„Bücher-Schlaraffenland“ mit hohem Anspruch

Schwarzenbach. Das "Bücher-Schlaraffenland" hat eröffnet, ab sofort können Leseratten wieder spannende Bücher vor Ort ausleihen.

Eröffnung der Bücherei Schwarzenbach. Bild: Bernhard Piegsa
Mit dem Bücher-Schlaraffenland hat die Gemeinde eine Lücke in ihrem kulturellen Angebot geschlossen. Bild: Bernhard Piegsa

Im Internet war sie schon seit April mit ihrem „Onleihe“-Leseportal für mehr als 20.000 Medien virtuell „eröffnet“. Nun lädt die Schwarzenbacher Gemeindebücherei mittwochs von 14 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr auch zum „Hausbesuch“ ins Bürger- und Kulturhaus ein.

Rund 1.100 Bücher, Spiele und „Tonie“-Hörspiele stehen dort zur Ausleihe bereit, wobei das Angebot vorrangig, aber keineswegs allein auf junge „Leser und Lauscher“ zugeschnitten ist.

Bücher-Schlaraffenland

Mit dem „Bücher-Schlaraffenland“ im Alten Pfarrhof habe die Gemeinde eine Lücke in ihrem kulturellen Angebot geschlossen und einen Wunsch vieler Einwohner erfüllt, hielt Bürgermeister Thorsten Hallmann in seiner Eröffnungsansprache fest.

Das im vergangenen Jahr eingeweihte Bürger- und Kulturhaus habe sich als ideales Domizil angeboten, und vor allem das 60.000-Euro-Preisgeld aus dem bayerischen Heimatdorf-Wettbewerb habe es der kleinen und „keineswegs reichen“ Gemeinde erlaubt, bei Technik, Medienausstattung und Mobiliar hohe Maßstäbe anzulegen.

Großer Dank an das ehrenamtliche Büchereiteam

Ohne die Rückendeckung des Gemeinderats und des Büchereidienstleisters „Michaelsbund“ und vor allem ohne die unermüdliche Arbeit des ehrenamtlichen Büchereiteams um Sabine Rinderer und Anja Kirschsieper hätte dieses Unternehmen allerdings nicht gelingen können: „Die Gemeinde kann niemals gutmachen, was hier geleistet wurde.“

100 Nutzer hätten bereits einen Leserausweis beantragt, berichtete Hallmann nicht ohne Stolz: „Und wir hoffen, dass es noch mehr werden, die dieses Bildungsangebot in Anspruch nehmen, auch über Schwarzenbach hinaus.“

Bibliotheken als Besuchermagneten

Für das Bibliotheksteam dankte Sabine Rinderer allen Unterstützern, ohne die man „noch längst nicht so weit wäre“, wobei sie unter anderem auch die Graphikerin Alina Bäumler als Entwerferin des Büchereilogos erwähnte.

„Mit der Büchereigründung hat die Gemeinde eine richtige Entscheidung in ihrem eigenen Interesse getroffen“, unterstrich Christina Schnödt als Leiterin der Diözesanstelle des katholischen Bibliotheksdienstleisters „Michaelsbund“: „Büchereien dienen der Leseförderung, und sie sind Orte, zu denen man einfach gern geht, und damit soziale Treffpunkte und Besuchermagneten.“

Erfahrungsgemäß seien sie diejenigen Kultureinrichtungen, die „mit Abstand die meisten Besucher anlockten: Mehr sogar als bei Fußball-Heimspielen“.

Lesefuchs-Maskottchen als Unterstützung

Beeindruckt äußerte sich Schnödt über die Entscheidung des Büchereiteams, das aufwendige Einbinden und Katalogisieren der Bücher selbst zu übernehmen: „Da haben wir erst einmal geschluckt, aber Sie haben das durchgezogen und dabei herausragende Arbeit geleistet.“

Zur Eröffnung hatte die Diözesanstellenleiterin außer dem „Treffpunkt Bücherei“-Schild ihrer Institution ein „Lesefuchs“-Maskottchen mitgebracht: „Es steht symbolisch für unseren Wunsch, dass viele neugierige junge Besucher Ihr Angebot nutzen mögen.“

Wildblumensamen als Sinnbild ihrer Arbeit

Bürgermeister Hallmann würdigte die fachliche Begleitung des Büchereiprojekts durch den Michaelsbund: „Sie waren für uns immer erreichbar – solch ein Partner ist für ein so komplexes Vorhaben von unschätzbarem Wert.“

Zweite Bürgermeisterin Anja Kirschsieper hatte für ihre Büchereiteam-Mitstreitereien kleine Geschenke als Dankeschön mitgebracht, darunter Wildblumensamen, die die Arbeit der ehrenamtlichen „Bibliothekarinnen“ versinnbildlichten: „Am Anfang muss man ein Feld beackern, muss säen und gießen und weiß noch nicht, was dabei herauskommen wird. Das erweist sich erst im Laufe der Zeit, und dann freut man sich über all das Nützliche und die entstandene Vielfalt.“

Benutzerlizenzen erhältlich

Eine Benutzerlizenz öffnet die Tür zur Gemeindebücherei im Schwarzenbacher Bürger- und Kulturhaus „Alter Pfarrhof“ (www.schwarzenbach-online.de/gemeindebücherei) und den Zugang zum Netzportal „Onleihe LEO-Nord“ (www.schwarzenbach-online.de/gemeindebücherei/onleihe/) mit einer vielseitigen Auswahl an bildschirmlesbaren Zeitschriften und Büchern.

Antragsformulare liegen im Dorfladen, in der Gemeindekanzlei sowie im Bürger- und Kulturhaus aus oder können unter www.schwarzenbach-online.de/gemeindebücherei/formulare-anmeldung/ abgerufen werden. Die ausgefüllten Anträge können dienstags und donnerstags von 17 bis 18 Uhr (Bürgersprechstunde) in der Gemeindekanzlei (Parksteiner Straße 10) abgegeben werden.

Auch Quartiersmanagerin Franziska Schraml-Pöllmann nimmt sie während ihrer Sprechzeiten (montags und mittwochs von 8 bis 14 oder dienstags von 10 bis 16 Uhr) im Bürger- und Kulturhaus (Hauptstraße 1) entgegen.

Ausleihfristen und Preise

Die Lizenz kostet für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren drei Euro, für Erwachsene sieben Euro, für Alleinerziehende (ein Erwachsener und alle im selben Haushalt lebenden minderjährigen Kinder) acht Euro und für Familien (zwei Erwachsene und alle im selben Haushalt lebenden minderjährigen Kinder) zehn Euro pro Jahr.

Bücher und andere Medien können über den Online-Katalog (OPAC) recherchiert und vorgemerkt werden, die Ausleihfrist beträgt für Bücher und Spiele drei Wochen und für andere Medien zwei Wochen und kann in der Regel verlängert werden.

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