Brandgefährliches Nabburg: Dritter Fahrzeugbrand auf der A93 binnen eines Monats

Pfreimd. Merkwürdige Brandserie auf der A93; Zum dritten Mal binnen eines Monats gerät am Freitagabend zwischen Pfreimd und Nabburg auf Höhe der Baustelle ein Fahrzeug in Brand. Nach einer Stunde konnte die Fahrbahn wieder einspurig freigegeben werden.

Feuerwehren aus dem Landkreis Schwandorf löschen am Freitagabend einen brennenden Pkw kurz vor Nabburg. Bild: Jürgen Herda

Kennen Sie das? Erst registriert das Unterbewusstsein die Stauwarnung bei Pfreimd. Man denkt: Klar, da kommt ja die Baustelle vor Nabburg und wähnt: Aber nicht am Freitag gegen 18.30 Uhr, wenn der Verkehr auf der A93 gerade sehr flüssig fließt.

Falsche Entscheidung

Zweite Warnstufe: In 200 Metern Entfernung scheinen sich die Bremslichter zu verdichten. Aus den Augenwinkeln nimmt man  zur Rechten die Ausfahrt Pfreimd wahr, im Rückspiegel den Abstand zu den nachfolgenden Fahrzeugen. Man steigt auf die Bremse. Im Bruchteil einer Sekunde trifft man dann die falsche Entscheidung: Einerseits weil das Tempo für die Ausfahrt noch etwas hoch ist, andererseits weil man sich gedanklich beruhigt: Sicher nur ein kleiner Stau beim Einfädeln.

Tja, und dann steht man da, etwas schräg mit der Motorhaube noch Richtung freier Fahrt, aber bereits auf Höhe der Auffahrt, zu spät um auszuscheren. Und dann sieht man sie: Die Rauchsäule zur Linken. Wenig später rasen Feuerwehrwagen durch die Rettungsgasse.

Warten auf die Verkehrsmeldung. Was ist los am Freitagabend auf der A93 kurz nach der Abfahrt Pfreimd? Bild: Jürgen Herda

Minutengenauer Staumesser eine halbe Stunde danach

Nicht dass Sie jetzt glauben, der minutengenaue Staumesser würde das Ereignis melden, bevor es zu spät ist. Die Verkehrsmeldung dröhnt nach einer halben Stunde vergeblichen Starrens in die Ferne aus dem Digitalradio: „Wegen eines Fahrzeugbrands ist die A93 in Richtung Regensburg zwischen den Anschlussstellen Pfreimd und Nabburg gesperrt.“ Na prima.

Gemischte Gefühle. Einerseits: „Bei meinem Glück komme ich gerade rechtzeitig zuhause an, um bei meiner Feierabend-Radtour ins schönste Gewitter zu radeln.” Andererseits: „Sonst hast du keine Probleme”, meldet sich das schlechte Gewissen. „Wer weiß was da vorne genau passiert ist.” Um mich abzulenken, beginne ich mühsam am Handy eine Altlast zu recherchieren.

Ausgebrannte Wrack auf dem Abschleppwagen

Nach einer guten Stunde kommt Bewegung in den Stau. Die unfreiwilligen Dauerparker rechts und links setzen sich unschlüssig, ob nun die linke oder rechte Spur die verheißungsvollere ist, mäandernd in Bewegung. Tosender Lärm von hinten: Im optimistischen Eiltempo donnern zwei orangene Baustellenfahrzeuge hupend durch die Restgasse. Eines fädelt im Slalom rechts ein.

Im Schritttempo passieren wir die Unglücksstelle. Einige Feuerwehrleute und Polizisten im Pulk, andere laufen durcheinander. Das ausgebrannte Wrack im abgesperrten Bereich auf einem Abschleppwagen. Das Fehlen eines Krankenwagens macht Mut: Hoffentlich wurde niemand ernstlich verletzt. Was genau geschah, steht bis zum Redaktionsschluss mangels Pressemitteilung nicht fest. Nur eines: Die drohend schwarzen Gewitterwolken verschonen den späten Feierabendradler weitgehend.

Feuerwehren aus dem Landkreis Schwandorf löschen am Freitagabend einen brennenden Pkw kurz vor Nabburg. Bild: Jürgen Herda

Mysteriöse Entdeckung

Bei der nächtlichen Recherche lässt sich zu diesem Brand nur die bereits bekannte Staumeldung verifizieren. Allerdings stoße ich dabei auf eine mysteriöse Entdeckung. Offenbar hat die A93 rund um Nabburg eine leicht entzündliche Neigung. Bereits am Donnerstag, 6.Mai, geriet gegen 19.35 Uhr der Sattelzug eines 41-jährigen Lkw-Fahrers zwischen den Anschlussstellen Schwarzenfeld und Nabburg in Brand. Der Fahrer konnte sich in Sicherheit bringen, die tonnenschwere Ladung Waschmittel verbrannte. 

Die umliegenden Feuerwehren der Schwandorfer Landkreise waren mit 80 Einsatzkräften angerückt. Die Autobahn musste für die Lösch- und Bergungsmaßnahmen in beiden Fahrtrichtungen kurzfristig und in Richtung Hof für weit über fünf Stunden gesperrt werden.

Wir bleiben dem Rätsel auf der Spur

Am vergangenen Sonntag, 31. Mai, gegen 20.50 Uhr, fast an gleicher Stelle leuchtete die Motorkontrollleuchte des Mini-SUVs eines 23-Jährigen auf. Der 23-jährige Ford-Fahrer brachte den Pkw noch auf dem Seitenstreifen zum Stehen, kurz darauf schlugen Flammen aus dem Motorraum. 

Der ehrenwerte Versuch einiger Kavaliere der Autobahn, dem Brand mit Feuerlöschern zu bekämpfen, misslang. Der Ford brannte völlig aus. Was ist nur los, auf der A93 in Höhe Nabburg? Wir bleiben dem Rätsel auf der Spur.

* Diese Felder sind erforderlich.