Blue Devils Weiden versenken Starbulls Rosenheim im Penalty-Drama

Weiden. Viertes Aufeinandertreffen zwischen den Blue Devils Weiden und den Starbulls Rosenheim. In der Hans-Schröpf-Arena wollen die Oberpfälzer mit einem Sieg die Tabellenführung für die Play Offs sichern, die Bullen unbedingt noch auf den dritten Platz springen.

Edgars Homjakovs jubelt über seinen Treffer zum 2:2-Ausgleich für die Blue Devils Weiden gegen die Starbulls aus Rosenheim. Bild: Jürgen Masching

Man kennt sich, man schätzt sich: Nach vier Begegnungen in der Oberliga Süd wissen Trainer und Spieler Schwächen und Stärken voneinander. Überraschung fast ausgeschlossen. Die besten Voraussetzungen für ein Spitzenspiel zwischen den Blue Devils Weiden und den Starbulls Rosenheim.

Und die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Beide Teams liefern sich einen packenden Thriller, spannend bis zur letzten Sekunde nach Overtime und Penaltyschießen.

Rosenheimer Starbulls als Schneidabkäufer

Der Spitzenreiter startet schwungvoll, setzt mit schnellen Angriffen die Gäste vom Mangfall unter Druck. Nach drei Minuten bereits erste gute Einschussmöglichkeiten. Doch die Gäste stellen sich schnell auf die Weidener Attacken ein, kaufen den Blauen mit zunehmender Spieldauer mit körperbetontem Spiel den Schneid ab. Mit Folgen: Bei angezeigter Strafzeit schiebt Dominik Draxlberger die Scheibe an Jaroslav Hübl vorbei ins Tor, der 0:1-Führungstreffer für die Gäste (6.).

Ein Wirkungstreffer, die Blue Devils bringen anschließend kaum mehr geordnete Spielzüge zustande. Ganz anders die Oberbayern, die immer wieder dazwischen spritzen und die Heimmannschaft zunehmend besser im Griff haben. Auch zwei Überzahl-Möglichkeiten für die Blue Devils bringen kaum Gefahr für das Gehäuse von Rosenheims Goalie Andreas Mechel. Die Auswärtsführung hält bis zur Drittelsirene.

Blue Devils kämpfen sich zurück

Den Flow von der Schlussphase des ersten Drittel bringen die Starbulls sofort wieder aufs Eis: schnelle Angriffe jagen gefährliche Abschlüsse. Den Blue Devils kann man in dieser Phase nur redliches Bemühen ins Zeugnis schreiben. Die logische Konsequenz: Manuel Edfelder stellt völlig verdient auf 2:0 für die Rosenheimer (28.). Die individuelle Klasse bringt dann Weiden zurück in die Spur: Mirko Schreyers starker Pass aus dem eigenen Drittel auf Phillip Siller, der kann Mechel zum ersten Mal an diesem Abend überwinden, nur noch 1:2.

Mehr als nur gesunde Härte wird bei der 5-Minuten-Strafe für Ralf Herbst geahndet, der Max Brandl niederstreckt. Doch anstatt die Überzahl in Tore umzumünzen, sieht Bulle Manuel Edfelder in diesem Überzahlspiel Rot und handelt sich eine 2-Minuten-Strafzeit ein. Weiter geht es mit 4 gegen 4. Die Blue Devils überstehen die restliche Unterzahl und beißen zurück. Ein kapitaler Abstimmungsfehler in der Rosenheimer Hintermannschaft, Edgars Homjakovs lässt sich nicht lange bitten, 2:2 (39.).

Puck-Drama pur in der Hans-Schröpf-Arena

Zu Beginn des letzten Drittels lassen die Starbulls Dampf ab, wollen es nicht wahrhaben, die 2:0-Führung wieder aus der Hand gegeben zu haben. Wer blind anläuft, läuft Gefahr, in Konter zu laufen. Dominik Piskor dreht das Spiel jetzt komplett, 3:2 für die Hausherren. Was nun folgt, raubt den 982 Zuschauern phasenweise den Atem. Rasante Starbulls erzwingen zunächst den Ausgleich durch Bred Snetsinger, 3:3. Damit ist der Torreigen längst nicht zu Ende.

Jetzt sind wieder die Blue Devils am Zug, Edgar Homjakovs bedient Martin Heinisch mustergültig, der trifft zum 4:3 (49.). Es folgt ein offener Schlagabtausch. In Überzahl vollendet der Rosenheimer Scharfschütze Maximilian Vollmayer zum 4:4 (51.). Die Schlussphase ist Drama pur. Mirko Schreyer zieht von der blauen Linie ab, Dominik Piskor fälscht zum 5:4 ab (54.). Das Happy End? Von wegen: Maximilian Vollmayer zeigt, dass er’s auch von der blauen Linie kann, 5:5-Ausgleich, Vorhang auf für die Overtime.

Matchwinner Elia Ostwald

Bis zur Strafzeit von Elia Ostwald neutralisieren sich beide Mannschaften. In Überzahl schnüren die Starbulls die Weidener dann komplett ein, Jaroslav Hübl entschärft mehrere brandgefährliche Attacken: 8 Sekunden vor Tor-Schluss liegt die Scheibe frei vor dem Tor, doch keiner der Akteure on Ice bringt sie über die Linie. So geht es in den Penalty-Krimi.

Strafzeit-Täter Elia Ostwald avanciert dort zum Matchwinner. Er verwandelt zwei Penaltys in Folge, die Blue Devils krönen ein Spitzenspiel der Sonderklasse mit dem 6:5 nach Penaltyschießen und Zusatzpunkten.

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