Caritas: Dem Tod begegnen und daran nicht zerbrechen

Tirschenreuth. „Den eignen Tod stirbt man nur, doch mit dem der anderen muss man leben“, so schrieb Mascha Kaléko in ihrem Gedicht.

Dozentin Monika Endres-Dechant (6. v.r.) stellte den ehrenamtlichen Hospizbegleitern der Caritas Tirschenreuth Übungen zur Stärkung der eigenen Resilienz vor. Foto: Gabriele Schicker

Die 45 ehrenamtlichen Hospizhelfer der Caritas Tirschenreuth begleiten jährlich rund 100 Personen an ihrem Lebensende. Dabei entwickeln sie nicht selten eine Bindung zu den Menschen, lernen dessen Angehörige kennen, trauern mit ihnen. Wie aber steckt man das alles nach Dienstende weg? Mitte November trafen sich 25 Hospizbegleiter des Caritasverbandes Tirschenreuth in den Hollerhöfen zur ganztägigen Jahresfortbildung mit Supervisorin Monika Endres-Dechant. Thema war, die eigene Achtsamkeit und Resilienz zu stärken, um weiterhin sterbenden Menschen die volle Aufmerksamkeit geben zu können.

Achtsamkeit sich selbst gegenüber

Schwerkranke Menschen an ihrem Lebensende begleiten – eine wichtige Aufgabe, die die Hospizbegleiter im ganzen Landkreis Tirschenreuth erfüllen. Sie leihen ein offenes Ohr, halten Hände, spenden Zeit. Wie man diese anspruchsvolle Aufgabe meistert, ohne davon selbst aus der Bahn geworfen zu werden, lernten die Ehrenamtlichen nun bei ihrer jährlichen Fortbildung. Dozentin Endres-Dechant stellte dabei nochmal deutlich heraus: Resilienz und Achtsamkeit sich selbst gegenüber sind für Hospizbegleiter enorm wichtig.

Anhand vieler Übungen zeigte sie, wie sich die Teilnehmer in schwierigen Situationen selbst weiterhelfen können. Ratschläge, was einem guttut, wie man selbst zur Ruhe kommen kann oder bestimmte Rituale: Gesprächsstoff und Tipps gab es viel unter den Ehrenamtlichen. Die Hospizbegleiter der Caritas Tirschenreuth sind im gesamten Landkreis Tirschenreuth unterwegs, begleiten schwer kranke und sterbende Menschen zu Hause, in Pflegeeinrichtungen und auch in Kliniken.

Kostenlose Hilfe für Hilfesuchende

Mal nur wenige Stunden, mal mehrere Jahre – aber immer mit ganzem Herzen. Auch für die Angehörigen sind sie da, unterstützen mit Gesprächen, persönlich oder am Telefon. Trauerbegleiterinnen führen Gespräche oder bieten Gruppentreffen für Trauernde oder sogar ein Trauerseminar. Damit die Hospizbegleiter weiterhin die Betroffenen und die trauernden Angehörigen gut begleiten können, auch im Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse, ist die gute Ausbildung der Ehrenamtlichen enorm wichtig.

Vorab durchlaufen alle eine Ausbildung zum Hospizbegleiter, werden in 100 Theoriestunden und 20 Stunden im Pflegepraktikum auf ihre Aufgabe vorbereitet. Der Hospizdienst unterliegt der Schweigepflicht und ist kostenlos für Hilfesuchende. Erreichbar ist der Hospizdienst unter der Telefonnummer 0151/74309155 oder per E-Mail.

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