Bürgermeister appelliert an Grundstücksbesitzer

Kohlberg. Die Nachfrage nach Baugrund ist groß, aber die Gemeinde hat derzeit nichts anzubieten. Bürgermeister Gerhard List appelliert in der Bürgerversammlung an die Besitzer erschlossener Baugrundstücke: "Bitte denken Sie über einen Verkauf nach."

Bild: OberpfalzECHO/Kristine Mann.

Immer wieder führe man Gespräche mit den Besitzern von Bauland, leider erfolglos, sagt Gerhard List. 25 voll erschlossene Baugrundstücke befänden sich aktuell in privater Hand. An deren Besitzer wendet sich der Bürgermeister mit den Worten: “Bitte denken Sie darüber nach, ob es nicht möglich wäre, das Grundstück an die Gemeinde zu veräußern. Wir wären damit wieder in der Lage, jungen Familien Bauland anzubieten.”

Das geplante Gewerbegebiet beim Sportplatz kommt dagegen voran. Die Planungsleistungen wurden inzwischen vergeben.

Nur wenige Bürger nutzen Infomöglichkeit vor Ort

Ein weiteres Mal wollte List die Bürgerversammlung nicht ausfallen lassen. Zu wichtig sei dieses Instrument der unmittelbaren Bürgerinformation. Genutzt wurde die Möglichkeit aber heuer nur von sehr wenigen Bürgern. Es gibt entweder keine größeren Probleme, die die Kohlberger belasten, oder den Bürgern genügt die schriftliche Version der Bürgerversammlung, die in Form eines Bürgerbriefes wieder an alle Haushalte verteilt wurde.

List informierte die wenigen Zuhörer dennoch umfangreich über zu Ende gebrachte und geplante Projekte. Die etwas mehr als 1.200 Einwohner zählende Gemeinde mit ihren 13 Ortsteilen wächst. 27 Wegzügen stehen immerhin 46 Zuzügen gegenüber. Geburten und Sterbefälle halten sich die Waage (je neun).

Sanierung “Lauterberg” ist abgeschlossen

Eine größere Straßenbaumaßnahme wurde pünktlich zum Einbruch des Winters abgeschlossen: die Sanierung der als “Lauterberg” bekannten Straße im Ortsteil Weißenbrunn, die laut List mehr als 65.000 Euro kostet.

Für die nicht nur bei Jugendlichen beliebte Hütte am “Dreiländereck” wurde erneut eine Duldung durch das Landratsamt erreicht, nachdem diese durch den Brand vorerst erloschen war. List wies darauf hin, dass die vereinbarten Vorschriften unbedingt einzuhalten seien, da die Duldung sonst sofort erlösche.

Planung für Radweg nach Hirschau steht

Die Planung für die Weiterführung des Radweges nach Hirschau ist abgeschlossen, die Pläne werden derzeit von der Regierung geprüft. Die Gemeinde erhofft sich eine Förderung von 80 Prozent des Eigenanteils über das Programm “Stadt und Land”. Sobald eine Förderzusage vorliege, werde man mit dem Bau beginnen, sagte List.

Abgeschlossen sind auch die Pläne zur Renaturierung des Eichelbaches. Sobald die Untere Naturschutzbehörde grünes Licht gebe, werde man mit der Umsetzung beginnen. Die Maßnahme soll unter anderem zum Hochwasserschutz und zur Neubildung von Grundwasser beitragen.

Förderhöhe für das Bürgerhaus erhalten

Thema Bürgerhaus: Laut List konnte die Förderung von zwei Millionen Euro, die zwischenzeitlich auf 1,5 Millionen Euro gekürzt worden war, durch ein weiteres Förderprogramm erhalten werden. Kein Weg scheint aber daran vorbeizuführen, dass die Gemeinde die Förderkosten vorfinanzieren muss.

Die Baukosten sind auf ingesamt 3,6 Millionen Euro geschätzt, die baulichen Veränderungen am Feuerwehrhaus sind nach den Worten Lists nicht förderfähig. Der Bürgermeister will noch einmal das Gespräch mit den Vereinen suchen, aber auch unbedingt auf die Einhaltung des Kostenrahmens achten.

Zusätzliche Grüngutcontainer

Das freut Gartenbesitzer: Von 2022 an werden an den Containerstellplätzen in der Flurstraße und bei der Firma Roith jeweils zwei Grüngutcontainer aufgestellt.

Der fünfte Abschnitt der Dorferneuerung ist abgeschlossen. Das Kanalnetz und die Straßenbeleuchtung wurden erneuert, Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt, im Frühjahr werden noch Bäume und Sträucher gepflanzt. Der Gemeinde sei es gelungen, so sagt List, weitere Fördergelder an Land zu ziehen, damit könnten auch private Maßnahmen gefördert werden.

Neue barrierefreie Bushaltestelle

Im Rahmen der Dorferneuerung entstand auch eine barrierefreie Bushaltestelle beim Anwesen Pöll in der Weidener Straße. Sie wird die Bushaltestelle am Rathaus ersetzen. Damit die Wege für Schulkinder und ältere Menschen nicht zu lang werden, wird es einen neuen Haltepunkt an der katholischen Kirche geben.

Nur der frühere Bürgermeister Rudolf Götz nutzte bei der Bürgerversammlung die Gelegenheit zur Wortmeldung. Er erkundigte sich, warum der Gehweg in der Raiffeisenstraße nicht durchgängig angelegt worden sei. Den Worten Lists zufolge wurde der Gehweg beim Anwesen der Erbengemeinschaft Kreiner ausgespart, weil dort nur ein schmaler Streifen der Gemeinde gehört.

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