Blue Devils Weiden sterben bei Hannover Indians den plötzlichen Playoff-Tod

Drama bis zur letzten Sekunde: Diese Serie haben die Blue Devils Weiden nicht im vierten Spiel verloren. Die vergebenen Chancen der drei Matches gegen die Hannover Indians haben den Oberpfälzern das Playoff-Genick gebrochen.

Hängende Köpfe bei den Blue Devils Weiden. Nach der dritten Niederlage im vierten Spiel bei den Hannover Indians ist Feierabend. Bild: Jürgen Masching

Keine guten Vorzeichen: Ohne Kapitän Chad Bassen treten die Blue Devils die Reise in Niedersachsens Hauptstadt an. Weiter fehlen zudem Martin Heinisch, Dominik Piskor, Neal Samanski und Barry Noe. Doch auch die Hannover Indians müssen zwei Sperren verkraften. Kapitän Branislav Pohanka und Nickolas Bovenschen sind für ein Spiel gesperrt.

Früher Schock

Das geht einfach zu schnell: Kaum hat das 4. Play Off Spiel begonnen, führen die Gastgeber schon mit 1:0. Igor Baček setzt sich auf der linken Seite durch und schießt auf das Tor von Jaroslav Hübl, der unglücklich passieren lassen muss. Durch den frühen Schock für die Weidener kommen die Indians immer wieder in die Angriffszone und sorgen für Gefahr vor dem Devils-Tor.

Nach etwa zehn Minuten können endlich auch die Blue Devils erste Akzente setzten. Vor allem Dennis Thielsch zeigt immer wieder gute Ansätze, ohne aber etwas Zählbares zu erreichen. Hübl muss dann gegen Robin Palka Kopf und Kragen riskieren, um nicht das 0:2 zu kassieren. So endet das erste Drittel mit einem Rückstand, weil die umgestellten Angriffsreihen noch nicht greifen.

Kalte Dusche nach dem Ausgleich

Zum zweiten Drittel kommen die Blue Devils verbessert aufs Eis. Sie setzen die Hausherren von Beginn an unter Druck. Nach einem erfolgreichen Forchecking prallt die Scheibe von Philipp Siller vor das Tor von Goalie David Miserotti-Böttcher und Dennis Thielsch netzt ein. Auch danach versuchen die Blue Devils weiter nach vorne zu spielen. Stattdessen die kalte Dusche für die Oberpfälzer: Sebastian Christmann kommt über den linken Flügel ins letzte Drittel, überrascht Jaroslav Hübl mit einem Präzisionsschuss unter die Latte (31.). ´

Gleich darauf die erste Strafzeit des Spiels, als der Indianer Nick Aichinger auf die Strafbank muss. Die Blue Devils kommen gut in die Aufstellung, passen aber mal wieder zu viel, anstatt zu schießen. So verstreichen die Minuten und die Hannoveraner können sich immer wieder befreien – sogar mit nennenswerten Torchancen. Die größte allerdings vergibt Ralf Herbst auf Seiten der Weidener, der frei vor Miserotti-Böttcher scheitert.

Devils verpassen die Entscheidung

Wer jetzt mit einem Sturmlauf der Blue Devils rechnete, sieht sich erst einmal getäuscht. Die Hannover Indians verteidigten clever, Weiden tut sich schwer, überhaupt ins Drittel der Hausherren zu kommen. So sind Tormöglichkeiten auf beiden Seiten Mangelware. Ab Minute 50 stellt Trainer Sebastian Buchwieser seine Reihen um. Verteidiger Elia Ostwald spielt nun auf der Mittelstürmer-Position.

Die Blue Devils erhöhen den Druck, die Indians werden sichtlich müder. Das wird belohnt: Der Ausgleich fällt, als Rob Brown abzieht, Miserotti-Böttcher nicht festhalten kann und Tomáš Rubeš vollendet (54.). Danach spielen nur noch die Weidener und wollen in den regulären 60 Minuten den Sieg erzwingen. Das misslingt, beide Mannschaften müssen in die Overtime.

Lange Overtime

Overtime, das bedeutet in den Playoffs die volle Distanz von 20 Minuten. Die Indians kommen völlig verändert aus den Kabinen. Plötzlich sind es wieder die Hausherren, die die Blue Devils unter Druck setzen und zu gefährlichen Abschlüssen kommen. Weiden kann nur reagieren, allenfalls in den ersten 10 Minuten gelingen ein paar Konter.

Meistens spielt sich das Geschehen im Drittel der Gäste aus der Oberpfalz ab. Kurz vor Ende der nächsten 20 Minuten muss Torwart Hübl noch einmal „all in“ gehen, um nicht den Treffer zu kassieren. So geht es nach 80 gespielten Minuten in die nächste Pause.

Bitteres Saisonaus

Der fünfte „Satz“ muss die Entscheidung bringen. Und die wollen die Blue Devils mit einem mächtigen Sturmlauf erzwingen. Die Oberpfälzer sind jetzt „on fire“, produzieren Großchance um Großchance. Die Giga-Möglichkeit vergibt Mirco Schreyer, der frei vor dem Tor scheitert. Die Indians sind stehend k.o., können sich nur mit unerlaubten Weitschüssen befreien.

Und dann kommt die Heimmannschaft doch einmal vor das Tor – und es kommt, was sich in allen vier Spielen angedeutet hatte. Die Blues marschieren, die Roten treffen: Andrej Strakhovs Schuss schlittert durch Freund und Feind und rutscht abgefälscht ins Tor. Bitteres Saisonaus für die Blue Devils Weiden.

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