. Bild: Jürgen Masching

Die Vorzeichen am Dienstagabend sind bedingt positiv: mit Martin Heinisch und Dominik Piskor muss Trainer Martin Sebastian Buchwieser auf zwei Stürmer verzichten – ausgerechnet nach zuletzt äußerst bescheidener Chancenverwertung. Immerhin: Topstürmer Edgars Homjakovs steht wieder im Kader – ein Hoffnungsschimmer.

Nervöser Auftakt

Der Auftakt ist alles andere als vielversprechend. Offensichtlich lähmt die Nervosität die Beine der Heimmannschaft, die nur schwer in die Gänge kommt. Von der Vollgas-Mentalität sonstiger Frühphasen nichts zu sehen. Unnötige Scheibenverluste machen es den Gästen aus Niedersachsen leicht, ihr Gehäuse zu verteidigen. Die erste Überzahl vergeben die Blue Devils wie so oft in den Playoffs bisher fahrlässig. Die Konsequenz: Die Indians werden mutiger und kommen zu ersten gefährlichen Abschlüssen.

Auch die zweite Überzahl für die Weidener droht ungenutzt zu verstreichen, bis Devil-Verteidiger Rob Brown seinerseits nach Foul auf die Strafbank wandert. Offenbar haben die Oberpfälzer nur mehr Platz gebraucht, denn plötzlich löst Kapitän Chad Bassen mit einem Geniestreich den Knoten: Er bedient von hinter dem Gäste-Tor mit einem „No Look Pass“ Edgars Homjakovs, der Rückkehrer überlistet Keeper David Miserotti-Böttcher mit der Rückhand zum 1:0 (17.). Mit der knappen Führung geht’s in die erste Drittelpause – trotz zweier kapitaler Chancen der Niedersachsen im Anschluss.

Devils im Konterglück

Im zweiten Drittel versuchen die Blue Devils den Schwung vom Ende des Anfangsdrittels mitzunehmen und haben die ersten guten Chancen. Doch mit zunehmender Spieldauer werden die Hannoveraner stärker, kommen immer wieder gefährlich vors Tor. Glück für die Teufel, dass Kyle Gibbons nur den Innenpfosten trifft. Gleich zwei Unterzahlspiele kurz hintereinander müssen die Hausherren überstehen – zum Glück für Weiden laufen die übermotivierten Gäste in einen folgenschweren Konter. Chad Bassen schnappt sich die Scheibe, passt auf Tomáš Rubeš, der Torwart Miserotti-Böttcher keine Chance lässt.

Der Gegentreffer mitten in die Drangphase der Gäste hinein, macht die Niedersachsen erst recht wepsig. Übermut tut allerdings selten gut, weshalb sie sich erst einmal durch eine weitere Strafzeit ausbremsen – allerdings ohne Folgen. Als dann bereits beide Teams auf die zweite Drittelsirene warten, hält sich Philipp Siller nicht an den Burgfrieden, bedient Dennis Thielsch mit Traumpass, und der schiebt die Scheibe 6 Sekunden vor Schluss durch die Beine des Indians-Goalie zum 3:0.

Hitziges Ende

Dass die Partie dennoch noch nicht entschieden sein könnte, schwant den knapp 1500 Zuschauern gleich zu Beginn des letzten Drittels. Die Indians markieren nach nur 79 Sekunden durch Andrej Strakhov den 3:1-Anschlusstreffer. Und die Gäste machen weiter Druck. Jetzt steht aber die Verteidigung der blauen Teufel massiert. Auch eine zweiminütige Unterzahl überstehen die Weidener und profitieren danach selbst von einer Überzahl. Mark Heatley vollendet den feinen Pass von Rubeš zum 4:1. Danach verwalten die Blue Devils den komfortablen Vorsprung. Die Indians kommen nicht mehr zurück.

Um wenigstens das eigene Mütchen zu kühlen, nimmt sich der Hannoveraner Nickolas Bovenschen Edgars Homjakovs zur Brust – die Weidener Teamkollegen kommen dem Stürmer zu Hilfe, fertig ist die kleine Raufrevue. Strafen setzt es dafür natürlich auf beiden Seiten – für Homjakovs zwei Minuten wegen unsportlichen Verhaltens, Bovenschen 5+5+Spieldauerstrafe wegen eines Kopfstoßes, Rob Brown 2+5 wegen unnötiger Härte.

Letzterer will sich auch nach der Schlusssirene nicht mit dem Verstoß wider die Gastfreundschaft anfreunden und hält Hannovers Raubein eine Standpauke, die nicht unwidersprochen bleibt. Damit ist für das vierte Drama am Freitag in Hannover angerichtet.

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