OWV Georgenberg und Forst machen es möglich: Bunker wird zum Fledermausquartier
Georgenberg/Flossenbürg. Ein vermüllter Bunker wurde von Forstleuten, OWV und Azubis gereinigt und zum Fledermausquartier umgebaut.
„Es gibt fast nichts, was es nicht gibt.“ Der bekannte Spruch bewahrheitet sich immer wieder und betrifft in diesem Fall den an der Gemeindeverbindungsstraße von Brünst in Richtung Pleystein liegenden alten Bunker. Der hatte sich nämlich zu einem Schandfleck entwickelt.
Vom Schandfleck zum Schutzraum
„Da müssen wir doch etwas tun“, hatte sich Michaela Hamann gesagt. „Sinnvoll muss es natürlich auch sein.“ Beim Georgenberger OWV-Zweigverein war die Leiterin des Forstreviers Pleystein – dieses gehört zum Forstbetrieb Flossenbürg der Bayerischen Staatsforsten AöR – auf offene Ohren gestoßen.
Unterstützung durch den OWV
Vogelschutzwart Willibald Gleißner, der beim OWV auch für den Fledermausschutz verantwortlich zeichnet und als Experte auf diesem Gebiet weit über die Gemeindegrenzen hinaus geschätzt ist, war sofort begeistert. „Der Bunker ist ideal für Fledermäuse.“
Also startete Hamann gemeinsam mit Forstwirten zunächst eine große Säuberungsaktion. Diese hatte es bei den Beteiligten auch in sich. „Man glaubt nicht, was die Leute alles illegal entsorgen“, erzählt die Revierleiterin. „Von Flaschen bis hin zu alten Reifen war alles dabei.“ Umso mehr lobt sie den Eifer ihrer Kollegen. „Alle haben trotz der widrigen Umstände mit großer Begeisterung mitgemacht.“
Fachliche Anleitung und Voraussetzungen
Nachdem der Bunker ausgeräumt und der Müll entsorgt war, kamen Gleißner und die Auszubildenden des Forstbetriebs Flossenbürg ins Spiel. Der OWV-Vogelschutzwart hatte Hamann und den jungen Leuten bei der Besichtigung des Fledermauskellers im Ortsteil Danzermühle Anschauungsunterricht gegeben. „Wir wollten ja schließlich wissen, worauf wir bei der Instandsetzung achten müssen“, blickt Hamann zurück. Laut Gleißner ist es unter anderem wichtig, „dass der Bunker etwas feucht bleibt.“ Als Grund dafür nennt er: „Feuchtigkeit ist für die geschützten Tiere sehr wichtig.“
Außerdem gab er den Akteuren wichtige Hinweise und Tipps, was sie beim Bau der Quartiere und beim Verschließen der Fenster beachten müssen. „Das Zimmern der Fledermauskästen hat den Azubis besonders große Freude bereitet“, hebt Hamann hervor. „Jeder hat einen Fledermauskasten gebaut.“
Ausbau und neue Quartiere
Das war aber nicht alles. Die jungen Leute verschlossen die Fenster des Bunkers mit Brettern. Außerdem setzten sie eine neue Tür ein und versahen diese mit einem Einflugschlitz. „Jetzt können auch Amphibien rein“, weist Gleißner dabei auf den unten an der Eingangstür ausgesägten Schlitz hin und spricht von einer vorbildlichen und nachahmenswerten Aktion. Wichtig ist für Hamann nicht zuletzt: „Der Bunker soll nicht vom Baumbestand befreit werden und bleibt eingewachsen.“
„Ohne Willi hätten wir das alles nicht umsetzen können“, gibt sie das Lob des Fledermaus-Experten zurück. „Er hat uns mit seinem Wissen bestens unterstützt und uns immer wieder wertvolle Anregungen gegeben.“ Jetzt hoffen alle, dass die Fledermäuse das neue Domizil auch annehmen werden. Eine gemeinsame Kontrolle im nächsten Jahr soll darüber Aufschluss geben.
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