Bürgerversammlung Pressath: Gemeinsam an einem Strang ziehen
Pressath. Großer Andrang auf der Bürgerversammlung: Über 60 Zuhörer lauschten Bürgermeister Bernhard Stangls Bericht über seine Arbeit und das aktuelle Stadtgeschehen. Klar ist auch: Es gibt in Pressath viel zu tun.
Bürgerversammlung in Pressath – Mit über 60 Besuchern ungewöhnlich viele Interessierte. Für Bürgermeister Bernhard Stangl besonders freudig, dass auch viele junge Menschen den Weg in den Pfarrsaal gefunden hatten. Dabei ging Stangl auf das aktuelle Stadtgeschehen ein.
Ehrungen für Bürger
Dazu gehörten Änderungen im Stadtrat und auf die neuen Mitarbeiter im Rathaus ein – eine besondere Bedeutung kommt dabei Lisa Weigert zu, die das Stadtmarketing leiten wird. Dem „Stadtgedächtnis” Bärbel Zankl war die Bürgermedaille verliehen worden, Helmut Langhammer war gleich Ehrenbürger geworden.
Mit knapp 20 Millionen Euro hat Pressath einen Rekordhaushalt – dennoch sieht Stangl die Finanzen der Stadt „gesund“ aufgestellt. Dazu passt, dass die Schulden zwar langsam aber stetig sinken: „Nächstes Jahr werden wir unter dem Bayerndurchschnitt pro Kopf liegen.“ Die Stadt hat augenblicklich 4513 Einwohner. Geburten und Eheschließungen steigen kontinuierlich an.
Bürgermeister verteidigt Entscheidung
Anpassungen am bei den Abwassergebühren fielen moderat im Vergleich mit anderen Gemeinden aus – Das Level wird aber nicht zu halten sein, räumt Stangl ein, denn das Kanalnetz muss saniert werden.
Der Bürgermeister ging auch auf seinen umstrittenen Alleingang zur Errichtung eines Obstgartens an der Bahnhofstraße ein: „Dazu stehe ich.“ Dieser soll ein Lückenschluss für das Rad- und Gehwegenetz vom Steinbühl bis zum Pressather Einkaufszentrum sein. Gerade soll das Problem der Querung der Bahngleise gelöst werden.
Neugestaltung der Bahnhofstraße
Die Bahnhofstraße soll neu gestaltet werden, die Straße zu Gunsten von Fuß- und Radwegen verengt werden, die Busse sollen dann auf der Straße anstelle von Buchten halten. Da kam die Frage aus dem Zuhörerraum auf: „Was soll das bringen?“ Bürger befürchteten ein Verkehrschaos, wenn sich Autos hinter haltenden Bussen stauen. Stangl verwies auf den aktuellen Trend: „Autogerechte Straßen sind nicht mehr zeitgemäß. Busspuren werden heute nicht mehr gebaut.“ Ein Bus halte vielleicht 30 Sekunden, was für den Bürgermeister keine schwere Beeinträchtigung des Straßenverkehrs sei. Auch andere Gemeinden machten das bereits und dort würde es funktionieren.
“Pressath Stück für Stück schöner machen”
Ein neuer Stadtplatz mit Bücherei und eventuell einem Café soll in der Nähe des Rathauses entstehen. Auch ist Pressath dabei neue Baugebiete aufzustellen. Auch hier meldete sich ein Bürger und regte an stattdessen Leerstände im Stadtgebiet zu bekämpfen: „Gibt es nicht ein Förderprogramm zur Sanierung alter Häuser?“ Stangl wusste das Problem mit Leerständen gibt es überall und er sah Pressath hier in der Norm. Aber der Stadt sei das Problem bewusst und arbeite daran: „Wir wollen Pressath Stück für Stück schöner machen.“
Schulhof sanieren
An Feuerwehrgebäuden und -fahrzeugen sind mehrere Investitionen geplant. Durch Spenden konnte der Schulspielplatz modernisiert werden. Die Schule hat neue Übungsfahrräder bekommen. Erneut meldete sich jemand und fragte nach einer Sanierung des Schulhofs und gleichzeitig Verkehrsübungsplatzes, „nicht dass die neuen Räder gleich wieder kaputt gehen“. Stangl scherzte: „Das sind geländefähige Fahrräder“, fügte aber hinzu, dass auch dieser erneuert werden muss.
Dezentrale Lüftungsgeräte für Schule
Das Schulgebäude hat nun dezentrale Lüftungsgeräte bekommen. Der Bürgermeister berichtet von Anfeindungen, weil die Stadt in der Hochphase der Pandemie keine Luftfilter angeschafft hatte: „Diese sind laut, können Kopfschmerzen verursachen und stehen mittlerweile anderswo ungenutzt in Kellern.“ Für die neuen Lüftungsgeräte habe es eine Förderung gegeben und sie sorgen zusätzlich für Frischluft.
Förderung für Stadthalle
Für die Sanierung der Stadthalle konnte die Verwaltung unverhofft 1,2 Millionen Euro Euro aus einem Fördertopf sichern – „Darum muss sie jetzt auch saniert werden“. Geplante Projekte wie „Repaircafé“ oder das digitale Gedächtnis „TwinBy“ sorgten für Unmut unter den Zuhörern. Die Wortmeldung mehr die deutsche Sprache zu nutzen und weniger auf Englisch zu setzen wurde mit großem Applaus kommentiert. Stangl erklärte kein Problem zu haben, das Wort Reparaturcafé zu verwenden.
Viele weitere Vorhaben wie die Sanierung des Kiesie Beach-Gebäudes oder dem Haus der Heimat stellte Stangl vor. Zum Abschluss appellierte er an alle Pressather gemeinsam an einem Strang zu ziehen. „Es ist unsere Stadt. Was wir daraus machen liegt an uns.“
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