Brauhaus Waldershof wird wiederbelebt!

Waldershof. Zoigl gibt’s: Das Brauhaus Waldershof feiert Neueröffnung! 

Brauhaus Waldershof Symbol Symbolbild Brauhaus wiederbelebt
Das Brauhaus Waldershof wird wiederbelebt! Donnerstag bis Sonntag wird Neueröffnung gefeiert. Bild: Förster.

Wer Waldershof kennt, der kennt auch das dort ansässige Brauhaus mit seiner rosafarbenen Fassade, direkt neben der Feuerwehr am idyllischen Stadtpark. Früher als Kommunbrauhaus genutzt, ist es heute eine einmalige Wirtshaus-Location, die viele Geschichten zu erzählen hat. Jetzt soll neue Geschichte geschrieben werden.

Brau-Geschichte seit über 550 Jahren

Im 15. Jahrhundert bekam Waldershof das Braurecht von Abt Nikolaus IV. vom Kloster Waldsassen – promt folgte das erste „Waldershofer Brauhaus“. Allerdings war dieses nur ein Vorgänger, das noch im früheren Badgarten gebaut wurde. Beim Feuer von 1748, bei dem alle 114 Häuser am Markt abbrannten, fiel auch das Brauhaus den Flammen zum Opfer. Auch der Neuaufbau 1749 hielt nur 56 Jahre.

Die dritte Generation – diesmal am damaligen Stadelweiher – war deutlich stabiler. Seit 1872 steht es nun dort, das Brauhaus Waldershof. Noch bis 1985 wurde hier Bier gebraut, unter anderem vom immer noch ansässigen „Dameradl“ – doch am Ende war es ungenutzt und verfiel immer mehr. 1995 erkannten Sepp Burger und Karl König das Potenzial des wunderschönen Gebäudes, kauften, renoviert und restaurierten es und machten daraus ein Wirtshaus.

Die Kombination aus altem, industriellem Brauinventar und viel urigem Holz brachte dem Brauhaus ein einmaliges Wirtshaus-Ambiente. Aus persönlichen Gründen gaben die beiden das Bewirten aber auf, weswegen das Brauhaus verpachtet wurde. Dabei durchlief es einige Höhen und Tiefen. Ab März 2018 wurde das Brauhaus dann als „Zoiglstube“ betrieben – die historischen Gemäuer wiederbelebt.

Jeweils ein Wochenende im Monat wurde das sog. „Zoigl“ (auch Zeugl oder Kommunbier) im Brauhaus ausgeschenkt – ein untergäriges Bier, das von Privatpersonen gemeinschaftlich in einem Kommunbrauhaus gebraut wird. Diese Tradition ist vor allem in der Nordoberpfalz verbreitet und erlebt derzeit einen echten Aufschwung. Trotz des sehr erfolgreichen und beliebten Konzepts folgte aus persönlichen Gründen im März 2019 die Kündigung der Pächter und Besitzer Josef Burger bot das schöne Brauhaus zum Kauf an.

Alles Neu macht das Jahr 2019

Ein Käufer war schnell gefunden: Die in Meusselsdorf wohnhafte und aus Waldershof stammende Maria Förster (29) übernimmt das Brauhaus und erfüllt sich damit einen lang gehegten Wunsch nach einem Einstieg in die Gastronomie. Die Mediendesignerin und Eventmarketerin arbeitet hauptberuflich als PR-Beraterin bei der Werbeagentur Riegg & Partner in Neudrossenfeld. Zur Gastronomie hatte sie bisher nur wenig Kontakt, was sie aber nicht an ihrem Vorhaben zweifeln ließ:

Gastronomie hat mich schon immer fasziniert. Ich glaube vor allem an gute Konzepte”

so Förster. “In Verbindung mit entsprechender Qualität bringt das richtige Konzept die Leute dazu, wiederzukommen und über dein Unternehmen zu reden. Und genau hier wollen wir ansetzen und uns auch von anderen Wirtshäusern abheben. Wir sehen uns als eine moderne Zoiglstube.“

Die Modernität zeigt sich auch auf der Speisekarte: Es gibt nicht nur die üblichen Brotzeiten, wie Wurstsalat oder Obatzda. Die Karte beinhaltet einige aktuell gefragte Speisen, die sehr gut zum Bier passen. Beispielsweise Flammkuchen, aber auch einen Brauhaus-Salat mit lauwarmem Feta-Käse. Hinzu kommt eine wechselnde Karte, die auch süße Desserts beinhaltet.

100 Prozent Nordoberpfalz

Außerdem legt Förster Wert auf die Regionalität der Produkte. Das Zoigl kommt vom Gloser aus Windischeschenbach, die Wurst vom Metzger Weiß in Pullenreuth. Die neue Besitzerin hat zudem zusammen mit Familie und Freunden viel Zeit und Mühe in einen kleinen Umbau investiert. Eigenhändig bepolsterten sie die Sitzmöglichkeiten neu, setzen ein neues Lichtkonzept um und bauten die in die Jahre gekommenen Theke um. So viel verrät Förster schon: “Ich wollte sowohl dem modernen Konzept als auch dem urigen Charakter des Hauses gerecht werden.“

Zur Eröffnung und dem ersten Ausschank vom 20. Juni bis 23. Juni jeweils ab 17:00 Uhr meinte die Inhaberin: „Wir freuen uns auf viele hungrige und durstige Gäste und auf eine familiäre Atmosphäre.“

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